So beschaulich geht es in dieser schönen alten Stadt noch zu: Die junge Frau rollt auf ihrem schweren, schwarzen Hollandrad die kleine Gasse entlang über den in frühes Sonnenlicht getauchten Platz vor der „Onze Lieve Vrouwebasiliek“. Die Kirche stammt aus dem 11. Jahrhundert und war einst Mittelpunkt der Stadt Maastricht. Die französischen Besatzer nutzten sie Ende des 18. Jahrhunderts als Pferdestall, aber seit dem 19. Jahrhundert wird hier wieder gebetet.

Die frühe Radfahrerin strampelt vorsichtig an den hochgestellten Korbstühlen der Cafés vorbei, grüßt den Straßenfeger, umkurvt den kleinen Milchtransporter, und stoppt vor der weit offenen Tür der Basilika. Eine ganze Weile verharrt sie bewegungslos mit Blick auf den Altar, bekreuzigt sich schließlich und steigt ganz entspannt wieder auf ihr Fahrrad und radelt davon.

Wenn Sie von hier Richtung Maas gehen, stoßen Sie bald auf die Reste der mittelalterlichen Stadtmauer, die um 1230 gebaut wurde. Am anderen Ufer des Flusses liegt der Stadtteil Wyck mit dem Kulturzentrum Centre Céramique und dem spektakulären Kunstmuseum Bonnefanten, das der italienische Architekt Aldo Rossi gebaut hat und das 1995 eröffnet wurde.

Ein Stück weiter geht’s auf dieser Seite an der Maas entlang zum kleinen Platz „Graanmarkt“. Dort ist es Zeit für eine Kaffeepause im Café d’Artagnan, das nach dem berühmten Musketier Charles de Batz-Castelmore d’Artagnan benannt wurde, der am 25. Juni 1673 bei der Belagerung Maastrichts fiel. Im Aldenhofpark nicht weit von hier erinnert seit 2003 eine Statue an ihn.

Sie schlendern jetzt den Onze Liebe Vrouwewal entlang und erreichen kurz vor dem Stadtpark das Helpoort (Höllentor) , das mit seinen knapp 800 Jahren als ältestes Stadttor der Niederlande gilt. Gegenüber steht das Pesthuys (Pesthaus), eigentlich eine Wassermühle von 1775, in deren Nähe Pestkranke in Baracken leben mussten.

stadtsp-2Wenn Sie jetzt durch die malerischen, mittelalterlichen Gassen in Richtung der St. Servatius-Basilika am riesigen Platz „Vrijthof“  (eingezäunter Platz/ Kirchplatz) gehen, kommen Sie am Faliezusterklooster von 1647 vorbei, an einer Franziskanerkirche aus dem 14. Jahrhundert und an noch mehr Stadtmauerresten in der Straße „Lang Grachtje“. Sie kreuzen das Flüsschen Jeker und durchqueren das Universitätsviertel an der Lenculenstraat, in dem auch am frühen Morgen schon jede Menge entspannte Radler unterwegs sind.

stadtsp-7Die imposante Servatius-Basilika wurde ab dem 10. Jahrhundert in Etappen dort errichtet, wo seit 549 bereits eine hölzerne Gedächtniskirche für den 384 in Maastricht verstorbenen Servatius, den Bischof von Tongeren, stand. Weil seinerzeit immer mehr Pilger in die kleine Kirche kamen, entschied man sich für den Bau einer großen dreischiffigen Kreuzbasilika. Ein paar Schritte weiter stößt man auf ein dunkelrot gestrichenes Haus, in dem einst die Herzöge von Brabant Gäste wie Kaiser Karl V. empfingen. Heute dokumentiert hier das „Museum aan het Vrijthof“ die Kulturgeschichte der Stadt Maastricht.

Überquert man nun den schönen Platz und biegt in die „Grote Staat“ ein, dann liegt gleich links die Dominikanerkirche aus dem Ende des 13. Jahrhunderts. Nachdem die französischen Besatzer 1796 das dazu gehörende Kloster aufgelöst hatten, diente die Kirche nur sporadisch als Gotteshaus, länger als Archiv, als Probenraum für das städtische Orchester, als Ausstellungshalle und bis vor zehn Jahren sogar als Fahrrad-Parkhaus. Seit 2006 residiert hier nun die  – laut dem britischem „Guardian“ – schönste Buchhandlung der Welt. Sie ist wirklich sehenswert!

Und Kaffeetrinken kann man in der Kirche auch noch – ganz entspannt übrigens. Fotos: CO

lieblingsessen-schneider-mestromUnsere liebste Kollegin kann nicht nur Marketing, Werbung und Event-Management (und allmonatlich KuNo produzieren), sie kann auch noch köstlich kochen, eindrucksvoll fotografieren und hübsche Texte schreiben.

In einem zehntägigen Symposium mit zehn internationalen Künstlern hat sie jetzt die Chance genutzt und aus ihrem Lieblingsessen ein Buch gemacht. Nun wissen wir endlich, wie sie ihre leckeren Frikadellen würzt und welches Geheimnis hinter ihrem sensationellen Thaicurry steckt, dass sie sogar Käse selbst macht und Mais ploppen lässt. Wenn Sie Interesse an Michaelas Lieblingsrezepten haben, sollten Sie sich beeilen: Es gibt nur 100 nummerierte und signierte Exemplare.
Michaela Schneider-Mestrom: Lieblingsessen, A5, 68 Seiten, Paperback, 18 Euro, zu bestellen bei: msm@schneiders-werbeagentur.de, Foto: MSM

PS.: Mit dem Kartoffelsalat-Rezept konnte ich schon die gesamte Doppelkopfrunde unseres Textchefs begeistern!

Die Ausstellung zum erwähnten Symposium können Sie im Atelier Busch8 sehen, und zwar vom 15. bis 30.10. (Sa von 15-18 Uhr, So von 11-18 Uhr), Galerie und Atelier, Busch 8, 41334 Nettetal.

Zu sehen sind Werke von: Veronika Fass (Objekte – Wiesbaden), Anja Barmeyer-Grunke (Installation – Berlin), Elisabeth Schink (Installation, Malerei, Fotografie – Kleve), Sigrid Neuwinger (Objekte, Installationen – Moers), Nanni Wagner (Malerei – Geldern), Gaby Baltha (Fotografie – Krefeld), Michaela Schneider-Mestrom (Projektarbeit Kochbuch – Hamburg/Nettetal), Klaus Schmitz-Becker (Architekt und Konzeptkunst – Nettetal), Barbara Schmitz-Becker (Installationen, Objekte – Nettetal).

 

Zitat Kürthy„Steigen die Temperaturen, sinkt das Niveau.“

Bestseller-Autorin Ildikó von Kürthy in ihrer Brigitte-Kolumne „Problemzonen“ in der sie sich fragt, warum im Sommer so viele so verdammt schlecht angezogen sind. Brigitte Nr. 18 vom 17.08.2016.
Foto: colibri.bg

cartoon-butschkow

Peter Butschow, der Berliner Zeichner, lebt und arbeitet in Nordfriesland und hat schon weit mehr als 2 Millionen Bücher, Kalender und unzählige Postkarten verkauft.
Cartoon-Abdruck kostenpflichtig www.butschkow.de

Hotel LyonHotel Mercure Beaux Arts, Lyon, Frankreich. Mittendrin in der Innenstadt von Lyon residiert das 4-Sterne-Hotel in einem wunderschönen Haus aus dem 19. Jahrhundert, das zum UNESO-Weltkulturerbe gehört. Wenn man dann allerdings das Pech hat, eins der kleinen Zimmerchen zum Innenhof im zweiten oder dritten Stock zu erwischen, dann ist es ziemlich dunkel, und man muss sich weit aus dem Fenster beugen, um den strahlend blauen Himmel zu sehen. Dafür ist es sehr ruhig, was ja auch ein Vorteil ist, so nah am belebten Place des Jacobins.  Sonst ist alles vorhanden, was man braucht: ein gutes Bett, eine Minibar und im Bad eine Regendusche unter der Decke. Für Croissant und Cafe au Lait empfiehlt sich eine der vielen Bars in der Umgebung, das Frühstück im Hotel ist viel zu teuer.
DZ ab ca. 118 Euro. Foto: CO

Bücher Woolf_Leben_Cover_w190Trauer mit Niveau. Schon ein Blick auf ihr schmales, fein gezeichnetes Gesicht mit den großen, dunklen Augen und der fast immer melancholischen Miene reicht um zu ahnen, wie verletzlich Virginia Woolf gewesen sein muss. Doch ihre Sensibilität wusste die größte Schriftstellerin Englands im 20. Jahrhundert und Mitbegründerin des exquisiten Intellektuellen-Zirkels Bloomsbury Group durchaus zu nutzen: Bis zu ihrem Freitod 1941 verfasste die häufig von depressiven Schüben gequälte Woolf eine ganze Reihe von Romanen, Erzählungen und Essays, in denen sie die komplexe Befindlichkeit des modernen Menschen in immer neuen Anläufen und mit so revolutionären Stilmitteln wie dem inneren Monolog schilderte. Die Kunsthistorikerin Frances Spalding hat der empfindsamen Autorin jetzt eine besonders schön ausgestattete Biografie gewidmet, die vor allem zeigt, welche Bedeutung die Kunst für Woolfs umfangreiches Werk hat.
Frances Spalding: Virginia Woolf. Leben, Kunst & Visionen. 200 S., 145 Abb. Sieveking Verlag. 39,90 Euro
. Foto: Sieveking

Die Farben in der Kunst von Silke VryBunt mit Botschaft. Wo sind die Farben in der Nacht? Warum ordnete Isaac Newton einst die Farben des Regenbogens zu einem Kreis? Und was haben Schnecken mit der Farbe Purpur zu tun? Dieser und noch viel mehr Fragen hat sich die Autorin Silke Vry gestellt und sie für Menschen ab acht Jahren beantwortet. Dass Grün in der Mitte des Farbspektrums angesiedelt ist zum Beispiel und deshalb ausgeglichen, für manche sogar langweilig wirkt, oder dass Warnschilder und Briefkästen gelb sind, weil Gelb sofort ins Auge springt. Jeder Farbe ist ein Kapitel gewidmet, angereichert mit vielen Bildern, Zeichnungen und Experimenten zum Mitmachen. In farbig passenden Kreisen stehen Aufgaben, die Kindern bestimmt Spaß machen. Aber auch Erwachsene werden ihre Freude mit dem Buch haben und sicher noch das eine oder andere lernen können.
Silke Vry: Die Farben in der Kunst – entdecken…spielen…verstehen, 116 Abbildungen, Prestel, 14,99 Euro. Foto: Prestel

bl-reiterPferde mit Geschichte. Als erwachsener Leser ist man erst einmal irritiert: Keine Einleitung, keine Erklärung, wer die blauen Reiter sind und was das Buch erreichen möchte. Aber als unvoreingenommenes Kind (empfohlen: ab acht Jahren) steigt man mitten hinein in die Geschichte vom (fiktiven) Schreinersohn Georg, der im Städtchen Murnau die Künstler Wassily Kandinsky und Gabriele Münter, August Macke und Franz Marc, Paul Klee und Alfred Kubin kennen lernt. Und der miterlebt, wie sie den „Blauen Reiter“ gründen, ihre Ausstellung konzipieren und einen Almanach zusammenstellen. Kunstgeschichte aus kindlicher Sicht also, illustriert mit den wichtigsten Werken der Gruppe, mit vielen Fotos und einigen Vorschlägen, selbst zu malen (siehe auch weiter unten die Ausstellung in der Fondation Beyeler).
Anne Funck: Die Blauen Reiter – wild,frei, gegen den Wind, 32 Seiten, Klinkhardt & Biermann, 15,90 Euro. Foto: Klinkhardt & Biermann

LladroPROukte Laldro 2PRODUKTE LLADRO: Sie heißen „animal heroes“, sind aus Porzellan handgefertigt und bemalt, und werden an Lederbändern um den Hals getragen. Sehr lustig!

Produkte Reisenthel 2016-08-25 um 17.01.10Reisenthel: Das ist doch mal eine praktische Erfindung, die geräumige Reisetasche wird einfach in das Rollteil – das Rack –eingehängt, und schon hat man einen Rollkoffer. Mit dem Rack kann man aber auch Wasserkisten transportieren.

 

 

Produkte 13_Lexington_Fall_16Lexington: Wer den Long Island Stil mag, der ist bei Lexington richtig. Die neue Kollektion hat wieder wunderbare Stoffe und herrliche Muster und Farben. Ob Mode, Bettwäsche oder Decken und Servietten, am liebsten möchte man alles haben.

Produkte FennobedProdukte Tecta_F51_rot_01Fennobed: Der Spezialist für Boxspringbetten bietet sein neues „Domus“ in fünf verschiedenen Härtegraden an. In zwei neuen Showrooms in Köln und Hamburg kann man probeliegen.

Tecta: Walter Gropius hat seinen Sessel „F 51“ in den 1920er Jahren für das Direktorenzimmer im Bauhaus Dessau entworfen. Damals wurde er nur in reduzierten Farben produziert. Jetzt hat Tecta ihn wieder herausgebracht, in 141 zum Teil sehr kräftigen Tönen und 7 Materialien.

Fotos: Hersteller

Meleghy- TheißDie Geisterfähre an der Theiß. Im Sommer des Jahres 1990, als ganz Ungarn voller Hoffnung das Ende des „real existierenden Sozialismus“ feierte, wurde ich von Freunden zum Reiten in ein Gestüt nach Ostungarn eingeladen. Ich fuhr mit dem Auto. „Du musst bei Lónya die Fähre nehmen, denn eine Brücke über die Theiß gibt es hier nicht – aber die Stelle findest selbst du“, klang mir noch im Ohr. Ich habe die Station tatsächlich gefunden. Sie war zauberhaft. Der breite grün-blaue Fluss, riesige Trauerweiden an den Ufern, die altersschwache Fähre, von einem knatternden Dieselmotor an einem Stahlseil hin- und hergezogen – märchenhaft.
An Bord meist ältere Frauen. Dunkle Kopftücher, abgewetzte Kleider, Fahrräder, Hacken, Spaten. Wenige Männer, die offensichtlich ebenfalls ihren Gemüse- oder Weingarten im Osten bestellen wollten. „Ein deutsches Auto“, sagte der Fährmann in nagelneuen Jeans, „und ein deutscher Herr, macht 2000 Forint (damals etwa drei Mark). Wenn der Herr allerdings nicht auf die Aushändigung einer Fahrkarte besteht, nur 1000 Forint.“ Er stellte sich vor: „János“. Ich entschied mich ohne viel nachzudenken für den 1000-er. Die Zeit mit den Freunden und den Pferden war schnell verflogen. Die kaum berührte Landschaft, die Luft, die Düfte der Pflanzen, die zauberhaften Pferde: Ich werde sie nie vergessen.
Auf der Rückfahrt begrüßte mich János, wie einen alten Freund. Ob der Herr aus Deutschland den vollen oder den halben Preis bezahlen möchte, wollte er wissen. Es war mir zwar etwas mulmig, blieb aber beim Halben. János machte seine Runde, dann kam er wieder zu mir. „Seltsame Zeiten“, sagte er, „sehen Sie diese Fähre, diese vielen Menschen, die sie benutzen. Mein Vater hat schon hier gearbeitet. Wir pflegen hier alles, der Diesel kommt aus der Bezirksverwaltung, auch schon mal ein neuer Motor. Alle waren immer zufrieden. Aber jetzt“, seufzte er, „die neuen Bürokraten in der Kreisstadt wollen den Betrieb einstellen – weil angeblich kein Mensch mit der Fähre fährt. Können Sie sich das vorstellen?“             
Na ja, wenn du keine Karten verkaufst, dachte ich und konnte mir das Lachen kaum verkneifen. Habgier macht offensichtlich blind. János‘ verhältnismäßig kleine Gaunerei wurde von der Orbán-Regierung in den vergangenen zehn Jahren zur Perfektion entwickelt – aber er selbst kann davon nicht mehr profitieren. Er arbeitet jetzt auf einer großen Autofähre zwischen Hamburg und Dover und trat mit grau-grünem Gesicht aus einer Toilette, als ich dort zufällig vorbeikam. „Bei jeder Überfahrt seekrank“, klagte er. Er würde gern zurück an die Theiß. „Die Fähre fährt wieder“, berichtete er, „als Privatbetrieb. Leider müssen jetzt alle den vollen Preis bezahlen. Es gibt eine Zählschranke.“  

Unser Kolumnist, der Ungar Péter Pál Meleghy, ist Autor vieler Reiseführer und Kochbücher und schreibt für verschiedene deutsche Zeitschriften. Er lebt in Hamburg und Budapest und betreibt die Website www.ungarnaktuell.de.

04.09.16 bis 22.01.17, Fondation Beyeler, Riehen, Schweiz:  Kandinsky, Marc & Der Blaue Reiter. 60 Gemälde und der Almanach „Der Blaue Reiter“ der Künstlergruppe um Wassily Kandinsky und Franz Marc dokumentieren einen der schönsten Wendepunkte auf dem Weg zur Klassischen Moderne (Mo bis So 10 bis 18 Uhr, Mi bis 20 Uhr).

Ausstellung_kippenberger8.9.16 bis 27.11.16, Bank Austria Kunstforum, Wien: Martin Kippenberger. Die Werkschau beschäftigt sich mit Martin Kippenbergers (1953 bis 1997) bevorzugtem Medium, der Sprache – als Text im Bild, als Bildtitel, als Wortwitz, als Reim und in Form von Künstlerbüchern, Stickern und Plakaten (täglich 10 bis 19 Uhr, Fr bis 21 Uhr). Foto: Kunstforum

09.09.16 bis 22.01.17, Bundeskunsthalle Bonn: Der Rhein – Eine europäische Flussbiografie. 2000 Jahre Kulturgeschichte werden am Beispiel des mächtigen Stroms erzählt; das Spektrum reicht von den Römern und dem Bau gotischer Kathedralen über schreckliche Kriege bis hin zu blumiger Rheinromantik. Ausgestellt werden 300 Gemälde und Fotos, Skulpturen und Zeichnungen von u.a. William Turner, Max Ernst, Anselm Kiefer und Andreas Gursky (Di bis So 10 bis 19 Uhr, Di + Mi bis 21 Uhr).

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Natürlich ist unsere Hauptstadt immer eine Reise wert. Das finden auch jede Menge Menschen in anderen Teilen der Welt, die Stadt ist unentwegt voller Touristen aus Japan und Italien, aus China und den USA, aus Belgien und aus Skandinavien. Und alle schlendern durch das Brandenburger Tor und über den Alexanderplatz, um den Reichstag herum, über den Potsdamer Platz, zum Schloss Bellevue und den Kurfürstendamm entlang. Alles sehenswert, keine Frage, aber es gibt noch so viel mehr zu sehen.

Stadtsp.1Da ist zum Beispiel der Savignyplatz nicht weit vom Kudamm. Bereits 1862 wurde hier ein Platz angelegt, der 1887 nach dem Juristen Friedrich Carl von Savigny benannt wurde. Seit den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts sind die Grünflächen mit Sitzlauben und Staudenrabatten eingefasst, und zwei identische Bronzeskulpturen von 1931 – eine ist ein Nachguss von 1955 – „Knabe mit Ziege“ stehen sich im kleinen Park gegenüber. Der Platz wird von der viel befahrenen Kantstraße durchschnitten, und trotzdem nutzen Einheimische und Touristen die Bänke gern zum Ausruhen. An der Kantstraße liegen übrigens das Stilwerk mit seinen schicken Wohnläden und das legendäre Theater des Westens, in dem Berühmtheiten wie Josephine Baker und Maria Callas, Hildegard Knef und Ute Lemper, Hermann Prey und Johannes Hesters auftraten.  Zur Zeit gibt man das Musical „Tanz der Vampire“.

Stadtsp. 2Der S-Bahnhof Savignyplatz  mit seinen gusseisernen Säulen und den Berlin-typischen Rundbögen wurde 1885/86 erbaut und steht heute unter Denkmalschutz. Er hat eine „Galerie an der Brandmauer“, initiiert vom Aktionskünstler Ben Wagin, auf der der „Weltenbaum“ dargestellt ist. Mitgemacht haben viele Künstler, u.a. Günter Grass und Joseph Beuys, die damit an die 11.000 von den Nazis ermordeten Juden erinnern wollten, die hier in der Gegend lebten.

Stadtsp.5In den Bögen unter der S-Bahn haben sich Läden etabliert, wie der „Bücherbogen“, spezialisiert auf Kunst-, Architektur-, Design- und Theaterbände, der 2015 den „Deutschen Buchhandlungspreis“ erhielt. Oder die „Autorenbuchhandlung“ mit Belletristik, Jugend- und Kochbüchern, Lyrik und englischen Ausgaben.

Schick Shoppen kann man aber überall:  Exklusive Mode gibt es zum Beispiel bei Evelin Brandt (Savignyplatz 6), bei Nardini Collection (Schlüterstraße 70) und bei Janna Lenartz (Pestalozzistraße 103). Wahnsinnshüte fertigt Chapeaux (Bleibtreustraße 51), und tollen Schmuck hat Cimp (Bleibtreustraße 5).

Wenn man durch die umliegenden Wohnstraßen zwischen Kant- und Bismarckstraße flaniert, findet man noch viele kleine Läden voller Mode und Accessoires in den sechsgeschossigen, wunderschön restaurierten Prachtbauten. Dazwischen immer wieder Cafes, Kneipen und Restaurants, Bars und Jazzclubs.

Kein Wunder also, dass mittlerweile wieder viele zum Feiern aus Mitte nach Charlottenburg kommen.

Fotos: CO

Zitat Mark_Twain_life_1900s„Reisen ist fatal für Vorurteile, Bigotterie und Engstirnigkeit.“
Der amerikanische Schriftsteller Mark Twain (1835 -1910), berühmt durch die Abenteuer von „Tom Sawyer und Huckleberry Finn“, über die Risiken und Nebenwirkungen, wenn man unterwegs ist. Zitiert auf Spiegel.de und als Motto für unsere sommerlichen Kultur-Notizen eigentlich ganz gut geeignet. Foto: wikipedia

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Peter Butschow, der Berliner Zeichner, lebt und arbeitet in Nordfriesland und hat schon weit mehr als 2 Millionen Bücher, Kalender und unzählige Postkarten verkauft.

Cartoon-Abdruck kostenpflichtig www.butschkow.de

Hotel_Herbststimmung_0_500x500Hotel Gutshof Sparow, Sparow, Mecklenburg-Vorpommern. Wo hat man das schon: ein Kirchlein auf dem Hotelgelände. Auf dem weitläufigen „Gutshof Sparow“ steht es an einem großen Fischteich, über den eine schmale, geschwungene Holzbrücke führt. Für romantische Hochzeiten einfach ideal! Zum alten Gutshaus sind in den letzten fünfzehn Jahre einige Neubauten dazu gekommen, mit großzügigen Zimmern und Suiten. Im Garten kann man Schach spielen und grillen, Kinder dürfen das Piratenschiff „Santa Sparow“ erobern, während die Eltern sich beim Tennis oder Squash messen, in der Sauna sitzen oder schwimmen, E-Bike fahren oder kegeln. Und der nächste See ist auch nur zehn Gehminuten entfernt. Ein üppiges Frühstück gibt es im Wintergarten, deftige Brotzeiten werden in der Jagdstube serviert. Wem das immer noch zu wenige Angebote sind, der kann auch noch Beauty-Behandlungen und Kochkurse buchen oder seinen Jagdschein machen. DZ ab ca. 74 Euro. Foto: Hotel Sparow

4314 Reisehunger_Umschlag_mp_26mm.inddLeckere Mitbringsel. Aus Italien hat sie natürlich Rezepte für Pasta mitgebracht, aber auch für einen Melonensalat mit Pesto, Käse-Gnocchi und Marsalapilze. Die Autorin Nicole Stich, die schon lange mit ihrem Food-Blog www.deliciousdays.com erfolgreich ist, sammelt auf ihren vielen Reisen herrliche Rezepte: Curry-Noodles in Singapur zum Beispiel und Fischfilet mit Zimtlinsen in Dubai,  Nuss-Tahini-Schnecken in der Türkei und Kochlöffelkuchen in Portugal. Daraus hat sie jetzt ein Buch gemacht, in dem sie auch kleine Anekdoten erzählt und ihre persönlichen Tipps für kulinarische Mitbringsel weiter gibt. Schöne Fotos der Rezepte und von Land und Leuten und hübsche Illustrationen von Julia Hollweck ergänzen das feine Buch. Und das Allerbeste: Die Rezepte lassen sich auch von Ungeübten nachkochen.
Nicole Stich: Reisehunger – Die besten Rezepte zwischen USA & Singapur, 240 Seiten, GU, 24,99 Euro. Foto: GU

Bücher WeltreiseLeckere Reiseziele. Nicht weniger als sechsunddreissig Autoren haben ihre Lieblingsrezepte aus aller Welt für dieses Buch zusammengetragen. Da lernt man Hakata Ramen ( Nudelsuppe) in der japanischen Stadt Fukuoka kennen und Meze in Istanbul, Churros in Madrid, Clam Chowder in Boston und Mole Pobblano (Hühnchen mit Chili-Schokoladensosse) im mexikanischen Puebla. Jedem Rezept ist eine Doppelseite gewidmet, immer ergänzt mit tollen Fotos, praktischen Informationen für das Reiseziel, und Restaurants, wo man das spezielle Gericht kosten kann. So lässt sich die Reise im heimatlichen Sessel schon mal vor- oder eben später nachschmecken. Allerdings: Da die Adressen bereits drei Jahre alt sind, sollte man sie noch mal überprüfen, bevor man hinfährt.
Weltreise für Feinschmecker, 336 Seiten, DK, 14,95 Euro. Foto: Dorling Kindersley

Bücher MediterraneoLeckeres Italien. Wenn Sie demnächst nach Süditalien aufbrechen, schauen Sie vorher in dieses Buch! Hier finden Sie nicht nur wunderbare Rezepte aus Apulien, Kalabrien, Kampanien und Basilikata, es gibt auch einen einfühlsamen Text zu Land und Leuten jeder Region und eine ausführliche Darstellung der typischen Produkte jedes Gebietes und viele schöne Fotos. Dann wissen Sie schon, was sich hinter Gnocchi alla Sorrentina verbirgt, und was wohl alles in einer Neapolitanischen Fischsuppe schwimmt. Und nach der Reise hilft Ihnen das Buch Paprika zu gratinieren, Tintenfische zu füllen oder beschwipste Germteigküchlein zu backen. Was, Sie fahren gerade gar nicht nach Italien? Sehr schade, aber mit diesem Buch können Sie sich zumindest hinträumen!
Elisabetta de Luca, Rezepte von Luigi Barbaro: Mediterraneo – eine kulinarische Reise durch Süditalien, 272 Seiten, Pichler Verlag, 29,90 Euro. Foto: Verlagsgruppe Styria

Nice to know Pool-1 ©Gansevoort Park AvenueNice to know ©SohoHouseBerlin_House1606_33Nice to know TD_Bronte-2687Berlin, London, New York. Sightseeing vom Pool aus, da muss man sich nicht anstrengen und hat trotzdem den Überblick. Immer mehr Hotels bieten Bassins auf dem Dach an, z.B. das Soho-House in Berlin, das Berkeley in London und das Gansevoort Park Avenue in New York. Herrlich, im warmen Wasser zu dümpeln und dem Sonnenuntergang über Manhattan zuzuschauen.

Und noch einmal London. Der Designer Tom Dixon und sein Studio haben gerade das neue Restaurant “Bronte“ (Strand 1-3) eingerichtet. Spektakulär: Der rosa Bartresen, knallgrüne Nischen und die offene Terrasse unter Arkaden und mit Blick auf den Trafalgar Square. Trotz Brexit muss man also mal wieder hin.

Fotos: Secret escapes/Tom Dixon

Produkte Aria_Gold-with_Aria_TransparentZaha Hadid: Eines der letzten Produkte, das die große, kürzlich verstorbene irakische Architektin Zaha Hadid für Slamp entworfen hat, ist die Leuchte „Aria-Gold“. 50 Schichten aus zartem Polycarbonat hat sie dafür um eine LED Leuchte gewickelt. Entstanden ist ein leichter, fast zerfließender Kronleuchter.

Produkte Maurer spyre5Ingo Maurer: Der israelische Designer Ron Arad hat für seinen Freund Ingo Maurer die Leuchte „Spyre“ entwickelt und die Auflage auf 50 Exemplare begrenzt. Das Konzept entstand während der Arbeit an einer großen Skulptur, die er für eine Sommerausstellung im Hof der Royal Academy of Arts in London gestaltete. Spyre ist weiß, aus Stahl, Aluminium und Kunststoff, hat fünf einzeln bewegliche Segmente und ist mit einem LED-Leuchtmittel bestückt.
Produkte Equus 2.0-gold-Soonsalon
Dominik Raskin: „Equus 2.0.“ nennt der belgische Architekt und Designer Dominik Raskin seine dynamische Wandskulptur aus Polyester, die es in Schwarz, Weiß, Silber und Gold von Soonsalon gibt. Der Kopf ist etwa 23 cm groß!