Genuss

Lecker, lecker!

Die Fußball-WM ist zwar bald vorbei, trotzdem sind kleine Rezepte für nette Abende sehr willkommen. Und da kommt dieses hübsche Büchlein gerade recht: Wer will schließlich den Abend in der Küche verbringen und seine Gäste sich selbst überlassen. Wiener im Schlafrock oder gefüllte Champignons lassen sich prima vorbereiten. Selbst Ofenkartoffeln mit verschiedenen Füllungen kann man fertig haben, bevor die Gäste kommen. Für einen Männerabend empfiehlt US-Koch- und Eventexpertin McMillan Chili-Cheeseburger und gegrillte Rippchen zu Ingwer-Shandy (mit Ginger- und Hoegaarden-Bier) und Mojito mit Minze. Also dann: Guten Appetit.

Kate McMillan: Samstag Abend – Snacks und Drinks zum Teilen – oder auch nicht, 104 S., Callwey, 20 Euro Foto: Callwey

Ganz und gar zauberhaft

Zuerst die Vorgeschichte: Queen Mary von England, Ehefrau von König George V. und Großmutter der jetzigen Queen Elisabeth, besaß ein Puppenhaus im Maßstab 1:12, das heute noch in Windsor Castle besichtigt werden kann. Für die Bibliothek dieses Hauses steuerten 1924 bekannte Autoren wie Rudyard Kipling und Sir Arthur Conan Doyle Texte bei.…

Kulin.Kolumne aldiDer Verbraucher fasst sich doch an den Kopf, wenn er diesen mehrfach von Entscheidungsträgern geäußerten Satz hört: „Die Lebensmittel sind zu billig.“ Das klingt erstens wie eine Bezichtigung der Konsumenten, weil sie angeblich nur auf den Preis achten, und es ist auch eine. Seltsam: Wo ein Markt für irgendetwas ist, wird doch immer auch auf den Preis geachtet, oder? So ist das Prinzip. Klingt zweitens danach, dass Lebensmittel allein des Teurerseins wegen teurer werden sollten, denn, so die ärgerliche Begründung, in Nachbarländern, wo für Nahrung zum Teil deutlich mehr bezahlt werden müsse, funktioniere das System doch auch. Dieses eigenartige Argument unterschlägt die Tatsache, dass wir im Ausland vielfach um unsere günstigen Preise beneidet werden. Und handelt es sich, drittens, in Wirklichkeit nicht vielmehr um das Wehklagen der eigentlich doch gut funktionierenden Lebensmittelbranche, die giergeplagt noch mehr und noch mehr Profit machen möchte?

Auch wenn immer wieder gesagt wird, es sei eine typische Marotte des Deutschen, immer auf den Preis zu schielen, sieht die aktuelle Lage doch so aus: Im Moment hackt die Branche auf ALDI herum, weil der Discounter – mal wieder – eine Preissenkungsschlacht eingeläutet hat.

ClemenGold-KuNo-400px– sponsored by SanLucar – Vitamine dringend gesucht!

Lust auf Sonne? Klar, jeder möchte im kalten, grauen, regnerischen, kurz: fiesen Februar ein bisschen mehr Licht und Energie.
Wir haben da was: Die leckerste aller Zitrusfrüchte, die ClemenGold! Sie passt in eine Hand, ist knallorange, fest und glatt, ein hübscher Vitaminkraftprotz und schmeckt auch noch nach Sommer, denn sie kommt aus Valencia, wo es jetzt sonnige Tage und milde Nächte gibt. Die ClemenGold lässt sich leicht schälen, ist sehr süß, hat wenig Säure und praktisch keine Kerne. Sie ist sehr saftig, duftet frisch und schmeckt außerordentlich aromatisch. Mit anderen Worten – sie ist eine Delikatesse, der Höhepunkt der Zitrussaison!

Einen kleinen Nachteil hat allerdings auch diese Clementine: Man kann gar nicht genug davon bekommen!
ClemenGold gibt es übrigens nur bei SanLucar im deutschsprachigen Raum. Foto: SanLucar, weitere Fotos hier

Abstruserweise ist auch der Geschmack von Lebensmitteln Moden unterworfen und zwar jener Geschmack, den wir ihnen durch eigenes Zutun, nämlich das Würzen geben. Mit Schaudern erinnert man sich noch an gerade erst ein paar Jahre zurückliegende Schandtaten, als vom Grünkohl über den Matjes bis zum Gulasch alles mit Vanille gewürzt wurde.

Da kann man fast von Glück sagen, dass sich der Zeitgeist nicht Sassafras, Bockshornklee oder Kurkuma als Universalwürze für jedes und alles auserkoren hatte, auf dass sich die willfährige Herde der Immerallesgutfinder und Immerallesmitmacher in der üblichen ekstatischen Ehrfurchtsgestik wieder auf die Knie geworfen hätte. Tatsache ist leider, dass im Kochwahn unserer Zeit  der Begriff Würzen beträchtlich an Gusto verloren hat. Würzen – die terminologische Allzweckwaffe in Rezeptanleitungen – schmeckt entweder nach einschläfernder Routine mit Pfeffer und Salz. Oder aber Würzen hat den Hautgout einer planlosen Verwendung von allem, was gerade griffbereit ist – das naive  fantasievoll würzen! stiftet doch nur zu schrecklichen Geschmackswursteleien an.

Kulinarische KolumneDas in der Gastronomie einst kreierte Zauberwort „Regionalität“ hat längst auch den Lebensmittelhandel erreicht. Allerdings führen Produkte, die Label mit anheimelnden Aufschriften wie „Das Beste aus Bayern“ oder „Gutes aus Hessen“ tragen, angesichts der Übermacht global vermarkteter Waren ein sehr überschaubares Nischendasein und müffeln deswegen penetrant nach Greenwashing. Aber lassen wir einmal dahingestellt, ob es sich hier nur um Werbegetöse handelt, weil Marketingexperten erkannt haben wollen, dass Regionales wunderbar die Sehnsucht der Verbraucher nach Verlässlichkeit und Sicherheit bedient – letztlich geht es nur um den Umsatz. Dabei ist nicht überall, wo Region drauf steht, tatsächlich auch Region drin – man vertiefe sich einmal in das Kleingedruckte auf den Verpackungen. Abgesehen davon muss regional Produziertes in qualitativer Hinsicht keinesfalls besser sein als das von weit her Geholte. Und ob die gesamte regionale Wirtschaft davon profitieren kann, wie gern behauptet wird, muss ebenfalls angezweifelt werden. Überhaupt, was ist denn noch oder schon „Region“?…

Kolumne Bratkartoffeln_1024_768Koch Jamie Oliver verriet in einem Interview, das er noch vor dem gerade zurückliegenden Feiertagsmonstrum gab, bei ihm kämen zum Fest u. a. Bratkartoffeln auf den Tisch, „und zwar nicht irgendwelche. Es müssen die perfektesten Röstkartoffeln der Welt werden.“  Nun ja, soll er doch, aber ob man einem wie ihm diese auf den ersten Blick nach falscher Bescheidenheit müffelnde Pose abnehmen kann??

Doch halt. Als der einstige hessische Ministerpräsident Roland Koch damit kokettierte, das Kochen gehöre zu seinen Leidenschaften, beschloss man beim Wochenmagazin Stern, seine Künste am Herd zu testen. Und zwar sollte er Bratkartoffeln zubereiten. Ach. Konnte es nicht etwas Besonderes sein, etwa ein Trüffelsoufflé, rosagebratenes Lammcarré oder Gänseleberpastete?
Bratkartoffeln, gähn, hat doch schon unsere Omma immer so gut gemacht. So what?
Ist es nicht so, dass wir, wenn wir essen gehen, uns bei Freunden bewirten lassen oder selbst für Gäste kochen, mehr oder weniger immer nur das Besondere im Focus haben?

REZEPT JacobsmuschelZutaten für 6 Personen: 6 Jacobsmuscheln (am besten schottische), 3 Knoblauchzehen, 1/4 Chilischote, 450 g Erbsen (tiefgefroren), 1 Bio- Zitrone, Zitronensaft, 1 gelbe Paprika, 4 Schalotten, 30 g Butter, 2 El geschmacksneutrales Öl, 3 El Noilly Prat, 125 ml Geflügelfond, 125 ml Mineralwasser mit Kohlensäure, 2 El Creme fraiche, 1 Tl Puderzucker, Salz, weißer Pfeffer, wenig Mehl, Tasmansicher Pfeffer  

Den Backofen auf 160 Grad vorheizen. Die Paprika waschen, trocken tupfen, entkernen und in Streifen schneiden. Etwa 10 Minuten in den Backofen legen. Danach abkühlen lassen und in feine Würfel scheiden. Dann mit einer Gabel zerdrücken und den austretenden Saft mit verwenden. Die Schalotten in feine Würfel schneiden. Davon eine Hälfte zusammen mit der Paprika in Butter anschwitzen. Mit Noilly Prat ablöschen. Reduzieren und dann den Geflügelfond dazu geben. Etwa 10 Minuten ohne Deckel köcheln lassen, damit sich die Flüssigkeit erneut reduziert.  Dann die Creme fraiche einrühren und noch einige Minuten weiter köcheln lassen.

Kulinarik WildlachsMärchenstunde im Supermarkt. Da werden „Wildpfirsiche“ und „Wildnektarinen“ angeboten, die uns die Mär vom emsigen Sammler suggerieren, der irgendwo auf Früchte gestoßen ist, die fernab jeder Zivilisation reiften und natürlich niemals gespritzt wurden. Leider fehlt meist die konkrete Sortenangabe auf der Verpackung, „Wild—“ ist nämlich keine. Dabei könnte man auch selbst darauf kommen, dass die Natur heutzutage keine so gigantischen und obendrein unentdeckten Obstbestände mehr offenbart, dass daraus ganze Supermarktketten versorgt werden könnten. Oder nehmen wir den „Wildlachs“. Auch da will uns der Handel mit dem Dackelblick eines Märchenonkels beibringen, es handele sich um Fisch, der nicht aus Aquakulturen stammt. Ha! Eigentlich darf „Wildlachs“ nur ein Lachs heißen, der tatsächlich wild und ohne jedes menschliche Zutun gelebt hat – eine Fischart ist das jedenfalls nicht.

Kulinarik Martin Lagoda_8631Unter dem „Wildlachs“-Label sind die pazifischen Oncorhynchen wie Königslachs, Silberlachs, Buckellachs, Rotlachs und Ketalachs verpackt. Und die stammen inzwischen überwiegend aus Unterwassergehegen. Vom atlantischen Bruder, dem Salmo Salar, der als Räucherlachs oder Graved Lachs meist aus Norwegen kommt, weiß man ja, dass es sich um einen Zuchtlachs handelt.

Bildschirmfoto 2013-10-29 um 10.11.16Selbst was Tolles aus Schokolade zaubern, ist gar nicht schwer.

Zum Beispiel die „Flakes im Schokomantel“ aus Kellogs Corn Flakes, Mandeln und Kuvertüre.

Oder der „Banana-Split Cake“ mit Mandelmilch, Kakaobutter und Kakaonibs. Sooo köstlich! Die Zutaten für den Bananenkuchen kann man übrigens bestellen bei www.pureraw.de

„Bananasplits Best – Kuchen für Naschkatzen“ Zutaten für eine Springform mit 17cm Durchmesser, Mandelmilch – 1 Teil Mandeln 2 Teile Wasser (ca. 400ml). Im Mixer stark durchmischen und durch einen Nussmilchbeutel seihen (= Mandeltrester + Mandelmilch). Boden & Schicht: 180g Pecannüsse, 220g Dattelmasse, oder getrocknete Banane, 5 EL MaKao Pulver, 1 Pr Salz, 2 MS Vanillepulver, 140g Mandeltrester (von der Mandelmilch), 2 EL Mandelmilch, Füllung Teil I 350ml Mandelmilch, Saft 1/2 Zitrone, 1 PR Salz, 1 Banane, 100g Maulbeeren, getrocknet, 2 EL Lucuma Frucht-Pulver, 50g Birkenzucker (Xylitol), 90g Kakaobutter, flüssig/ erwärmt. Füllung Teil 2: 50 g Kakaonibs, 1 Banane in Würfel geschnitten. Deko: 2 EL Kakaonibs, 2 Bananen (in Scheiben).…

Wie wunderbar, jetzt kann man wieder ohne schlechtes Gewissen Schokolade lutschen, knabbern, schlemmen. Schließlich ist der November der Monat, in dem man am meisten Trost braucht, wegen des Wetters und des bevorstehenden langen, langen Winters, wegen der vielen Schichten Klamotten, die man jetzt über einander ziehen muss, wegen des Lichtmangels und ach, wegen des Lebens überhaupt.
Schokolade 1 v d BurghUnd da ja das Auge auch getröstet werden möchte, empfehlen wir die hübsch verpackten Tafeln der niederländischen Manufaktur Van der Burgh. 2011 hatten nämlich Joyce und Richard van der Burgh die Nase voll von öder Supermarkt-Schokolade, und starteten mit Fairtrade-Kakaobohnen und bildschönen Verpackungen ihr kleines Unternehmen in Delft. Ihre handgemachten und handverpackten Tafeln gibt es in Läden in Amsterdam und für je 5,95 Euro online.
Schokolade 2 Hachez Chocoversum _KelleHamburg hat es seit kurzem genauso gut wie Köln: Es gibt ein Schokoladen-Museum. Die Firma Hachez, die eigentlich in Bremen produziert, hat es gegründet und bietet jedem Besucher eine 90minütige Genuss-Reise von der Kakao-Bohne bis ins Aroma-Atelier, bei der man eine Tafel selbst kreieren und herstellen darf.

KulinarischeK- TofuKulinarik Martin Lagoda_8631Tofu von Aldi. Klingt gewöhnungsbedürftig, ist aber Fakt. Spätestens dann, wenn ein Produkt in den Regalen der Discounter liegt, ist es kein Nischen-, Minderheiten- oder ein noch unbekanntes Innovationsprodukt mehr, sondern hat es in die erste Reihe der umsatzstarken Konsumwaren geschafft. Man kann jetzt also kein Verirrter mehr sein, wenn man sich das Sojaerzeugnis Tofu statt Fleisch in die Pfanne haut. Doch jetzt das: In einem Statement, das der Berliner Sternekoch Michael Hoffmann (“Margaux“) kürzlich der Welt am Sonntag gab, fragt er: „Wieso gilt es als ethisch verantwortlich, Tofu zu essen, wenn für den Anbau von Soja der Regenwald abgeholzt wird?“ Ach, ist das so? Tatsächlich werden die Regenwälder nicht allein zugunsten von Viehzucht und Maisanbau zerstört, sondern auch für großflächige Sojaplantagen. Da sitzen die Tofufreunde unter den Vegetariern und jenen, die den Aufruf der Grünen zu einem Veggie Day nicht (bewusst) missverstanden haben, anscheinend in der Ökofalle.
Aber lassen wir uns nicht verrückt machen.…

Loup de Mer (Wolfsbarsch),  "Deutsche See" FischmanufakturZutaten: 6 Filets vom Wolfsbarsch, 8 EL Olivenöl, 20 g Butter, Tasmanischer Pfeffer, 1 große Aubergine, 2 rote Zwiebeln, 1/4 Sellerieknolle, 10 Tomaten oder 1 Dose, 2 Knoblauchzehen, 1 kleines Glas Kapern, 100 ml weißer Balsamico, 1 Zweig Thymian, 1 Zweig Rosmarin, 1 Tel. brauner Zucker, Salz

Die Aubergine waschen, trocken tupfen, würfeln, kräftig salzen und ruhen lassen, um sie zu entwässern und die Bitterstoffe zu reduzieren. Puristen ritzen die Tomaten ein, und erhitzen sie kurz in heißem Wasser bis sich die Haut wellt. Danach abkühlen lassen und die Haut entfernen. Die Flüssigkeit vorsichtig aus den weichen Tomaten drücken. (Vorsicht: Es spritzt!). Fast schmackhafter sind allerdings Dosentomaten mit Stücken. Auberginen in wenig Olivenöl (2 EL) braun braten und auf Küchenpapier beiseite stellen. In Olivenöl (4 EL) einen Teelöffel braunen Zucker karamellisieren. Rote Zwiebeln, zwei Knoblauchzehen und eine halbe Chilischote hacken und mit dem gewürfelten Sellerie scharf anschwitzen. Dann Kapern und  gehackte grüne Oliven hinzufügen.

Kolumne TomatenEinmal im Jahr bewerfen sich im spanischen Buñol Tausende von Menschen mit Tausenden Tonnen von Tomaten. Fein, denkt man gleich, dann kann das in Tausende Meter langen Folientunneln gezogene Gemüse nicht mehr auf den Teller kommen. Denn es gibt inzwischen Alternativen: Neben der roten Standardware aus den Gemüse-KZs liegen selbst in manchen Supermärkten alte Tomatensorten wie Ochsenherz, die grüne Evergreen oder die dunkelbraune Schwarzer Prinz. Und wer brächte die alten Sorten nicht automatisch mit einem unvergleichlichen, ursprünglichen Tomatengeschmack zusammen, wie man ihn heute gerade erst neu wieder kennenlernt? Haben Sie die Sorten aus dem Supermarkt einmal unvoreingenommen probiert? Und sich nicht vorher von den ungewöhnlichen Formen, Farben und Größen becircen lassen? Zum Teil schmecken diese oft unverschämt teuren Dinger so extrem nach gar nichts, sind von einer so mehlig trockenen Konsistenz und können eine so ledrige Schale haben, dass man das Stück im Mund schon gar nicht mehr runterschlucken möchte. Man fühlt sich regelrecht betrogen und muss sich beschämt eingestehen, das dämliche Opfer einer neuen (?)…

ZRezept Kap-Seehecht-400utaten für 6 Personen: 1200 g Seehechtfilet, 1 große Salatgurke, 1 reife Mango, 1 kl. Becher saure Sahne, 100 ml Noilly Prat (Wermut), 2 Schalotten, 80 g Butter , 1 Bd. Estragon, Salz, Tasmanischer Pfeffer, weißer Pfeffer, 1 Prise geschroteter Chili, 1 Teelöffel brauner Zucker

Die Gurke schälen und halbieren. Mit einem Löffel die Kerne herauskratzen. In 2 cm dicke Scheiben schneiden. Schalotten und Estragon hacken. Die Mango schälen und in kleine Würfel schneiden. Die Hälfte der Butter mit dem braunen Zucker erhitzen. Leicht karamellisieren. Schalotten und Chili anschwitzen. Gurkenscheiben hinzufügen. Mit Noilly Prat ablöschen. Leicht simmern lassen bis die Flüssigkeit ein wenig reduziert ist. Saure Sahne dazu geben. Nicht weich kochen, die Gurke sollte Biss haben. Salzen, weißen Pfeffer hinzufügen und mit gehacktem Estragon bestreuen.
Das Fischfilet mit Küchenpapier trocken tupfen. Leicht mit Mehl bestäuben. In Butter auf der Mehlseite scharf anbraten. Mit Salz und Tasmanischem Pfeffer würzen. Wenden und nur ganz kurz weiter braten.
Bildschirmfoto 2013-07-29 um 16.03.49Einkochen? Was war das noch mal? Ach ja, eine Methode, Essen haltbar zu machen, die so um 1700 schon mal von einem gewissen Denis Papin ausprobiert, dann aber erst 1810 von dem Koch Nicolas Appert durchgesetzt wurde. Den typischen Gummiring erfand 1880 der Chemiker Rudolf Rempel, aber Erfolg damit hatte erst sein Kunde Johann Carl Weck – weshalb wir das Einkochen mittlerweile auch Einwecken nennen.

Jetzt kommt diese altbewährte Form der Konservierung zu neuen Ehren. Drei Freunde in Berlin bieten auf Märkten, in ihrem Laden und bald auch im Online-Shop schicke kleine Gläschen an mit „Bananen-Aprikosen-Creme mit weißer Schokolade“, „Kuchen-to-go-Mohn-Zitrone“ oder „Preiselbeer-Apfel-Chutney mit Orange & Zimt“. Klingt doch lecker, oder? http://feinkost-fraktion.de Foto: Berliner Feinkost Fraktion/Caroline Scholtes

Zutaten für 4 Personen: 800 g Filet vom weißen Heilbutt, 500 g Blattspinat, 1/4 l Buttermilch, 60 g saure Sahne, 60 g Creme Fraiche, 1 Zitrone, 1 Prise Cayennepfeffer, 1 Prise Zucker, 120 g Butter, 60 ml Sahne, 2 Schalotten, 2 junge Knoblauchzehen, Mehl zum Bestäuben, Tasmanischer Pfeffer, weißer Pfeffer, Salz
 
Den Blattspinat kurz in siedendem Wasser blanchieren. Heraus nehmen und auf einem Küchentuch trocknen lassen. Schalotten und Knoblauch fein hacken. Die Hälfte der Butter erhitzen, Schalotten und Knoblauch darin kurz anschwitzen. Den Blattspinat dazu geben. Nur kurz erhitzen. 2 – 3 mal umschlagen, so dass sich Butter, Schalotten und Knoblauch gut vermischen. Mit der Sahne ablöschen und vom Herd nehmen. Mit Salz und weißem Pfeffer würzen. Buttermilch mit Creme Fraiche, saurer Sahne, Zucker, Salz, Cayennepfeffer und einigen Spritzern Zitronensaft verrühren.
Die Backröhre auf 160 Grad vorheizen. Darin eine feuerfeste flache Form erhitzen. Heilbuttfilet trocken tupfen, nicht waschen und nicht säuern.
Die Veganer sind da. Schräges Völkchen, nicht?
Keine Milch, kein Käse, keine Eier und kein Honig mehr auf dem Tisch. Gummibärchen haben auch Hausverbot, Fisch und Fleisch sowieso. Warum machen die das? Als ob nur eine Kuh, ein Huhn oder eine Biene deswegen glücklicher wäre, zumal sie munter weiterleben dürfen. Was soll man diesen Leuten eigentlich anbieten, wenn man sie einlädt, und auf dem Ledersofa werden sie wahrscheinlich auch nicht sitzen wollen. Ignorieren, mit Trotz reagieren oder was? Es ist doch so: Wenn einer was Neues macht, fühlen sich Andersdenkende und womöglich Konservative provoziert — was soll das denn jetzt schon wieder? Und hoffen, dass der Spuk schnell wieder vorbei ist. Aber war es mit dem Bio-Quatsch und den vegetarischen Verirrungen einst nicht genauso? Erst dieses unbestimmte Unbehagen, dann jedoch die Feststellung, dass das Abendland keineswegs unterging und man auch sonst nicht gequält wurde. Wer weiß, vielleicht ist damals sogar ein spannender Entwicklungsprozess an einem vorbeigegangen.

griltest.de-1Fleischeslust. Her mit dem Grill! In dieser Saison stehen die Klotzer in der ersten Reihe vor dem prasselnden Rost, wer kleckern will, geht besser. Ein fettes Printmagazin, das sich in brünstigen Männervisionen beim Fleischgaren jedweder Art ergeht, schmeißt in seiner neuesten Ausgabe na ja, nicht gleich ganze Rinder, Kälber oder Hammel auf die Glut, aber so große Teile, dass nur noch ein Treck von ausgehungerten Abenteurern fehlt, die das alles aufessen sollen. Dekadent? Denjenigen, die sich jetzt irritiert abwenden und sich in einer gefühligen Anwandlung am nächsten Wochenende doch lieber ein ätherisches Hähnchenbrustfilet auf der Holzkohle brutzeln sehen, sei gesagt: In puncto Fleischkonsum geht bei ihnen der Trend zur Dekadenz. In früheren Zeiten – und bei einigen Metzgern mit neu erwachtem Grips inzwischen wieder – wurde nie ein Unterschied zwischen guten und schlechten, also teuren und billigen Fleischteilen gemacht. Schwein war Schwein und lecker von vorne bis hinten. Hähnchen, Ente und Pute besteht unter heutigen Ansprüchen praktisch nur noch aus Brust und Keule, und manche hätten Rind, Kalb und Lamm am liebsten von der Schnauze bis zur Schwanzspitze ausschließlich aus Filet.…

minzeKulinarik Martin Lagoda_8631Auf ein Glas Pfefferminztee Während wir von einem warmen Sommer träumen, verkürzen wir uns die Zeit mit einem Glas Pfefferminztee. Es wäre übertrieben, die Minze als Neuentdeckung zu preisen, denn als leuchtend grüne Dekoration auf herzhaften Gerichten und Desserts ist sie beinahe zu einer Ikone geworden. Von Begegnungen mit ordinären Teebeuteln in oft wechselhaften Momenten ganz zu schweigen. Umso bemerkenswerter deshalb, dass immer mehr ambitionierte Gastronomen Tee aus frisch aufgegossenen, saftigen Minzeblättern anbieten. Die Gäste haben, wie man beobachten kann, zunehmend Vergnügen an dem unverfälschten und nicht zuletzt gesunden Geschmackserlebnis, Teebeutel adé! Fragt sich, wie sich der Blätterbedarf für die Zubereitung dampfender oder eisgekühlter Sommertees jederzeit auch zu Hause erfüllen lässt. Ein schlichter Topf auf dem Balkon oder ein Blumenkasten vor dem Fenster sind die ideale Lösung, und damit wird die Minze erst recht und im positiven Sinne zu Everybody’s Darling.…

Neue Leidenschaften Was geschieht, wenn man zum ersten Mal ein warmes, duftendes, selbstgebackenes Brot in den Händen hält? Der Himmel öffnet sich einen Fingerbreit und lässt auf den Brotbäcker einen wärmenden Strahl aus Zufriedenheit und Glück niedergehen.
Ein Brot selbst zu backen, das ist heute schon etwas und rührt an archaische Bewusstseinsebenen. Abseits aller kulinarischen Trends, die erst lärmend die Türen von Restaurants und privaten Küchen eintreten, sich dann aber meist schnell und leise wieder verdrücken, zeichnet sich seit geraumer Zeit eine beständigere Tendenz ab: das Selbermachen. Ganz ohne Schlagzeilen, sondern still in den Haushalten. Die einen tun’s, weil alltägliche Aufenthalte in virtuellen Welten das Bedürfnis nach handwerklicher Betätigung wecken. Anderen steckt immer noch der Krisenschock in den Knochen, und sie wollen sich fit machen, um unabhängig zu sein und sich selbst versorgen zu können. Und die wiederholten Entsetzlichkeiten aus dem Reich der Lebensmittelindustrie steuern ebenfalls Motivationsschübe bei.

Mit einem Brot fängt es an.