Unser Kolumnist, der Ungar Péter Pál Meleghy, ist Autor vieler Reiseführer und Kochbücher und schreibt für verschiedene deutsche Zeitschriften. Er lebt in Hamburg und Budapest und betreibt die Website www.ungarnaktuell.de, außerdem die beiden Literaturseiten www.phantastisch-realistische-literatur.de und www.ein-oscar-fuer-hitler.com
Was Ungarn so alles reden
Der „Schäferhund“ heißt auf Ungarisch „Schwänziger-Hund“ (farkas kutya) – die anderen Hunderassen haben andere Namen, damit man sie von den Schwänzigern unterscheiden kann. Das versteht jedes ungarische Kind.
Sie, die ungarischen Kinder, begrüßen Erwachsene mit „Küss‘ die Hand!“ Männer grüßen Frauen ebenso. Und junge Frauen begrüßen ältere Männer nicht anders. Also grüßen wir, meine junge Gemüsehändlerin und ich, uns gegenseitig mit „Küss‘ die Hand!“ Und da das deutsche Wort „bitte“ in der höflichen ungarischen Variante, „es möge Ihnen gefallen…“ heißt, empfängt sie mich regelmäßig am Eingang mit: „Es möge Ihnen gefallen, sich herein zu bemühen!“ Und im kalten Winter, mit vereisten Gehwegen, bittet sie mich: „Es sollte Ihnen heute nicht gefallen, auszurutschen!“ (Übrigens: die Franzosen haben auch ihr „S’il vous plait“).