Das Rathaus

Wasser ist in Kiel natürlich ein großes Thema. Schon wenn man am Hauptbahnhof aus dem Zug steigt, riecht es nach Meer. Dabei liegt Kiel gar nicht direkt an der Ostsee, sondern an der Kieler Förde,  einem 17 km langen, sich verbreiterndem Wasserweg, der früher Schleswig von Holstein trennte und heute tief genug für Kreuzfahrtschiffe ist, die man auch gleich vom Bahnhof  aus sehen kann. Verlassen Sie sich übrigens nicht darauf, dass Sie am Bahnhof einen Stadtplan bekommen können, das Tourismusbüro, hier genannt „Welcome Center“, finden Sie erst in in der 200 Meter entfernten Straße Ziegelteich Ecke Andreas-Gayk-Straße. Dort können Sie sich auch über die Fähre informieren, mit der Sie kreuz und quer durch die Förde und dann bis nach Schilksee  an der offenen Ostsee schippern können. In Schilksee wurden 1972 die Olympischen Segelwettbewerbe ausgetragen, und jedes Jahr im Juni (diesmal 18. bis 26.) findet dort das größte Segelsportereignis der Welt statt, die Kieler Woche.
Aber erst einmal sollte man durch die Stadt schlendern, über den Holstenplatz zum Beispiel in Richtung Holstenstraße, gleich gegenüber vom Welcome Center. Links hinter dem Europaplatz liegt auf einer Anhöhe die „Wunderino Arena“ , in der Halle für 10 000 Zuschauer veranstaltet der THW Kiel seine Handballspiele, und es gibt Konzerte, am 13. Juni zum Beispiel rockt Gianna Nannini und im August Tom Jones die Stadt.

Asmus Bremer

Einen Platz weiter, am Asmus Bremer Platz, sitzt auf einer Rundbank um einen Baum ziemlich selbstverständlich eine lebensgroße Bronzeplastik von Asmus Bremer (1652-1720), der von 1702 bis 1720 Bürgermeister von Kiel war. Hinter dem Platz liegt das Rathaus von 1911 mit dem 106 m hohen Turm, der dem Campanile in Venedig nachempfunden ist und als Wahrzeichen von Kiel gilt.
Geradeaus geht es über die Holstenbrücke in Richtung „Alter Markt“ mit mehreren netten Lokalen und einer Eisdiele mit den leckersten Sorten. Daneben gibt es mittags manchmal kostenlose Orgelkonzerte in der St. Nikolai Kirche, die 750 Jahre alt ist, aber 1949 nach großen Zerstörungen einfacher wieder aufgebaut wurde.
Einige Meter weiter steht ein Adelshof von 1616, in dem heute das Stadtmuseum zu finden ist. Hier eröffnet am 17. Juni die Ausstellung „Kiel bittet um Ihren Besuch – Touristisches Stadtimage im Wandel“, die vor allem zeigen will, wie wichtig der Segelsport für die Stadt bis heute ist.
Danach gehen Sie natürlich am besten ans Wasser – Schiffe gucken! Fotos: CO