Bierfreunde müssen natürlich Guinness an der James Street im Westen von Dublin besuchen. Und dort an der „Vermächtnistour“ teilnehmen, einem Rundgang durch die Brauerei, auf dem man von einem Tag im Jahre 1759 hört, an dem Arthur Guinness mit der Stadt einen Pachtvertrag über 9000 Jahre für das Gelände abschloss. Seither wird hier „Stout“ gebraut. Die Tour endet selbstverständlich mit einem schwarzen Pint in der „Gravity Bar“ im 7. Stock und einem grandiosen Rundblick über Dublin.
Wer weiter stechenden Durst hat, geht von der James Street einfach nach Osten die High Street und die Lord Edward Street entlang vorbei an City Hall und Dublin Castle direkt ins schwer angesagte Amüsierviertel Temple Bar, mit einer im übrigen Europa kaum zu übertreffenden Kneipendichte.

St. Patricks Cathedral

Alle anderen biegen von der High Street in die Patrick Street ab und besuchen erst einmal St. Patrick’s Cathedral , Irlands größte Kirche, erbaut 1191 bis 1270. Das Gotteshaus wurde lange Zeit wenig genutzt und verfiel,  der Lordprotektor Oliver Cromwell (1599 bis 1658) nutzte es sogar als Pferdestall. 1860 schließlich finanzierte Sir Benjamin Guinness aus der Bier-Dynastie den Neuaufbau. Von 1713 bis 1745 war übrigens der Schriftsteller Jonathan Swift, Autor von Gullivers Reisen, hier Dekan.
Geht man jetzt zurück zur High Street, steht man gegenüber von einem völlig schrägen, aber sehr sehenswerten Museum. Das Dublinia zeigt die Geschichte Dublins von den Wikingern bis heute. Mithilfe von lebensgroßen Puppen in Original-Kostümen, mit nachgebauten Hütten und Ställen, mit Geräuschen von Schlachtgetümmel und Gesängen, sogar Furzgeräusche sind zu vernehmen. Alles sehr eindrucksvoll!

Hier beginnt Temple Bar

Jetzt aber schnell ans Ufer des Liffey , des breiten Stroms, der durch Dublin in die Irische See fließt. An ihm spaziert man entlang wieder bis nach Temple Bar, dem pittoresken Viertel, das einst abgerissen werden sollte, um einem Busbahnhof Platz zu machen. In der Planungsphase wurden die verfallenden Häuschen in den engen Gassen sehr preiswert vermietet, und es siedelten sich Künstler, kleine Handwerksbetriebe und viele Kneipen an. Weil die alle nicht wieder weichen wollten, ließ man das Busbahnhof-Projekt schließlich fallen – und bekam einen großartigen Szene-Treff.
Lassen Sie sich irgendwo nieder und probieren Sie ein Stout oder zwei und schauen Sie dem Treiben von Einheimischen und ihren internationalen Gästen zu.

Trinity-College

Gut erholt? Dann auf zum Trinity-College, der 1582 gegründeten Universität Dublins, die zu den besten hundert weltweit zählt. Der historische Campus ist einer der schönsten überhaupt. Hoffentlich ist die Schlange vor dem Ticketschalter der Bibliothek nicht zu lang, denn den 65 m messenden „Long Room“ von 1732 sollte man sich schon anschauen. Hier wird auch das berühmte mittelalterliche Manuskript „Book of Kells“  mit seinen eindrucksvollen Illustrationen aufbewahrt, das seit 2011 zum Weltkulturerbe zählt.

Auch einen Besuch wert: die National Art Gallery  mit ihren schönen Räumen, in denen eine beeindruckende Sammlung irischer Kunst mit Schwerpunkt Dublin zu sehen ist.Wer jetzt wirklich nicht mehr kann, der gehe in den nahegelegenen Stadtpark, St. Stephens Green, lasse sich auf einer Bank nieder und bestaune die wetterfesten Dubliner, die schon bei 12 Grad auf den Wiesen lagern. Fotos: CO