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Am besten kommen Sie mit der S-Bahn zum Hackeschen Markt und schauen sich gleich mal den unter Denkmalschutz stehenden Bahnhof an. 1880 bis 82 wurde er unter Leitung des Architekten Johannes Vollmer, der auch den Bahnhof Friedrichstraße geplant hat, im historisierenden Stil der italienischen Renaissance erbaut. Der Bahnsteig ist 162 m lang, 104 m davon sind mit einer Holzkonstruktion überdacht, ein Oberlicht lässt Tageslicht herein. Die Hallenfassade besteht aus rotem Klinker, passend zu dem darunter liegenden Viadukt, dekoriert mit Ornamenten und Rosettenfenstern. |
Möbel

Moroso: Bisher war der amerikanische Architekt Daniel Libeskind (geb. 1946) bekannt für seine spektakulären Museumsbauten. Jetzt hat er für den italienischen Hersteller Moroso ein aberwitziges Sofa mit passendem Sessel aus Stahl und Polyurethan entworfen. Macht sich bestimmt in Wartezimmern von Schönheitschirurgen ganz gut.
B&B: Dagegen hat der italienische Designer Pierro Lissoni (geb. 1956) ein völlig „normales“ Sofa vorgestellt. „Saké“ , bezogen mit elegantem Leder, gibt es auch als Recamìere, schlichte Liege oder Sofabett.
Dedon: Das Design des jungen Deutschen Sebastian Herkner (Jahrgang 1981) ist momentan überall zu finden. So auch bei Dedon mit einer Outdoor Kollektion bestehend aus Schaukelstuhl, Sessel, Hochlehner und Hocker aus geflochtenen Sitzschalen auf einem Teakholzgestell. Das Geflecht aus Kunstfaser gibt es in drei Farben.
Ligne Roset: Endlich mal ein Regal, das etwas anders aussieht. „Kyra“ vom deutschen Designer Michael Koenig (geb. 1971), der aus einer Handwerker-Familie stammt, hat asymmetrische, dreieckige Wangen in warmen Holztönen und seidenmatt lackierte Fachböden.
Auf jeder Möbelmesse stehen die Sitzmöbel im Mittelpunkt, so natürlich auch auf der in Mailand im April. Wir haben ein paar Beispiele zusammengestellt:
Hülsta: Der Designer Martin Ballendat hat den Ohrensessel neu interpretiert: Im „Cuello“ (der Kragen) kann man sich vornehm zurückziehen, aber – mit heruntergeklapptem Kragen – auch munter kommunizieren. In vier Farben lieferbar.
Manerba: Der Finne Ilka Suppanen und die Italienerin Raffaella Mangiarotti haben zusammen das Sofa „Undecided“ – unentschieden – entwickelt. Geschützt wie von einer dicken Steppjacke kann man sich hinter der hohen Rückenlehne verstecken und darauf konzentrieren, Entscheidungen zu fällen oder Probleme zu lösen.
Moooi: „Canal“ heißt der neue Sessel von Designer Luca Nichetto, der Studios in Stockholm und Venedig hat. Inspirieren ließ er sich dafür von der Form historischer Boote auf den Kanälen Venedigs und ihrer farbenfrohen Bemalung.
Bemz: Der britische Designer Tom Dixon hat einen haarigen Bezug aus Schaffell für das Sofa/Bett „Delaktig“ von Ikea entwickelt und jetzt vorgestellt: Plötzlich wird das Möbel zur Skulptur.…
Die angebliche Trendfarbe des Jahres „Greenery“ war auf der Kölner Möbelmesse denn doch eher vereinzelt zu sehen, überwiegend blieb es wieder bei zurückhaltenden Tönen, und auch der Hang zu superbequemen Sofas und Sesseln ist immer noch ungebrochen. Das ist doch mal eine durch und durch gute Nachricht, finden wir.

COR: In „Roc“ von Uwe Fischer fühlt man sich geborgen, weil das Sitzkissen gewölbt und der Rücken hoch und schräg ist. Den kompakten Sessel gibt es auf Gleitern oder einem Drehteller.


Weißhäupl: Da kann man den Frühling wirklich nicht mehr abwarten: Den Klappstuhl „Ahoi“ – an Bord so schick wie im Bistro – gibt es jetzt in 30 neuen wunderschönen Farbtönen.
Barcelona Design
: Nicht mehr ganz neu, aber immer noch ein Hingucker ist der Sessel „Showtime“ (rechts) vom spanischen Designer Jaime Hayon für Barcelona Design. Höchst ansehnlich!
Promemoria: Der knuffige Sessel „Club Large“ (links) ganz aus Leder passt in jede Bibliothek, besteht sie auch nur aus einem Ikea Regal. Richtig gemütlich!

Rosenthal: Richtig farbenfroh sind die neuen Vasen „Hot Spots“, die es in drei Größen und in sechs Farbstellungen gibt von “Pacific Vibes“ über „Lime Flush“ bis zu „Juicy Purple“. Einfach fröhlich!
Weissbrich: Die Keramikerin Sabine Weissbrich ist schon lange für ihr schönes Gebrauchsporzellan bekannt. Zum Weihnachtsfest hat sie jetzt feines Bisquitporzellan mit von Hand aufgetragenem Gold dekoriert. Sehr feierlich!…
Fermob
: Der französische Gartenmöbel-Hersteller hat schon mal seine neuen Produkte für den nächsten Sommer präsentiert. Für die Kleinsten gibt es „Adada“, ein federleichtes Schaukelpferd, dessen Kufen keine Kratzer hinterlassen. Und die „Hütte Picnic“, die intelligente Einheit aus Tisch, Bänken und Dach, das mit UV-beständigem Gewebe bezogen ist.
Sitzfeldt: Das junge Unternehmen aus Berlin, das seine Sofas in Handarbeit fertigen lässt, hat jetzt von dem Schweizer Designer Jörg Böner die Kollektion „Fila“ entwickeln lassen. Die eleganten Sofas sehen in zartem Senfgelb besonders fein aus.
Bemz: Falls Sie noch ein altes Klippan oder ein Nockeby-Sofa von Ikea haben, dürfen Sie sich jetzt freuen. Die Firma Bemz, die mit ihren neuen Bezügen für Ikea-Möbel bekannt wurde, bietet ab sofort Bezüge aus Samt in herrlichen Farbtönen an. Klippan in weichem Smaragdgrün – das hat schon was!
Alfi: Schlicht und formschön sind die Isolierkannen von alfi schon immer gewesen. Jetzt machen sie sich auch noch herbstfein: Mit glitzernden Hirschgeweihen oder Sternen werden sie zum Hingucker auf jedem Kaffeetisch.…
Lladro
: Sie heißen „animal heroes“, sind aus Porzellan handgefertigt und bemalt, und werden an Lederbändern um den Hals getragen. Sehr lustig!
Reisenthel: Das ist doch mal eine praktische Erfindung, die geräumige Reisetasche wird einfach in das Rollteil – das Rack –eingehängt, und schon hat man einen Rollkoffer. Mit dem Rack kann man aber auch Wasserkisten transportieren.
Lexington: Wer den Long Island Stil mag, der ist bei Lexington richtig. Die neue Kollektion hat wieder wunderbare Stoffe und herrliche Muster und Farben. Ob Mode, Bettwäsche oder Decken und Servietten, am liebsten möchte man alles haben.

Fennobed: Der Spezialist für Boxspringbetten bietet sein neues „Domus“ in fünf verschiedenen Härtegraden an. In zwei neuen Showrooms in Köln und Hamburg kann man probeliegen.
Tecta: Walter Gropius hat seinen Sessel „F 51“ in den 1920er Jahren für das Direktorenzimmer im Bauhaus Dessau entworfen. Damals wurde er nur in reduzierten Farben produziert.…
Schiffini: Der britische Produkt- und Möbeldesigner Jasper Morrison hat das erste Mal eine seriell gefertigte Küche für den italienischen Hersteller Schiffini entwickelt. „Lepic“ zeichnet sich durch lebendige Materialkompositionen in der Oberfläche aus: Laminat, Stahl, Douglasie und Eiche stehen zur Auswahl.
Makro: Der italienische Badhersteller nennt seine schicke Badewanne mit integriertem Waschtisch ganz einfach „Manhattan“, denn natürlich kann man sie sich in einem Loft in SoHo (aber auch in Design-Hotels in Europa) gut vorstellen. Besonders eindrucksvoll: die Kombination aus grauem Ecocement und dunkler Eiche, aus strenger Wannenform und geschwungenem Waschtisch.
: „Light“ heißt das Bett des österreichischen Herstellers, weil es so leicht wirkt, dass es zu schweben scheint. Es wird aus Nussbaum oder Eiche angeboten, durch eine neue Steckverbindung zusammen gehalten und ist deshalb absolut metallfrei. „Light“ wurde gerade mit dem Red Dot Award 2016 ausgezeichnet.
: Jeder kennt das Prinzip der Streichholzschachtel, man zieht das Äußere vom Inneren herunter.
Extremis hat sein Sofa „Walrus“ mit einem Fach an der Rückseite ausgestattet, darin verschwinden Auflage und Kissen, wenn sie nicht gebraucht werden, und das Walrus mit dem Kunststoffbezug nimmt auch im Regen keinen Schaden. Zum Zwei-, Drei- und Mehrsitzer gibt es passend einen breiten Clubsessel.
Gervasoni erweitert seine Serie „InOut“ fortlaufend. Der genialen Designerin Paola Navone fällt halt immer Neues ein, wie jetzt der Sessel „InOut 851“ mit Aluminium-Gestell und elastischen Bändern. So bequem!
Serralunga bietet die Serie „Pinebeach“ vom französischen Designer Christophe Pillet in vielen fröhlichen Farben an. Sofa und Sessel sind aus Polyethylen und auch für drinnen gedacht.

Pappelina aus Schweden hat lauter lustige Kunststoff-Teppiche im Programm, „Duo“ zum Beispiel, mit schmalen Streifen und in vielen Farben, ist für Terrasse und Balkon bestens geeignet.
Ligne Roset stellte in Köln unter anderem einen alten Entwurf von Pierre Charpin vor. Den Sessel „Slice“, der mit mehreren, verschieden farbigen Hockern zum Longchair verlängert werden kann, hatte der Designer schon 1998 für Cinova entwickelt. Jetzt hat Ligne Roset ihn mit verbessertem Sitzkomfort neu heraus gebracht.
Paschen geht neue Wege.
„Das Haus – Interiors on Stage“ ist die Simulation eines Wohnhauses auf der Kölner Möbelmesse: eine Bühne, auf der sich jedes Jahr ein anderer Designer präsentieren darf. Die vergangene Woche gezeigte Installation stammt von dem jungen deutschen, der bereits für viele verschiedene Firmen Entwürfe geliefert hat. Sein „Haus“ ist rund und hat keine festen Wände. Die einzelnen Bereiche – Garten, Wohnen, Essen, Kochen – sind mit transparenten, fließenden Stoffen abteilbar, nur für Bad und Schlafraum wählte Herkner blickdichte Vorhänge, alle Stoffe sind beweglich und können neben- oder voreinander gezogen werden. Herkner plädiert damit gegen Abschottung und für ein Wohnen, das für jeden offen ist. Eine bewohnbare Willkommenskultur sozusagen.

Tobias Grau: Seiner eleganten Leuchte „John“ wurde eine ganz besondere Ehre zuteil: John steht auf dem Schreibtisch von Bond-Girl Dr. Madeleine Swann, gespielt von Léa Seydoux, der Psychaterin im neuesten James-Bond-Film „Spectre“.
Magis: Das Regal-System „Tide“, das die irakische Architektin Zaha Hadid für den italienischen Hersteller Magis designte, hätte auch gut in Dr. Swanns Büro gepasst. Es besteht aus Kunststoff-Modulen in Weiß, Schwarz oder Knallrot, die zu den unterschiedlichsten Formen unendlich aneinander an die Wand gehängt werden können.
Ronda Design: Ganz schlicht in der Form ist das hängende Sideboard „Sydney“ mit Metallfront, auf der wilde Schriftzüge, verschmierte Zeitungsseiten, eine Skyline oder bunte Blüten und Schmetterlinge abgebildet sind.
Ikea: Auch die Schweden greifen heftig in den Farbkasten auf ihrer limitierten „Tillfälle“-Kollektion, die ab Februar verkauft wird. „Die Kombination aus brasilianischer Inspiration und skandinavischer Einfachheit“ bringt ganz neue Stimmungen in unsere Wohnungen. Wow!
Bemz Apropos Ikea: Vor zehn Jahren hatte die in Schweden lebende Kanadierin Lesley Pennington die Idee, neue Bezüge für alte Ikea-Sofas und -Sessel anzubieten.…
Bonaldo: Die Möbelserie „Structure“ von Alain Gilles bekommt den Designpreis „Henry van de Velde Label 2015“ vom „Design Institut Flanders“, das damit jedes Jahr innovative Projekte belgischer Designer fördert. „Structure“ – dazu gehören Sofas, Chaiselongues und ein Sessel – wurde aus 206 Produkten ausgewählt.
KFF „Gate“ heißt das Sitzbanksystem, das endlos an einander gesetzt und auch um die Ecke geführt werden kann. Die Sitzfläche schwebt scheinbar über dem Kufengestell, das lässt die Bank sehr leicht wirken. Die Rückenlehne kann auch als Abstellfläche genutzt werden. Mit Stoff- oder Lederbezug lieferbar.
Hem Der italienische Designer Luca Nichetto hat mit „Alphabetta“ eine schlichte, aber ganz individuelle Leuchte entwickelt. Die Schirme gibt es in acht Formen, alle sind in Schwarz und Weiß und in je einer anderen Farbe zu haben und das ergibt 24 unterschiedliche Schirme, die in jeder gewünschten Kombination zu einer nach oben und unten scheinenden Leuchte zusammen gefügt werden können.
Jarre „Aerobull“ nennt sich dieses beeindruckende Tierchen, das aber nicht bellt, sondern eine Dockingstation mit 120 Watt Musikleistung und Lautsprechern in der Sonnenbrille in sich trägt.
Musterring: Das ist ja mal ein vielseitiges Programm! Sofa, Sessel, Liege, Recamiere – auf den Sitzmöbeln „MR 8750“ kann man sitzen, liegen, schlafen, kuscheln, und das allein, zu zweit, mit vielen. Rückenlehnen, Polster und Armlehnen sind verstellbar, Kappnähte betonen die perfekte Verarbeitung. Das Programm gibt es auch mit Wasserbüffel-Lederbezug.
Kymo: Dazu passt perfekt der neue Teppich „The Pure Soul“. Er besteht aus zusammengenähten Rechtecken aus Wasserbüffel-Leder in Braun oder Schwarz. Die Nähte kann man in dezentem Beige oder feurigem Rot bekommen. Serienmäßig gibt es ihn in fünf Größen bis zu 300 x 600 cm.
Team 7: Bücherfreunde aufgemerkt – der Naturholzhersteller aus Österreich richtet ganze Bibliotheken ein. Die Regalelemente „Cubus“ gibt es in verschiedenen Höhen, Breiten und Tiefen aus unterschiedlichen Hölzern mit Klappen und Schiebtüren aus Holz oder Glas. LED-Lichtleisten helfen dabei, Bücher wieder zu finden.
Vitra: „Allstar“ heißt der neue Bürostuhl von Konstantin Grcic, bei dem die geschwungene Rückenlehne aus Kunststoff gleichzeitig die Armlehnen bildet.
In New York zum Beispiel präsentierte das Istanbuler Designbüro Undo eine winzige Metallröhre, mit der Schuhbänder (!) eingefädelt, während gleichzeitig die alten Bänder herausgezogen werden! Witzig! Aber braucht das die Welt?
Twenty-Fourteen hat da mehr zu bieten. Die beiden Firmengründer Kelvin Chin und Thierry Georges zerschneiden Bambus, die am schnellsten wachsende Pflanze überhaupt, in schmale Streifen und leimen daraus Platten zusammen. Die ersten Produkte von verschiedenen Designern – Tische, Regale, Kommoden und ein schickes Sideboard mit Spiegel – sind vielversprechend.
Chalk Die Firma ist noch ganz jung, aber die beiden Designer aus London haben schon jede Menge Erfahrung.
Fürstenberg: Fünfundzwanzig Jahre ist der geniale Designer Wilhelm Wagenfeld tot, über achtzig Jahre ist sein „Service 639“ schon alt, aber es ist immer noch wunderschön. Fürstenberg widmet Wagenfeld jetzt eine Ausstellung auf seinem Firmengelände.
Fontana Arte: Die beiden italienischen Designer Marco Maturo und Alessio Roscini, die zusammen das „Studio Klass“ sind, haben mit „Igloo“ eine LED-Leuchte geschaffen, die nach unten oder nach oben strahlen und fast unendlich aneinander gesetzt werden kann.
Die ganz großen Trends waren auf der Möbelmesse in Köln im Januar ja nicht zu finden, aber viele kleine konnte man durchaus entdecken.
Richtig spektakulär ist die Konstruktion der Outdoor-Liege „Koii“ von Müller Möbelwerkstätten „Koii“ besteht aus Birkenschichtholz-Latten, bezogen mit LKW-Plane, die auseinander geklappt und aufgerollt werden können. Genial!
Viel zu sehen waren in diesem Jahr höhere Rückenlehnen, so auch bei Brühl. Die Serie „Amber“ bietet verschiedene Sofas und Sessel mit absenkbaren Rücken- und Armlehnen, größerer Sitztiefe oder eben einer erhöhten Rückenlehne. Sehr bequem!






