Stadtsp 1Gar keine schlechte Idee! Erst mal eine kleine Stärkung im Bratwursthäusle  am Rathausmarkt, in dem seit 1313 Rostbratwürste auf Buchenholzfeuer gegrillt und auf Zinntellern serviert werden. Ob man sich aber für die sechs, acht oder zwölf kleinen Würste mit Weinsauerkraut entscheidet oder doch lieber für Knöchle (Eisbein) oder Schäufele (gebackene Schweinschulter) mit Kloß, ist eigentlich wurscht, auf jeden Fall ist man schon mal kulinarisch in Franken und seiner geschichtsträchtigen Kapitale angekommen.

Stadtsp 2Ein guter Auftakt, um sich danach das „Stadtmuseum Fembohaus“  ein paar Schritte die Burgstraße hinauf anzuschauen. In dem Prachtbau aus der Renaissance, er entstand zwischen 1591 und 1596, residiert seit 1953 das Stadtmuseum. Früher ließ hier die „Homännische Landkartenoffizin“ Karten in Kupfer stechen.

Den Rundgang sollte man im vierten Obergeschoss beginnen, dort steht das „Tönende Stadtmodell“, ein Mini-Nürnberg aus Holz, dazu gibt es eine zwölfminütige Inszenierung mit Lichteffekten und erzählter Geschichte. Sehr eindrucksvoll!

Und dann wandert man durch die schön restaurierten Räume und informiert sich über die spannende Geschichte der Stadt an der Pegnitz: Von der Macht der Kaiserstadt erfährt man und vom Nürnberger Rat im 14. Jahrhundert, von der Buchdrucker-Kunst und dem legendären Religionsgespräch im März 1525 genauso wie vom Friedensmahl von 1649 und den Reichsparteitagen der NSDAP von 1927 bis 1938 und dem Wiederaufbau der schwer zerstörten Stadt nach dem Krieg.

Zurück an der frischen Luft steigt man am besten zur Burg hinauf und besucht zum Beispiel den idyllischen Maria Sibylla Merian-Garten, der an die Naturforscherin erinnert, die im 17. Jahrhundert vierzehn Jahre lang in Nürnberg lebte.

Stadtsp 2aAber Achtung: Der Garten ist nicht immer geöffnet. Als Alternative bietet sich das Kaiserburg-Museum an, in dem die Geschichte der beeindruckenden Burg dokumentiert ist, die schon seit 1422 den Bürgern der Stadt gehört.

Am Fuß der Kaiserburg am Tiergärtner Tor steht an der Ecke das Dürer-Haus, in dem der Künstler von 1509 bis zu seinem Tode 1528 lebte und arbeitete. Es ist das einzige in Nordeuropa erhaltene Künstlerhaus aus dem 16. Jahrhundert. Dürer wohnte hier mit seiner Frau Agnes, ihre Küche ist mit der originalen Feuerstelle noch heute anzusehen. Und auch der Nachbau der Druckerpresse von Albrecht Dürer, mit der er seine Holzschnitte druckte, ist beeindruckend.

Sollten Sie jetzt Hunger und ganz viel Glück haben, dann ergattern Sie vielleicht einen Platz in der „Albrecht-Dürer-Stube” und können im urigen Gasthaus mit Kachelofen und Wänden voller Bilder und gestickter Sinnsprüche außer dem unvermeidlichen Schäufele auch Rehragout oder blaue Zipfel (sauer eingelegte Würstchen) bestellen.

Stadtsp 3Anschließend braucht man wieder Bewegung: Also vorbei an der St. Sebald Kirche von 1525 zum Hauptmarkt mit der gotischen Frauenkirche 1358 über die Pegnitz bis zur Lorenzkirche von 1250.

Wer jetzt Lust auf Kunst hat, spaziert zum Neuen Museum in der Königstraße und schaut sich auf jeden Fall das spektakuläre Gebäude des Architekten Volker Staab von 2000 an. Die schwungvolle Treppe ist atemberaubend!

Stadtsp 6Man kann aber auch zum Germanischen Nationalmuseum am Kornmarkt schlendern und durch die Straße der Menschenrechte, einer Installation des israelischen Künstlers Dani Karavan, zur riesigen verglasten Halle gelangen, die seit 1993  als Eingang zum Kartäuserkloster aus dem 14. Jahrhundert dient.

Oder man sucht sich ein Plätzchen an der Pegnitz und lässt die Kunst für dieses Mal Kunst sein!

Fotos: CO