Allgemein

“Die Menschen unterschätzen das Glück von Verantwortung. Viele denken dabei sofort an eine Belastung, an Zumutung. Dabei ist Verantwortung eine Lösung, sie führt in die Freiheit. …. Wer für sein eigenes Handeln und sein Leben die Verantwortung übernimmt, befreit sich aus der Opferhaltung und hört auf, die anderen zu Tätern zu machen.“

Die Komikerin und Therapeutin Cordula Stratmann in einem Interview mit den Stern (Nr. 36 vom 29.8.24) anläßlich ihres neuen Buches „Wo war ich stehen geblieben?“, dtv. 
Foto: Cordula Stratmann

Unser Lieblings-Cartoonist Peter Butschkow, der in Berlin geboren wurde und heute in Nordfriesland lebt und arbeitet, kennt sich ziemlich gut aus mit Gefühlen.

Cartoon-Abdruck kostenpflichtig www.peter-butschkow.de

 Alloggio le Casette, Verona

Gerade mal vier Zimmer hat das charmante, kleine Hotel mit dem sympathischen Patrone in der Altstadt von Verona.  In jedem  kann man sich einen Kaffee oder Tee zubereiten,
und ein schmaler Kühlschrank sorgt für frische Getränke. Die kleinen Bäder haben alles, was man braucht inklusive einem Bidet. Ein italienisches Frühstück wird in einer Bäckerei um die Ecke angeboten.
Vom Hotel aus kann man alles Wichtige bequem zu Fuß erreichen. Einziger Nachteil: Es gibt keine Garage.
DZ ab ca 90 Euro. Foto: Hotel Alloggio le Casette

Ein Koch erzählt

Er kann nicht nur kochen, er kann auch davon erzählen. Stevan Paul, der in Sterneküchen gelernt hat, ist mittlerweile Autor für Zeitschriften und Rundfunk und hat bereits ein gutes Dutzend Bücher veröffentlicht. Im neuesten erzählt er uns dreizehn Geschichten über kulinarische Erlebnisse: wie etwa eine Zukunft ohne Fleisch aussehen könnte, wie sich Massagen beim Bäcker anfühlen oder was die Kichererbsen der verwirrten Senora Dolores so besonders macht. Und dabei nimmt er uns mit von Berlin nach Japan, von Spanien nach Indien, und zu jeder Geschichte kredenzt er ein passendes Rezept – zum Beispiel den Chicorée Salat mit Miso-Paste, eine gut geknetete Focaccia, einen Cheeseburger mit Pilzen oder Currywurst mit Ananassaft. Nicht zu vergessen der Kichererbsen-Eintopf der unvergesslichen Senora Dolores!
www.stevanpaul.de 

Stevan Paul: Die Kichererbsen der Senora Dolores. 208 S., Mairisch Verlag, 22 Euro 
Foto: Mairisch Verlag

3. Oktober: Deutschlandsingt wieder am Tag der Deutschen Einheit. Etwa 300 Chöre werden an235 Orten ab 18 Uhr 30 Lieder wie „We shall overcome“ und „Mein kleiner grüner Kaktus“ anstimmen. Die zentrale Veranstaltung zur Feier der „Lebendigen Demokratie-Geschichte“ – so die Veranstalter – findet in diesem Jahr in Schwerin statt.-

25. Oktober bis 21 April 2025: In London widmet das Design-Museum dem Filmemacher Tim Burton (geb. 1958) eine große Ausstellung. Der Amerikaner, der durch Filme wie „Beetlejuice“, „Edward mit den Scherenhänden“ und „Mars Attacks“ bekannt und gerade mit einem Stern auf dem „Walk of Fame“ in Hollywood geehrt wurde, hat sich auch als Illustrator, Maler, Fotograf und Autor einen Namen gemacht. Das Museum zeigt einen Ausschnitt aus seinem gesamten Werk. Foto: Mars Attacks

Kartell und Liberty: Die eine Firma ist seit 150 Jahren für blumige Stoffe bekannt, die andere für schlichte Kunststoffmöbel von bekannten Designern. Nun haben die beiden das erste Mal zusammengearbeitet und eine verblüffende Kollektion – auch für den Garten geeignet – herausgebracht. Besonders sehens- und besitzenswert sind der Stuhl „HHH – Her Highest Highness“ und der Sessel „Cara“, beide entworfen von Philippe Starck. Fotos: Kartell

Designmuseum Helsinki   
Das Haus wurde 1895 vom Architekten Gustaf Nyström als Schule im neugotischen Stil errichtet – das Museum gibt es schon 150 Jahre. Doch erst 1978 konnte es diesen Prachtbau beziehen, seit 2002 heißt es Design-Museum. Gezeigt wird die Geschichte des finnischen Designs seit 1870, das Haus besitzt immerhin über 75.000 Objekte und 40.000 Zeichnungen, und immer wieder gibt es Sonderausstellungen..
Gerade läuft ein internationaler Wettbewerb für den Neubau eines Museums für Architektur und Design, das am Hafen nahe der alten Markthalle gebaut werden soll.  Das Ergebnis soll im September 2025 feststehen.
Foto: Design Museum

Kunsthalle, Lüneburg, noch bis 8.12.2024
Christo & Jeanne-Claude – wrapped,
Visionen in Skizzen, Collagen und Fotos

Wer 1995 den von Christo & Jeanne Claude verhüllten Reichstag oder 2021 den eingepackten Arc de Triomphe gesehen hat, der wird dieses Erlebnis sicher niemals vergessen. Kunst für jedermann, einfach so! Das war wirklich großartig.
Die Kunsthalle der kleinen aber sehr rührigen niedersächsischen Stadt Lüneburg zeigt jetzt viele der Arbeiten des Künstlerpaares Christo (1935 bis 2020) und Jeanne-Claude (1935 bis 2009) in Skizzen, Collagen und Fotos.
Foto: CO

 

Sie ist dreieinhalb Kilometer lang, bis zu elf Meter hoch, wurde ab Mitte des 13. Jahrhunderts in hundert Jahren aus Kalksandstein erbaut, hat vierundvierzig Wehrtürme und drei Tore. Die Stadtmauer von Visby auf der schwedischen Insel Gotland wurde nicht etwa gegen äußere Feinde errichtet, vielmehr schützten sich die Städter vor der Landbevölkerung, man konnte sich über lange Zeit halt überhaupt nicht vertragen! Seit 1995 gehört die besterhaltene Stadtmauer Europas zum Weltkulturerbe.
Gotland ist die zweitgrößte Insel in der Ostsee und bekannt für ihre Naturlandschaft; besonders ihre Vogelwelt und die Artenvielfalt der Orchideen sind hier hörens- und sehenswert. Bereits vor 8000 Jahren gab es hier Jäger, die später von Ackerbauern verdrängt wurden. Mal gehörte die Insel zu Dänemark, mal zum Deutschen Ritterorden, dann wieder zu Schweden und 1808 für dreiundzwanzig Tage zu Russland. Die abwechslungsreiche

Geschichte der Insel schaut man sich am besten im Landesmuseum „Gotlands Fornsalen“  in  Visby an. Dort gibt es auch ein Stadtmodell zu sehen.

“In Italien waren wir immer die Tedeschini, die kleinen Deutschen. Aber da war keine Aggression. In Deutschland waren wir Ausländer… Ich bin diesem Land inzwischen sehr verbunden und dankbar. Gerade meine schlechten Erfahrungen mit Deutschland zeigen, wie sehr sich dieses Land in mancher Hinsicht zum Guten verändert hat.“

Giovanni di Lorenzo, Chefredakteur der „Zeit“, in einem Interview mit der „Neuen Zürcher Zeitung“ vom 28.5.2024. Foto: wikipedia

Unser Lieblings-Cartoonist Peter Butschkow, der in Berlin geboren wurde und heute in Nordfriesland lebt und arbeitet, ist mal wieder besonders fleissig. Neben seinem Geschichten-Buch (siehe unten) hat er auch einen neuen Band mit Cartoons herausgebracht: „Ich bin eindeutig zu jung für mein Alter!“
Kostprobe gefällig? Bitte sehr: “In diesem Körper wohnt ein blutjunger Geist! – Was zahlt er Miete in dieser maroden Bude?”

Cartoon-Abdruck kostenpflichtig www.peter-butschkow.de

 

Motel One, Wien

Die Zimmer sind so wie sie in allen Motel Ones: schlicht, klein, praktisch, ohne Luxus aber mit bequemen Matratzen und guten Duschen. Doch hier, um die Ecke der berühmten Wiener Oper, in einem herrlichen alten, denkmalgeschützten Prachtbau, gibt es noch einen ganz besonderen Bonus: eine große Halle mit Rezeption, mehreren einladenden Sitzecken, einer attraktiven Bar und einem Innenhof, in dem man auch frühstücken kann. Dekoriert ist die Halle mit Ballettszenen an den Wänden und auf Bildschirmen. Besonderer Hingucker: die Stühle haben Ballettfüße beim Spitzentanz! DZ ab ca 122 Euro. Foto: Motel One

Geschichten vom Zeichner

Ein Cartoonist ohne Humor? Gibt es nicht! Zeichnen können viele, aber für einen richtig guten Cartoon braucht man schon viel Humor, gern auch völlig schrägen. Und genau beobachten sollte man ebenfalls können.
Unser Lieblings-Cartoonist Peter Butschkow hat Humor, und beobachten kann er auch ziemlich gut. Das beweist er mit seinem neuen Geschichten-Buch, das so heißt  wie es ist: Lustig.
Darin erzählt er aus seinem Leben, zum Beispiel von seiner Schulzeit mit verzweifelten Lehrern und dem ersten Zungenkuss, einem neugierigen Besuch am Nacktbadestrand und der gräßlichen Erfahrung als Guide bei einer Fahrradtour. In achtzig fröhlichen und  skurrilen Geschichten folgt man so unserem Zeichner durch sein bewegtes Leben – bis zu seinem Ende, das er sich auch schon mal höchst spektakulär vorstellt.

Peter Butschkow: Lustig. 310 S., Konkursbuch Verlag, 16 Euro 
Foto: Konkursbuch Verlag

150 Jahre ist der Geburtstag von Thomas Mann am 6. Juni 2025 her. Aus diesem Anlass hat der Berliner Audioverlag fünf große Romane des Nobelpreisträgers, die vor längerer Zeit von dem Schauspieler und Regisseur Gert Westphal gelesen wurden, als Hörbücher herausgebracht: Lotte In Weimar, Der Zauberberg, Buddenbrooks, Joseph und seine Brüder und Doktor Faustus. Ein Fest für die Ohren!

Die Amerikanerin Lee Miller (1907 bis 1977) arbeitete erst als Fotomodell für die Vogue, dann als Modefotografin und im Zweiten Weltkrieg als Kriegsberichterstatterin bei der Invasion der Alliierten, die sie auch bei der Befreiung der Konzentrationslager Buchenwald und Dachau begleitete.
„Die Fotografin“, die Verfilmung von Lee Millers Leben unter der Regie von Ellen Kuras mit Kate Winslet in der Hauptrolle, kommt am 19. September in unsere Kinos. Ein grandioser, tief beeindruckender Film, dem man viele, viele Zuschauer wünscht.

Kunstpalast, Düsseldorf : Ab 5. September zeigt der Kunstpalast bis 2.2.25 mehr als 130 Werke Gerhard Richters unter dem Titel „Verborgene Schätze – Werke aus rheinischen Privatsammlungen“.
Bundeskunsthalle, Bonn: Vom 27.9. bis 16.2. kann man in Bonn in „Tanzwelten“ rund um den Globus eintauchen, auf Gemälden, Fotos und in Videos. In einem extra eingerichteten Saal lassen sich Profitänzer beim Proben beobachten.
Fondation Beyeler, Basel: Er zählt zu den ganz Großen der Klassischen Moderne – nun bekommt Henri Matisse in dem schönen Museum an der deutschen-schweizerischen Grenze eine attraktive Retrospektive. Unter dem Titel „Matisse – Einladung zur Reise“ werden vom 22. September bis zum 26. Januar 2025 mehr als 70 Hauptwerke des Malers gezeigt.

Bunker St. Pauli, Hamburg

   
Nach Michel und Elphi hat Hamburg jetzt eine weitere Attraktion: den begrünten Bunker an der Feldstraße.
Er wurde 1942 von Zwangsarbeitern unter schrecklichen Bedingungen errichtet und war bisher ein hässliches Mahnmal, in dem seit 1990 ein Medienzentrum mit Ateliers und dem Musikclub Uebel & Gefährlich untergebracht ist.
Seit Anfang Juli ist der Bunker um fünf Stockwerke höher und so rund 40m hoch, beherbergt ein Hotel mit 134 Zimmern, ein Restaurant, eine Bar und ein Café und eben die Sensation eines 550 Meter langen „Bergpfads“, auf dem man rund ums Gebäude bis zur Dachterrasse spaziert. Bei der Begrünung des Weges spielten neben der Vielfalt der Pflanzen und deren Optik natürlich auch die schwierigen Wind- und Wetterverhältnisse, aber auch die Bedürfnisse unterschiedlicher Vögel und Insekten eine wichtige Rolle. Der Besuch ist kostenlos, der Aufstieg allerdings ist mit etwa 330 Stufen ziemlich mühsam. Einen Fahrstuhl gibt es nur für Hotelgäste und Behinderte.

Unteres Belvedere, Wien, noch bis 6.10.2024
Hannah Höch – Montierte Welten
 
Eine Schere und reichlich Kleister: viel mehr brauchte Hannah Höch (1889-1978) nicht, um sich für ihre Kunst ans Werk zu machen – und eine neue, ganz eigene Welt zu erschaffen. Vor allem Fotografien, ausgerissen aus Zeitungen und Zeitschriften, hatten es ihr angetan. Beherzt zerschnippelte sie die Bilder und kombinierte die Fragmente zu einer neuen, oft ebenso phantasievollen wie verblüffenden Wirklichkeit. So wurde die Tochter aus bürgerlichem Haus, die sich nach dem Ersten Weltkrieg der Dada-Bewegung anschloss, zur Miterfinderin der Collage; als die Nazis ihre Arbeiten als „entartet“ verfemten, zog sie sich fast völlig aus dem Kunstleben zurück und wurde erst nach 1945 allmählich wiederentdeckt. Das Untere Belvedere in Wien zeigt jetzt noch bis zum 9. Oktober mit vielen ihrer Collagen, aber auch Gemälden und Zeichnungen, welch originellen Beitrag die vielseitige Künstlerin zur Avantgarde geleistet hat. PM
Foto: Hannah Höch, Eule mit Lupe, 1945, Collage, Privatsammlung © Galerie Remmert & Barth; © Bildrecht, Wien 2024

Celle! Wo ist denn noch mal Celle? Und warum soll ich da eigentlich hin? 
Das werden wir Ihnen hier erzählen, denn Celle nahe Hannover ist die Stadt der barocken Fachwerkhäuser und eines Schlosses im Stil der Renaissance und des Barocks. Und das ist wirklich sehenswert.

Starten Sie mit dem Schloss, einer beeindruckenden vierflügeligen Anlage und zudem das größte Schloss in der Region.
Hier residierte das älteste Fürstenhaus Europas, die Welfen, ab 1433. 1524 wurde die Reformation in Celle eingeführt, und 1570 ließ Herzog Wilhelm die herrliche Schlosskapelle bauen, die man unbedingt anschauen muss. Die heutige Form des Schlosses entstand 1670 unter Herzog Georg Wilhelm nach dem Vorbild des Louvre in Paris. Der Edelmann engagierte italienische Architekten und Stuckateure, ließ Paradegemächer und ein Theater einbauen.
Im Treppenhaus ist ein Stammbaum der Welfen an die Wand gemalt, der zur Zeit mit Ernst August von Hannover endet – Sie wissen schon: Er ist mit Caroline von Monaco verheiratet (sie leben seit 2009 getrennt) und für einige unappetitliche Ausfälle bekannt.

 “Mit über 80 kann ich sehr gelassen sein, ich bin meinen Weg gegangen. Ich muss mir jetzt nichts mehr beweisen, das ist wunderbar. Ich darf mittags schon Schnapspralinen essen, wenn mir danach ist.“

Elke Heidenreich (geb. 1943), Schriftstellerin und Journalistin, in einem Gespräch mit der Schriftstellerin Caroline Wahl (geb. 1995) in Chrismon 7/2024. Foto: wikipedia