Ich habe ein Problem mit dem Begriff Alltagsrassismus. Es geht eher um eine unterschwellige, oft auch gedankenlose Form der Diskriminierung. Ein Beispiel: Ich war kürzlich Speaker auf einer Managerveranstaltung, hatte den Hauptvortrag zu digitalen Geschäftsmodellen zu halten. Ich war also auch entsprechend angezogen. Kurz vor dem Auftritt bin ich noch mal auf die Toilette gegangen – im Waschraum bin ich dann von einem angesprochen worden. “Da fehlt Toilettenpapier.“ Der Mann hat nicht groß reflektiert, dem war einfach klar: Ein Mann mit dieser Hautfarbe in dieser Umgebung – das muss der Toilettenmann sein. Das ist schon maximal herabwürdigend.

Der Gründer und Manager mehrerer Start Ups Richy Ugwu in einem Interview mit dem Stern Nr. 33 vom 9.8.18.  Foto: Linkedin