Hoch die Tassen!

Auch wenn Fakten nicht gerade überall gefragt sind, hier bekommt man jede Menge. So werden in China jedes Jahr 550 Milliarden Tassen

Tee getrunken, für die eine Wassermenge verbraucht wird, die in 236 588 olympische Schwimmbecken passt. Die Sorte Orange Pekoe heißt nicht so, weil der Tee orange

ist, sondern wahrscheinlich hat sie ihren Namen vom niederländischen Königshaus Oranien-Nassau, das maßgeblich an der Einführung von Tee nach Europa beteiligt war. In Marokkos Suks trinkt man den angebotenen Tee aus, bevor man anfängt zu feilschen.

Alles über ihr Lieblingsgetränk Tee haben die beiden britischen Autoren zusammengetragen und daraus ein großartiges Nachschlagewerk gemacht. So erfährt man, wo welche Sorte wie angebaut und verarbeitet wird, wie man das Heißgetränk in aller Welt zubereitet und woraus man es trinkt. Die riesige Faktensammlung wird ergä

nzt von schönen Fotos, feinen Zeichnungen, interessanten Tabellen und einer großen Zahl von ungewöhnlichen Rezepten. Oder haben Sie schon mal Chai-Maronen-Muffins oder Earl-Grey-Martini probiert?
Louise Cheadle, Nick Kilby: Tee. Sorten, Anbau, Geschichte, Zubereitung, Rezepte und vieles mehr. 210 S. Prestel Verlag. 29,95 Euro

Foto: Prestel

Eier-Einerlei?

Ein Ei ist ein Ei ist ein Ei? Kommt drauf an. Das eigentlich so schlichte Lebensmittel lässt sich vielfältig zubereiten und ist überall Symbol
für Erneuerung und Neuanfang. Im alten Ägypten etwa gab man Verstorbenen Eier als Wegzehrung mit auf die Reise ins Totenreich. Beim jüdischen Passachfest erinnern Eier an den Aufbruch der Juden ins gelobte Land, und ein im Fundament eingemauertes Ei soll dem Hausbesitzer Glück und Wohlstand bringen. Die holländische Autorin Luc Hoornaert hat viele Geschichten rund ums Hühnerei und bekannte und unbekannte Rezepte von unterschiedlichen Köchen zusammengetragen, und der Fotograf Kris Vlegels hat die Gerichte wunderschön in Szene gesetzt. Wer also endlich wissen möchte, wie man Dalgyal Guk (Suppe mit Eiwölkchen), eine Matchatarte oder einen Brandy Flip zubereitet, der ist hier richtig.
Luc Hoornaert, Kris Vlegels: Ei à la carte, 192 S., Sieveking, 230 Abb., 34 Euro Foto: Sieveking