Den Fotografen Rudi Meisel, geboren 1949 in Wilhelmshaven und aufgewachsen in Osnabrück, interessierte immer schon der Alltag der sogenannten „kleinen Leute“. 1975 gründete er zusammen mit André Gelpke und Gerd Ludwig die Agentur „Visum“. Von 1978 bis 1989 fotografierte er für das Zeit-Magazin als Reisekorrespondent in der DDR; seither gilt er als Meister der Straßenfotografie.
Vor ein paar Jahren dann, bei der Sichtung seines umfangreichen Archivs, fiel ihm auf, wie ähnlich die Bilder aus Ost und West sich waren. Damals verband, so sieht es Meisel, die beiden deutschen Staaten ein gesellschaftlicher Stillstand, auf beiden Seiten der Mauer ging es spießig und miefig zu, nur im Westen überzuckert von ein bisschen Reklame-Goldstaub. Das C/O Berlin zeigt jetzt 80 zum Teil unveröffentlichte Schwarzweiß-Fotos Meisels, bei denen man nicht immer auf Anhieb weiß: Ist das im Osten oder im Westen? C/O Berlin, täglich 11 bis 20 Uhr, Eintritt 10 Euro Foto: C/O Berlin