Hier spielte die Musik

Sein Haus „Wahnfried“  in Bayreuth bezeichnete Richard Wagner während der zweijährigen Bauzeit von 1872 bis 74 mehrfach als „Ärgersheim“, da die Presse regelmäßig über eine „Luxusvilla“ berichtete. Da wollten Kollegen nicht zurückstehen: Das Jugendstilhaus von Richard Strauss in Garmisch Partenkirchen, das er sich 1907/08 von den Tantiemen für seine Oper Salome bauen ließ, zeugt bis heute von seinem Bedürfnis, all seine Kostbarkeiten nah bei sich zu haben. Und auch Franz Lehar bevorzugte einen opulenten Einrichtungsstil in seiner Villa in Bad Ischl, die er 1912 gekauft hatte. Georg Friedrich Händel wiederum wohnte in London gleich neben Jimi Hendrix, allerdings in einem anderen Jahrhundert.
Das Buch Komponistenhäuser bietet Biografien und Geschichten über 27 berühmte Komponisten und zeigt in schönen, stillen Fotos ihre Häuser und Wohnungen. Nicht nur für Musikliebhaber ein sehenswerter Band.

Bodo Plachta (Text), Achim Bednarz (Fotos): Komponistenhäuser – Wohn- und Arbeitsräume berühmter Musiker aus fünf Jahrhunderten, 192 S., DVA, 50 Euro. Foto: DVA

 


Da wurde es gefunden

Sammler sind ganz besondere Menschen – nicht zuletzt, was die Objekte ihrer Begierde angeht. Die beiden Autoren dieses Buches haben rund um den Globus Menschen besucht, die die unterschiedlichsten Dinge horten. Da ist zum Beispiel die Bewohnerin eines Inselhauses in Dänemark, die Strandgut und Treibholz nach Hause trägt. Oder die Australierin, die im Shabby-Chic lebt, weil wahre Schönheit für sie in Gebrauchtem steckt. Oder die Französin, in deren Haus in der Provence alte Spiegel eine neue Heimat gefunden haben, weil sie in ihnen Poesie verborgen sieht. In allen zwanzig Häusern in diesem Buch kann man Anregungen für das eigene Heim finden, in Detailfotos schwelgen und liebevolle Texte über die Bewohner lesen.

Oliver MacIennan (Text), Joanna MacIennan (Fotos): Zuhause. Gefunden. 256  S., Sieveking, 29 Euro. Foto: Sieveking


Das HörBuch des Monats

Sie fahren viel Auto und langweilen sich dabei? Sie stricken gerade einen großen, aber unkomplizierten Pullover? Oder streichen Sie gerade Ihre Wohnung neu? Dann sind diese CDs für Sie genau richtig.
Die wunderbare Stimme des Schauspielers Christoph Maria Herbst passt herrlich zu den Überlegungen des Freiherrn Knigge (1752 bis 1796) zum korrekten Verhalten der Menschen miteinander.
 „Interessiere Dich für andere, wenn Du möchtest, dass man sich für Dich interessiert“ ist einer jener Hinweise, die bis heute Gültigkeit haben. Denn selbst wenn man derzeit eher selten bei Hofe ein und aus geht, ist es doch ebenso amüsant wie lehrreich, Knigges Vorschlägen zu lauschen, wie man lobt ohne zu schmeicheln. Und macht es das Leben nicht auch im Jahre 2019 viel leichter, wenn die Menschen mehr lächeln und freundlich miteinander umgehen?

Adolph Freiherr Knigge – über den Umgang mit Menschen, gelesen von Christoph Maria Herbst, 2 CDs , ca. 2 h 36 min, Der Audio Verlag, 16,90 Euro. Foto: Der Audio Verlag