Celle! Wo ist denn noch mal Celle? Und warum soll ich da eigentlich hin?
Das werden wir Ihnen hier erzählen, denn Celle nahe Hannover ist die Stadt der barocken Fachwerkhäuser und eines Schlosses im Stil der Renaissance und des Barocks. Und das ist wirklich sehenswert.
Die Schloss-Kapelle
Starten Sie mit dem Schloss, einer beeindruckenden vierflügeligen Anlage und zudem das größte Schloss in der Region.
Hier residierte das älteste Fürstenhaus Europas, die Welfen, ab 1433. 1524 wurde die Reformation in Celle eingeführt, und 1570 ließ Herzog Wilhelm die herrliche Schlosskapelle bauen, die man unbedingt anschauen muss. Die heutige Form des Schlosses entstand 1670 unter Herzog Georg Wilhelm nach dem Vorbild des Louvre in Paris. Der Edelmann engagierte italienische Architekten und Stuckateure, ließ Paradegemächer und ein Theater einbauen.
Im Treppenhaus ist ein Stammbaum der Welfen an die Wand gemalt, der zur Zeit mit Ernst August von Hannover endet – Sie wissen schon: Er ist mit Caroline von Monaco verheiratet (sie leben seit 2009 getrennt) und für einige unappetitliche Ausfälle bekannt.
Der Turnierplatz
Die Geschichte des Schlosses, der Stadt Celle und auch noch die niedersächsische Kulturgeschichte kann man sich genau gegenüber im Bomann-Museum in der Dauerausstellung anschauen. Bis zum 5. Januar 25 gibt es zusätzlich Kindermode im Zeitenwandel zu sehen: „Fashion for Kids.“ Informativ und sehr niedlich.
Gleich um die Ecke steht man auf der „Stechbahn“, dem ehemaligen Turnierplatz der Stadt, und ringsum kann man schon mal wunderschönes Fachwerk betrachten. Zum Beispiel die Hofapotheke von 1530, heute gibt es hier ein sehr schönes Museumscafé. Daneben steht die Stadtkirche von 1308 mit barocker Innenausstattung.
Das älteste Haus von 1526
480 Fachwerkhäuser, gebaut zwischen 1500 und 1800, wunderschön restauriert, stehen in Celle unter Denkmalschutz. Gehen Sie unbedingt in die Straße „Am Heiligen Kreuz“, dort steht das älteste Fachwerkhaus der Stadt von 1526. Im alten Rathaus ist das Tourismusbüro untergebracht, da gibt es Stadtpläne, jede Menge Info-Material, und hier kann man auch Stadtführungen buchen.
Schräg gegenüber hängt ein großes Glockenspiel von 1974, das zu jeder vollen Stunden fünf Holzfiguren zu einem Umlauf in Gang setzt. Die Fünf sind Personen der Celler Geschichte, eine Königin, zwei Herzöge und zwei Dichter, von denen einer Hermann Löns ist, der Celle oft besuchte.
Die Lindenallee im Französischen Garten
Von der Straße „Am heiligen Kreuz“ können Sie über den Nordwall und die Wehlstraße zur Siedlung Italienischer Garten gehen. Die denkmalgeschützten 10 Häuser wurden 1924 bis 1926 vom Architekten Otto Haesler im Stil des Neuen Bauens errichtet. In den in sattem Blau und Rot gestrichenen Häusern entstanden Wohnungen in einer Größe von 129 bis 143 qm, die von Beamten, Ärzten, Kaufleuten und Lehrern bezogen wurden.
Gegenüber der Siedlung spaziert man dann durch den Französischen Garten mit einer herrlichen Lindenallee, einem kreisrunden Teich mit Fontäne, einem Rosengarten und dem Institut für Bienenkunde.
Und am Südende des Parks kann man wunderbar auf der Terrasse des Cafés Müller bei einem üppigen Eisbecher richtig gut entspannen. Fotos: CO