Unser Kolumnist, der Ungar Péter Pál Meleghy, ist Autor vieler Reiseführer und Kochbücher und schreibt für verschiedene deutsche Zeitschriften. Er lebt in Hamburg und Budapest und betreibt die Website www.ungarnaktuell.de, außerdem die beiden Literaturseiten www.phantastisch-realistische-literatur.de und www.ein-oscar-fuer-hitler.com
Budapester Impressionen
Freiheit! Gleichheit! Brüderlichkeit!
Die Losung der Französischen Revolution war auch die Devise beim Aufstand der Ungarn gegen die Unterdrückung des Hauses Habsburg am 15. März 1848 – wobei die intellektuellen Aufständischen, die Dichter, Professoren, Schriftsteller, großzügig darauf verzichteten, auf den ersten Broterwerb der inzwischen kaiserlichen Familie als Straßenräuber hinzuweisen.
Bemerkenswert auch, dass die Paprika, mit ihren grünem Blättern, kleine weiße Blüten und roten Früchten, zum nationalen Gewürz avancierte. Am 15. März 1848 wurde Rot-Weiß-Grün zu den Nationalfarben erklärt, die auch die Nationalflagge schmückten. Nach der Niederschlagung der Erhebung 1849 wurde die Fahne wieder verboten, erst nach dem österreichisch-ungarischen Ausgleich 1867 wurde sie als Nationalflagge anerkannt. Auch beim bewaffneten Aufstand gegen die Sowjet-Diktatur 1956 war Rot-Weiß-Grün das Zeichen des Widerstandes.…