Ein Würstchen geht seinen Weg. Ein ziemlich interessantes Thema: Wie haben Lebensmittel unsere Welt verändert? Dass die Gier nach Zucker den Sklavenhandel in Gang brachte, ist eigentlich bekannt. Die Kartoffel löste die verheerende Hungersnot in Irland 1854 aus, weil damals fast nur Erdäpfel angebaut und diese durch die Kartoffelfäule zerstört wurden. Das in Frankfurt erfundene Würstchen wiederum machte als Wiener und Hot Dog weltweit Karriere und entwickelte sich zum Imbiss für die Massen. Und die Dosensuppen von Campbell gelten heute in der Version von Andy Warhol als Ikone der globalen Pop-Art Begeisterung. Der britische Autor Bill Price berichtet in seinem Buch von fünfzig Lebensmitteln und ihrer Geschichte. Er erzählt von Coca Colas Beziehung zum amerikanischen Militär, berichtet von der Erfolgsgeschichte des Hamburgers, der wahrscheinlich Mitte des 19. Jahrhunderts von Deutschen nach Amerika gebracht wurde, und erläutert den Einfluss des Gin auf die britische Politik: der wurde nämlich 1690 per Gesetz so billig, dass kollektives Komasaufen einsetzte. Unbedingt lesen!

Bill Price: Zucker, Dattel, Kaviar – 50 Lebensmittel, die unsere Welt verändert haben, 224 Seiten, Gerstenberg Verlag, 24,95 Euro. Foto: Gerstenberg