Mondrian. Schon immer wieder spannend nach zu verfolgen, wie ein Künstler nach konventionellen Anfängen seinen eigenen (manchmal revolutionären) Stil findet. Einen besonders spektakulären Weg hat der Holländer Piet Mondrian genommen. Der 1872 geborene Lehrersohn begann seine Malerlaufbahn mit ziemlich braven Landschaftsbildern, doch nachdem er 1911 in Paris den Kubismus entdeckte, änderte er seine Malweise so radikal, dass er zu einem der großen Pioniere der klassischen Moderne wurde. Weil er fand, dass der rechte Winkel die „einzige konstante Verwandtschaft zur reinen Realität“ darstelle, komponierte er bis zu seinem Tod 1944 in New York immer neue rhythmische Raster, in denen monochrome farbige Flächen von streng waage- und senkrecht angeordneten Linien eingefasst sind – ein Verfahren, dass der bekennende Theosoph auch in zahlreichen Schriften erläuterte. In dem jetzt von dem niederländischen Mondrian-Experten Cees W. de Jong herausgegebenen Band werden der Künstler und sein Werk eingehend und reich illustriert vorgestellt.

Cees W. de Jong: Piet Mondrian. 392 S., 240 Abb. Prestel Verlag. 69 Euro Foto: Prestel