Viel gehen muss man in Ingolstadt eigentlich nicht: Die gesamte Altstadt direkt an der Donau ist recht übersichtlich, und alles Wichtige liegt an und nahe der Fußgängerzone Ludwigstraße. Und die beginnt am Paradeplatz vor dem Neuen Schloss, einem Profanbau, der ab 1430 gebaut und Ende des 15. Jahrhunderts erheblich erweitert wurde. Heute beherbergt er das „Bayerische Armeemuseum“ , das sein Konzept so beschreibt: „Die Aufgabe des Bayerischen Armeemuseums ist, auf der Grundlage seiner Sammlungen die kritische und historisch genaue Reflexion von Militär und kriegerischer Gewalt in der Geschichte und ihrer Auswirkungen auf Mensch, Gesellschaft und Staat darzustellen.“Na denn!

Wir gehen lieber die Ludwigstraße weiter und biegen in die Hallstraße ein. So gelangen wir auf den Theaterplatz, an dem das Alte Schloss aus dem 13. Jahrhundert liegt, auch genannt Herzogskasten, weil hier die Ingolstädter Herzöge residierten, bis es Ende des 17. Jahrhunderts zum Kornspeicher umgebaut wurde. Heute befindet sich dort die Stadtbücherei.

Gegenüber hinter dem Viktualienmakt stehen das Alte und das Neue Rathaus, gebaut 1882 beziehungsweise 1960. Die Tourismusinformation ist im schönen alten Haus untergebracht. Dort kann man ziemlich viel über Ingolstadt erfahren: Zum Beispiel, dass die Stadt bereits 806 in der Reichsteilungsurkunde Kaiser Karls des Großen erwähnt und hier schon 1472 Bayerns erste Universität gegründet wurde. Und auch über den in Ingolstadt entstandenen Illuminatenorden gibt es hier Informationen, jenen Geheimbund, der von Professor Adam Weishaupt 1776 mit einigen seiner Studenten gegründet und 1785 verboten wurde. Der Orden war der Aufklärung verpflichtet. Nach seiner Zerschlagung entstanden Mythen und Verschwörungstheorien, mit denen sich etwa die weltberühmten Autoren Umberto Eco (Das Foucaultsche Pendel) und Dan Brown (Illuminati) beschäftigten.

Wenn man jetzt die Ludwigstraße wieder überquert und die Straße Am Stein hinauf geht, kommt man zur Kupferstraße. In Haus Nr. 18 wurde Theaterdichterin Marieluise Fleißer geboren. Zur Zeit wird das Haus saniert, aber ab 2018 kann man sich hier wieder über das Leben der bedeutenden Schriftstellerin informieren.

Die Kupferstraße mündet in die Bergbräustraße, und dort befindet sich das beeindruckende Münster „Zur Schönen unserer Lieben Frau“ von 1425, das einst als Grabkirche Herzog Ludwig VII. geplant und erst 1525 fertig gestellt wurde. Besonders sehenswert sind der farbenprächtige Hochaltar, die kostbaren Bleiglasfenster und die Krippe mit über 250 Figuren von 1722, die ganzjährig zu sehen ist.

Sollten Sie jetzt genug von Steinhäusern und gepflasterten Straßen haben, dann überqueren Sie doch einfach die Donau und besuchen den riesigen Klenzepark, der 1992 anlässlich der bayerischen Landesgartenschau geschaffen wurde und heute mit einem See, Bächen und einigen Brunnen jedes Jahr bis zu 100 000 Besucher anlockt.         Natürlich gibt es hier auch einen Biergarten.

Fotos: CO