Blick auf den See

Wer mit dem Zug in Plön ankommt, steht gleich am größten See Schleswig Holsteins, über 28 qkm erstreckt sich der Große Plöner See, der in der letzten Eiszeit entstand und bis zu 58m tief ist. Seit 1992 liegt er zum größten Teil in einem Naturschutzgebiet, in dem Seeadler, Schellenden, Gänsesäger und Graugänse leben.  Im Bahnhofsgebäude ist das Tourismusbüro angesiedelt, dort gibt man Ihnen gerne einen kleinen Stadtplan. Aber erst einmal: Platz nehmen auf einer der Bänke und den Blick über den See genießen.
Und dann schlendern Sie den Strohberg/ die Lübecker Straße entlang, schauen vielleicht in die Buchhandlung Schneider mit seiner guten Auswahl und dem sehr freundlichem Service und in die Wegwarte, einen netten Feinkost-Shop mit ausgesuchten Spezialitäten aus der Region. Am Markt angekommen, sollten Sie wenn möglich einen Blick in die wirklich hübsche Nikolai Kirche werfen, die 1868 auf den Resten der nach einem Blitzschlag 1864 ausgebrannten Kirche entstand.
Gleich dahinter steht das Backstein Rathaus von 1816 mit dem niedlichen Gänselieselbrunnen davor, den der Künstler Bernhard Butzke 1922 aus Muschelkalk schuf.
Jetzt den kleinen Berg hoch – und schon steht man auf der Schlossterrasse. Was für ein Blick!

Das Schloss ist heute eine Akademie

Das schneeweiße Schloss aus dem 17. Jahrhundert kann leider nicht besichtigt werden, denn das Land Schleswig-Holstein musste es aus Kostengründen 2002 verkaufen. Heute gehört es der Fielmann Akademie, ist also nach einer aufwendigen Sanierung eine Bildungsstätte unter Denkmalschutz.

Dsa Restaurant Pförtnerhaus

Aber man kann auf der großen Terrasse im Restaurant Pförtnerhaus mit einem  Cocktail den Sonnenuntergang am See erleben und danach Oldenburger Entenbrust oder Rücken vom Wasserbüffel probieren.
Sollte es noch nicht Abend sein, dann laufen Sie den Berg einfach auf der anderen Seite wieder hinunter vorbei am Kulturforum, in einer 1909 im Jugendstil errichteten Schwimmhalle, in der heute Ausstellungen, Lesungen, Konzerte und Theateraufführungen stattfinden. Ein paar Schritte weiter erreicht man die ehemalige Reitbahn und dann das Naturparkhaus, in dem man sich über Wasserlebewesen, Zugvögel, Fledermäuse und Co. informieren kann.

Die Altstadt mit Nikolai Kirche

Und dann steht man vor dem Prinzenhaus, einem Gartenschlösschen aus dem Rokoko, erbaut um 1750 für den Plöner Herzog Friedrich Carl. Später wurden hier die sechs Söhne Kaiser Wilhelms II. erzogen, deshalb Prinzenhaus. Heute kann man es besichtigen oder für Events mieten.
Für Märchenhochzeiten zum Beispiel!
Wer jetzt noch Lust hat weiter zu gehen (oder zu radeln), kann die Prinzeninsel besuchen, eine zwei Kilometer lange Halbinsel mit Sandstrand, Wald und einem Bauernhaus aus dem 18. Jahrhundert, in dem man sehr gut essen kann.
Oder aber man spaziert zurück zum Bahnhof, besteigt den Bus Nr. 331 und fährt bis zum Anleger Fegetasche. Dort beginnt die 5-Seen-Fahrt über Timmdorf, Niederkleevitz, nach Malente und zurück. Für belebende Getränke an Bord ist natürlich gesorgt.

Fotos: CO