Bemerkenswertes Bauen

Nicht alles, was zur Zeit in Deutschland gebaut wird, sieht von außen spektakulär aus. Sicher, da sind Hamburgs ganzer Stolz, die Elbphilharmonie, und die nicht so geliebte Zentrale des Bundesnachrichtendienstes in Berlin. Aber es gibt auch jede Menge Neubauten, sanierte Altbauten und clevere Umbauten, die ihre Qualitäten im Innern entfalten. Da ist zum Beispiel die Aktivhaus-Siedlung in Winnenden aus 38 in Holzrahmenbauweise gefertigten Modulen, die erst für Flüchtlinge, später als Sozialwohnungen vergeben werden. Oder – ganz anders – das winzige Haus in einer Baulücke in einer denkmalgeschützten Hauszeile in Köln, das nur eine Grundfläche von 10 x 3,5 m hat.
95 der auf der Nominierungsliste für das Deutsche Architektur Jahrbuch versammelten Bauten haben die drei Herausgeber kurz und knapp mit je zwei Fotos, Grundriss, Umgebungsplan und kompaktem Text für diesen Führer zusammengefasst. Mit dem ebenfalls abgedruckten QR Code lässt sich jedes Bauwerk auch ohne Buch finden.

Yorck Förster, Christina Gräwe, Peter Cachola Schmal: Architekturführer Deutschland. 224 S. DOM Publishers. 28 Euro. Foto: DomPublisher

Einfach besser Kochen

Wie schwitzt man eigentlich Zwiebeln an? Und wie viel ist eine Prise Salz wirklich? Warum soll man ein wenig Nudelwasser in die Soße rühren?
Die beiden südafrikanischen Kochprofis Nikki Werner und Brandon de Kock haben sich für ihr Buch „Cook.Better.“ mit den Basics des Kochens beschäftigt und erklären Schritt für Schritt, wie man eine Zwiebel richtig schneidet, warum man sie auf kleiner Flamme gaaanz langsam gart und warum angekochte Kartoffeln vor dem Rösten heftig im Topf geschüttelt werden sollen. Das Buch ist gut geeignet für Koch-Anfänger, die gleich ein paar leicht zu bereitende Rezepte mitgeliefert bekommen. Aber auch Menschen, die schon länger gerne am Herd stehen, finden hier jede Menge gute Tipps. Oder wussten Sie schon, dass man Fett mithilfe von Frischhaltefolie von einer Brühe abschöpfen kann?

Nikki Werner, Brandon de Kock: Cook.Better. 200 S., Sieveking Verlag, 32 Euro. Foto: Sieveking Verlag

Der Stand der Dinge

Rund fünf Jahre ist es nun schon her, dass der „Schwabinger Kunstfund“, die Beschlagnahme von über 1000 Kunstwerken in der Münchener Wohnung des Kunsthändlersohns Cornelius Gurlitt, für eine veritable Sensation sorgte, aber ausgestanden ist der spektakuläre Fall bis heute nicht. Das Buch, das zu der noch bis März laufenden Doppelausstellung „Bestandsaufnahme Gurlitt“ in Bern und Bonn erschienen ist, dokumentiert die vielen Probleme, die es beim Umgang mit der wertvollen Kollektion gibt. Bei etlichen Arbeiten etwa besteht noch immer der Verdacht, dass sie ihren Eigentümern einst von den Nazis geraubt wurden. Und so kommt es zu der höchst seltenen Situation, dass die zahlreichen Textbeiträge in diesem Band aufschlussreicher sind als die Bilder. Zwar ist die Lektüre dank akademischer Sprödigkeit nicht immer ein Vergnügen, doch der Erkenntnisgewinn ist beträchtlich.
Bestandsaufnahme Gurlitt. 344 S., 480 Abb. 29,90 Euro, Hirmer
Foto: Hirmer