U-Bahnhof Elbbrücken

Am besten fährt man mit der U4 bis zum nagelneuen Endbahnhof „Elbbrücken“, der vom Architekturbüro Gerkan, Marg und Partner gebaut und am 6. Dezember letzten Jahres eröffnet wurde. Er erinnert mit seiner eleganten Struktur an ähnliche Bauten des spanischen Architekten Santiago Calatrava und ist wirklich sehenswert.
Daneben entsteht ein neuer S-Bahnhof an der Linie vom Hauptbahnhof nach Harburg.
Wenn man aus dem schicken U-Bahnhof tritt, steht man erst einmal auf einer gigantischen Baustelle rund um einen Stichkanal der Elbe mit dem Baakenhafen und davor dem noch zu bauenden Amerigo-Vespucci-Platz. An der rundherum führenden Versmannstraße entsteht bis 2030 das letzte Stück der Hamburger Hafencity mit vielen Wohnungen, Büros und Geschäften. Die wird dann 127 ha groß sein, 7500 Wohnungen für etwa 15 000 Menschen und bis zu 45 000 Arbeitsplätze bieten, und soll (Elphi und Maritimes Museum, Hafencity-Uni und verschiedene andere Bildungseinrichtungen inklusive) ein hoffentlich lebendiges Wohnquartier werden.
Seit 2016 leben hier allerdings noch bis 2020 in einem Containerdorf mitten in der Einöde an der Kirchenpauerstraße etwa 700 Flüchtlinge.

Der Baakenpark vom Himmelsberg

Glücklicherweise gibt es keine hundert Meter weiter wenigstens schon eine Grünfläche, den kleinen Baakenpark mit Spielplatz und Bänken und dem 15 Meter hohen Himmelsberg mit Aussichtsplattform, von der man einen wunderbaren Rundblick auf die Elbe, die Baustelle, die Elphi und die ferne Stadt hat. Vom Park aus führt eine Fußgängerbrücke hinüber zum Gerda-Gmelin-Platz an der Bahntrasse. Dort sind schon jede Menge Wohnungen fertig, und im Parterre gibt es kleine nette Lokale, die sofort Stühle vor die Tür stellen, wenn die Sonne heraus kommt.
Ein paar Schritte weiter, an der Versmannstraße 12/14, findet man seit kurzem das kinderfreundliche Hotel Jufa mit 220 Zimmern, dem Restaurant Kombüse, einer Sonnenterrasse und einem hölzernen Piratenschiff in Originalgröße für kleine Freizeitkapitäne vor der Tür.

Autobrücke über den Baakenhafen mit Elphi

Am Fuß der Autobrücke über den Baakenhafen liegt die Station Hafencity Universität der Linie U4, und dahinter beginnt der 4 ha große Lohsepark. Hier stand bis zum Krieg der Hannoversche Bahnhof, dessen Reste 1955 gesprengt wurden. Von diesem Bahnhof aus wurden zwischen 1940 und 45 fast 8000 Juden, Sinti und Roma deportiert. Eine Denkmaltafel und eine Schneise, die den historischen Gleisverlauf darstellt, erinnert daran.

Das Maritime Museum

In der parallel dazu verlaufenden Shanghaiallee kann man das private Automuseum „Prototyp“ besuchen, in dem die beiden Gründer seltene Autos zeigen. Angefangen bei einem VW von 1939 über einen Porsche von 1949 bis hin zu einem Formel 1 Toyota gibt es viele Pferdestärken zu bestaunen.
Durch die Koreastraße geht es jetzt zum Maritimen Museum , das im ältesten noch erhaltenen Speicher, dem Kaispeicher B von 1878, residiert. In dem wunderbar restaurierten Backsteingebäude kann man auf neun „Decks“ die Entdeckung der Welt, die Geschichte der Segel-Schifffahrt und des Schiff-Baus betrachten, sich mit dem Dienst an Bord und überhaupt mit fast allen Aspekten der internationalen Seefahrt vertraut machen. Auch für Landratten ein unbedingt lohnenswerter Besuch.
Danach sollte man sich im Café „Alte Liebe“ an Labskaus oder einer Finkenwerder Scholle laben. Fotos:CO