Bücher Mäzeninnen+-+Ein+Leben+für+die+Kunst+Knesebeck-Verlag+Euro+Mutige Frauen. Vielleicht werden Ihnen nicht viele der Mäzeninnen bekannt sein, die in diesem Buch vorgestellt werden. Peggy Guggenheim (1898-1979) natürlich und Gertrude Stein (1874-1946), aber die Österreicherin Berta Zuckerkandl-Szeps (1864-1945) oder die Amerikanerin Winnaretta Singer-Polignac (1865-1943) kennen wohl nur Eingeweihte. Erstere führte einen berühmten Salon in Wien und sammelte Kunst, die zweite, Tochter des schwerreichen Nähmaschinen-Erfinders Isaac Singer, förderte Musiker, Wissenschaftler und Architekten mit Aufträgen.

Die Autoren Barbara Sichtermann und Ingo Rose haben achtzehn Biografien von Frauen zusammengetragen, die in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts, also am Beginn der Moderne, tatkräftig und engagiert Maler, Literaten, Komponisten und Choreografen unterstützten, mit Ankäufen oder Darlehen, mit organisatorischer Hilfe oder mit ihren Kontakten.
Die Sammlerin Ida Bienert (1870-1965) zum Beispiel, die Frau des Dresdner Mühlenbesitzers Erwin Bienert, machte ihr Haus zum Treffpunkt der Avantgarde, Paul Klee und Walter Gropius, Otto Dix und Emil Nolde waren häufige Gäste. Und sie baute eine große Kunstsammlung mit Werken von Picasso, Munch, Kokoschka, Kandinsky und neun Gemälden von Klee auf. Oder die Amerikanerin Jeanette Thurber (1850-1946), der die USA die American Opera Company und ein Konservatorium verdanken, an dem Minderheiten ausgebildet werden sollten: Frauen, Schwarze, Arme. Als dessen Leiter konnte sie Antonín Dvorák gewinnen.
Die aus Boston stammende Lillie P. Bliss wiederum (1864-1931) gründete zusammen mit Abby Rockefeller und Mary Quinn Sullivan 1929 das New Yorker Museum of Modern Art. Wer wagemutige und faszinierende Frauen kennenlernen will – hier sind sie.