Bücher Hirmer.18Sehen und vergleichen. Für die Kunstgeschichte ist die Sache klar: Auf den – eher süffigen – Impressionismus folgte in der Zeit um 1900 der – eher schroffe – Expressionismus. Doch was auf den ersten Blick womöglich nach einer schlichten zeitlichen Abfolge und bloßen Gegenreaktion aussieht, erweist sich bei genauerem Hinsehen als weitaus differenzierter. Die Künstler der beiden Stilrichtungen, so jedenfalls die bemerkenswerte These dieses Katalogs, der die spektakuläre Berliner Ausstellung „Im-Ex“ im vergangenen Sommer begleitete, trennte nämlich nicht nur vieles, etliches verband sie auch. Und so kann man jetzt noch einmal auf Buchseiten überprüfen, wie sie gleichsam stumme Zwiesprache miteinander halten, die Bilder von Claude Monet und Ernst-Ludwig Kirchner, von Auguste Renoir und Erich Heckel. Spannender (und einleuchtender) lässt sich Kunst kaum vermitteln.

Angelika Wesenberg: Impressionismus / Expressionismus. Kunstwende. 320 S., 230 Abb. Hirmer. 49,90 Euro. Foto: Hirmer Verlag