Eine kleine Stadt und zwei große Namen: Neuruppin in Brandenburg ehrt seine wichtigsten Söhne mit Denkmalen, Museen und vielen Feiern. Karl Friedrich Schinkel (1781 bis 1841), der große Architekt, Stadtplaner, Maler, Grafiker und Bühnenbildner, wurde in hier geboren und erlebte 1787 den großen Brand mit. Insgesamt 401 bürgerliche Häuser, 159 Neben- und Hintergebäude, 228 Ställe und 38 Scheunen, die Pfarrkirche St. Marien, das Rathaus, die reformierte Kirche und das Prinzliche Palais wurden zerstört. Menschenleben waren nicht zu beklagen, aber Schinkels Vater starb an den Folgen einer Lungenentzündung, die er sich beim Löschen zugezogen hatte. Der Wiederaufbau des Ortes wird wohl Schinkel in seiner Berufswahl beeinflusst haben. Der andere große Sohn der Stadt, Theodor Fontane (1819 bis 1898), lebte sieben Jahre in seinem Geburtsort, bis sein Vater wegen Spielschulden seine Apotheke verkaufen musste. Die Löwenapotheke gibt es heute noch in der Karl-Marx-Straße. Nur wenige Schritte entfernt von der Löwenapotheke liegt der Schulplatz mit dem alten Gymnasium, der Fontane Buchhandlung und einem Denkmal Friedrich Wilhelms II., der den Wiederaufbau der Stadt nach 1787 maßgeblich förderte und dafür von ihren Bürgern mit einem von Schinkel entworfenen Denkmal geehrt wurde. Die Statue schmolz man 1950 ein, heute steht dort eine Nachbildung. Gleich daneben steht das Predigerwitwenhaus, wo die Witwen verstorbener Geistlicher unterkamen. 1787 zog dort die Familie Schinkel ein, und knapp 50 Jahre später lebten Fontanes Mutter und seine Schwester eine Zeitlang in dem seit 1998 vollständig restaurierten Haus. So gestärkt spazieren Sie dann zur Klosterkirche Sankt Trinitatis von 1246 mit ihren markanten Türmen, die das Wahrzeichen der Stadt Neuruppin sind. Saniert wurde die Kirche 1834 bis 1841 von Friedrich Karl Schinkel auf Wunsch von König Friedrich Wilhelm III. Weitere Spaziergänge unter kuno-kulturnotizen.de |