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„Architektur ist eine Kunst des Potenzials, und das heißt: Du musst das Potenzial, das ein Ort bietet, optimal ausnutzen. Kein Firlefanz, keine Eitelkeiten, die zu Mehrkosten oder unnötigem Ressourcenverschleiß führen.“

Der Schweizer Architekt Jacques Herzog, der seit 1978 zusammen mit Pierre de Meuron u.a. die Elbphilharmonie in Hamburg, das Nationalstadion in Peking und die Tate Modern in London baute, in einem Interview mit der „Zeit“ vom 20. April 2023.
Foto: Herzog & de Meuron

Unser Lieblings-Cartoonist Peter Butschkow, der in Berlin geboren wurde und heute in Nordfriesland lebt und arbeitet, hat natürlich  auch so seine Kommentare zur Handynutzung.

Cartoon-Abdruck kostenpflichtig www.peter-butschkow.de

 

a&o Hostel, Leipzig
 

Dass man in einem Hostel auf ganze Schulklassen, große Familien und Gruppen von Jugendlichen trifft, sollte einem klar sein, wenn man dort eincheckt. Die Zimmer sind zwar schlicht, aber sehr sauber und praktisch. Und die Lage ist perfekt, zum Hauptbahnhof sind es gerade mal 100 m, und in der Innenstadt ist man in 10 Minuten. DZ ab ca 50 Euro. Foto: CO

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Krautschau der Ritzenrebellen

Sicher haben Sie schon mal vom Bingelkraut gehört und vom Natternkopf. Nein? Gesehen haben Sie diese kleinen, tapferen Pflänzchen, die sich durch Pflasterfugen und Mauerritzen zwängen, aber bestimmt schon. Wahrscheinlich nur nicht so richtig bemerkt.
Die beiden Ökologinnen Alexandra-Maria Klein und Julia Krohmer haben für ihr kenntnisreiches Buch 95 sogenannte „Ritzenrebellen“ zusammengestellt, die in unseren Städten die Versickerung von Regenwasser erhöhen, Staub binden und zur Kühlung beitragen. Jedes Pflänzchen wird mit Foto, Zeichnung und Beschreibung vorgestellt, und kann so auch von Laien identifiziert werden. Denn das Buch ruft zur „Krautschau“ auf, dem Kennzeichnen der Pflanze mit Kreide bei einem Spaziergang durch unsere Straßen. Tolle Idee! Vielleicht suchen Sie mal nach dem „Persischen Ehrenpreis“ oder der „Kohl-Gänsedistel“, denn hübsch sind diese unterschätzten Mitbewohner allemal!

Alexandra-Maria Klein, Julia Krohmer: Das wächst in deiner Stadt 140 Seiten, Kosmos, 14 Euro, Foto: Kosmos

 

 

Kunst-Stücke

Im Großen und Ganzen kennen wir uns ja alle einigermaßen aus in der Kunst – aber was ist eigentlich mit den Einzelheiten?

9. Juni bis 3. Oktober: Im Hamburger „Museum der Arbeit“ werden die prämierten Arbeiten des „Georg Koppmann Preises für Hamburger Stadtfotografie“ der letzten fünf Jahre gezeigt. Die Projekte zeigen u.a. das Chilehaus, den Bahnhof Diebsteich kurz vor dem Abriss und der Stadtteilschule Lurup. Sehenswert!
10. Juni bis 1. Oktober: In Dresden findet zum 14. Mal die „Ostrale“  statt, die Biennale für zeitgenössische Kunst, diesmal unter dem Titel „Kammerflimmern“. 82 Künstler aus 28 Ländern zeigen ihre neuen Arbeiten.
12. und 13. Juni: Lissabon feiert die „Festas de Lisboa“  zu Ehren des Heiligen Antonius, des Schutzpatrons der Stadt und aller Liebenden: mit Straßenfesten, Paraden und der öffentlichen Vermählung von sechzehn Paaren in der Kathedrale. Foto: visitlisboa

Anderswo: Die Plattform und das einmal im Jahr erscheinende Magazin „Anderswo“, herausgegeben von der Agentur fairkehr, beschäftigt sich seit vielen Jahren mit nachhaltigem Tourismus. Jetzt gibt es auch einen regelmäßigen Podcast, in dem Hintergründe, Probleme, Neuheiten rund ums Reisen besprochen werden: www.wirsindanderswo.de/home/
Architektursommer: Noch bis 31. Juli gibt es in Hamburg wieder Führungen, Ausstellungen, Vorträge und Diskussionen zu alter und neuer Architektur in der Hansestadt. An den Magellan-Terrassen in der Hafencity steht ein Pavillon, in dem Veranstaltungen stattfinden und man jede Frage beantwortet bekommt.

Resident: Die neuseeländische Firma hat einen neuen Esszimmerstuhl vom Londoner Designer Philippe Malouin vorgestellt. Der „Sacha Chair“ ist völlig gerade und hat eine gefaltete Rückenlehne, die ihn sehr bequem macht.
Moooi : Den lustigen „Knitty Lounge Chair“ von der slowenischen Designerin Nika Zupanc gibt es in fünfzehn Farben.
Fatboy:  Der aufblasbare Sessel „Lamzac O“ hat sein Muster von einem Stoff des Modelabels „Daily Paper“ aus Amsterdam. Der Gartensessel aus Polyester wird durch einfaches Schwenken in der Luft aufgeblasen und kann bis zu 150 kg tragen. Fotos: Hersteller

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Groninger Museum, Groningen

Die kleine Stadt Groningen im Norden Hollands hatte Glück, ein spendabler Mäzen vermachte der Stadt eine große Summe, um das zu klein gewordene Museum zu erneuern. So konnte der italienische Architekt und Designer Alessandro Mendini (1931 – 2019) 1994 beauftragt werden, auf einer Insel in einem Kanal zwischen Hauptbahnhof und Innenstadt einen Neubau zu errichten. Mendini holte sich berühmte Kollegen dazu: den Franzosen Philippe Starck, den Italiener Michélle de Lucchi und die Wiener Architektengruppe Coop Himmelb(l)au.
Gebaut wurde ein Ensemble mehrerer Pavillons, der Eingangsbereich mit gelbem Turm bildet das Zentrum. Es schließen sich ein quadratischer, mit Fliesen verkleideter Ausstellungsraum mit einem Aufbau aus Glas und Stahl, ein rechteckiger und ein großer runder Raum an.
2010 wurde das Museum saniert, außen veränderte sich nichts, aber innen schuf das niederländische Design Studio Job eine verspielte Bar, der Spanier Jaime Hayon gestaltete die Besucherinformation und der Holländer Maarten Baas das Restaurant.

Bucerius Kunstforum, Hamburg, 10.6. bis 24.9.23
Lee Miller – Fotografin zwischen Krieg und Glamour
 

Sie zählt zu den vielseitigsten Künstlerinnen des 20. Jahrhunderts, und kaum eine hat ein so abenteuerliches Leben geführt. Dabei wäre die Amerikanerin Lee Miller (1907-1977) 1926 in New York fast von einem Auto erfasst worden, gerettet hat sie zufällig der Verleger Condé Montrose Nast, der die hübsche junge Frau sogleich als Fotomodell engagierte. Zwei Jahre später wechselte sie hinter die Kamera und ging nach Paris, wo sie mit der Surrealismus-Legende Man Ray arbeitete und auch liiert war.
Bis 1934 widmete sie sich sehr erfolgreich der Modefotografie, dann heiratete sie einen Ägypter und zog nach Kairo, dort entstanden beeindruckende Naturaufnahmen. Mit ihrem späteren zweiten Mann ging sie 1939 nach London, zu Kriegsbeginn weiter nach New York und wurde ab 1944 – von der Modezeitschrift „Vogue“ – als Kriegsreporterin nach Europa entsandt.
Dort dokumentierte sie die Befreiung von Paris und der Konzentrationslager Buchenwald und Dachau; das berühmte Foto, auf dem sie in der Badewanne in Hitlers Münchener Privatwohnung sitzt, stammt allerdings von ihrem Kollegen David E.

Auf einer Rolltreppe zur Stadtbesichtigung! In Toledo kein Problem: Die „Escaleras Mecánicas“ bringen Besucher von einem riesigen Parkhaus 36m hoch direkt in die pittoreske Altstadt. Das ist ziemlich bequem, und ist man erst oben, hat man auch gleich einen schönen Ausblick in die flache Umgebung. Denn Toledo liegt auf einem steilen Hügel in einer Schleife des Flusses Tajo.

Über die Calle Armas erreicht man nach wenigen Minuten den Platz Zocodover, auf dem man unbedingt schon mal eine Pause einlegen sollte – nicht zuletzt, um den überaus lebendigen Platz erst mal auf sich wirken zu lassen. Hier sitzen Einheimische zu einem Pläuschchen auf den niedrigen Mauern zusammen oder eilen mit Einkaufstaschen zu den Geschäften, und immer sind große Gruppen Touristen versammelt, angeführt von Reiseleitern mit Headset und Regenschirm oder Fähnchen an langer Stange.

Seit Urzeiten fanden auf dem Platz große Feierlichkeiten statt, und einstmals wurden hier Pferde, Esel und wilde Tiere verkauft und auch mal Gefangene hingerichtet.

„Am Anfang jedes Projekts steht die Freude, nicht die Strategie. Ich habe mal ein historisches Spiegelzelt restauriert und vermiete es für Dinnershows. Die Triebfeder war nicht Geld, sondern der Zauber dieses Zelts. Nur wenn Du etwas mit Liebe machst, wird es geliebt.“

Zirkusdirektor Bernhard Paul in einem Interview mit der Zeit vom 30. März 2023 zum Thema Glück und Geld.
Foto: Roncalli

Unser Lieblings-Cartoonist Peter Butschkow, der in Berlin geboren wurde und heute in Nordfriesland lebt und arbeitet, hat natürlich auch einen Kommentar zur Me-Too Bewegung.
Cartoon-Abdruck kostenpflichtig www.peter-butschkow.de

Finca Son Gener, Mallorca

Wenn Sie sich mal was richtig Tolles gönnen wollen und vielleicht auch gern Golf spielen, dann ist diese Finca in der Nähe von Arta wirklich ein Traum. Das wunderhübsche Landhotel befindet sich auf einem Anwesen aus dem 18. Jahrhundert und hat ein altes Haus mit 10 Zimmern und ein neues mit 5 Räumen. Die großen Zimmer sind alle mit hellen Naturstoffen, zum Teil mit Himmelbetten eingerichtet. Es gibt drei Pools, einen Wellnessbereich, große Terrassen und einen weitläufigen Park mit bequemen Liegen.
Im Bio-Restaurant werden Produkte aus dem Gemüsegarten, dem Weinberg und den Olivenbäumen des Hotels schonend verarbeitet. Zu drei Golfplätzen ist es nicht weit. Ein Traum, der leider seinen Preis hat.
DZ ab ca 400 Euro. Foto: Finca Son Gener

Geliebte Ostsee

Von Flensburg über Lübeck und Wismar bis nach Usedom sind die Autorin Marianne von Waldenfels und die Fotografin Julia Marie Werner gereist und haben unter anderen Bens Fischhütte, den Koseler Hof, Gut Immenhof und das Rote Haus besucht und dabei den Chefköchen ihre Lieblingsrezepte abgelockt. So kann man in ihrem Buch lernen, wie man im Restaurant Specht in Grödensby Galloway Frikadellen zubereitet und auf Gut Panker im Restaurant Ole Liese Ostseedorsch sanft gart und mit Spinat, Steinpilzen und Kartoffelschaum serviert. Zu jedem Kapitel gibt es kurze Texte über die Köche und ihren Werdegang, und ein paar Geheimtipps werden auch ausgeplaudert, zum Beispiel über das KranichHotel bei Ribnitz-Damgarten (https://kranichhotel.de), das auch ein Kunstmuseum geworden ist, und das Wasserschloss Mellenthin auf Usedom, in dem seit 1575 Bier gebraut wird.

Marianne von Waldenfels: Zu Gast an der Ostsee. 208 Seiten, zahlr. Abb. Callwey. 45 Euro

Unsere Blumen

Kein Bauerngarten ohne Levkojen, schon im 16.

4.-7. Mai: Zum 20. Mal findet die Art Karlsruhe statt und zeigt Klassische Moderne und Gegenwartskunst von 207 nationalen und internationalen Galerien. Mit dabei sind bekannte Künstler wie Pablo Picasso, Robert Rauschenberg und Neo Rauch und noch viele weniger bekannte wie die Gewinnerin des letzten Art Karlsruhe Preises, Ambra Durante.
5.-7. Mai: Der 834. Hafengeburtstag wird in Hamburg endlich wieder ausgiebig gefeiert. Los geht es mit der Einlaufparade am Freitag zwischen 15 und 16 Uhr, bei der insgesamt 250 Schiffe, darunter Großsegler, Motorboote der Marine, der Bundespolizei, der Feuerwehr und private Segelyachten in den Hafen einfahren. Ein weiteres Highlight ist das traditionelle Schlepperballett am Samstag Nachmittag. Zwischendurch amüsiert man sich auf der bunten Hafenmeile mit vielen Imbissbuden, am Abend gibt es dann noch ein großes Feuerwerk über dem Hafen. Mehr zum Programm auf www.hamburg.de/hafengeburtstag

Sesamstraße: Zum 50. Geburtstag der Kindersendung zeigt das Hamburger Museum für Kunst und Gewerbe www.mkg-hamburg.de (7. Mai 23 bis 7. Januar 2024) die Ausstellung „Sesamstraße. 50 Jahre Wer, Wie, Was!“ Zu sehen sind unter anderem die Originalpuppen von Ernie und Bert, Bibo und dem Krümelmonster, und jede Menge Hintergrundinformationen zur Entstehung der immer noch sehr beliebten Sendung gibt’s auch noch. Foto: MKG

FabRap: Geschenke verpackt man jetzt nicht nur schön sondern auch nachhaltig. Die Konstanzer Firma FabRap bietet Verpackungen aus 100% Baumwolle mit attraktiven Mustern, die immer wieder verwendet werden können. Wie man damit besonders hübsch verpackt, wird auf der Firmen-Website genau gezeigt.
Räder: Sie suchen mal wieder ein kleines Geschenk? Bei Räder wird man eigentlich immer fündig, zum Beispiel mit diesem Porzellanteller.
Dottir: https://dottirnordicdesign.smugmug.com/ Die dänische Designfirma hat charmante kleine Porzellanfiguren im Programm, meist kombiniert mit Kerzenhalter oder Vase. Fotos: Hersteller/ TrendXpress/Dr Lücke

Nemo Science Museum, Amsterdam

Wie ein halbfertiges Schiff liegt das Technik-Museum im Hafen von Amsterdam. Die Außenhaut ist mit Kupfer verkleidet und leuchtet in charakteristischem Grün. Gebaut hat es der italienische Architekt Renzo Piano 1997 auf dem Fundament des IJ-Tunnels, man fährt also praktisch unter dem Museum in den Tunnel.
Innen hält sich die offene Architektur mit einem Treppenhaus in der Mitte zurück, um den fast 19000 Ausstellungsstücken – vom Fahrrad über Schreibmaschinen bis zum Faradayschen Käfig – nicht die Schau zu stehlen. Eine Besonderheit des Museums ist das schräge Dach mit einer Aussichtsterrasse, die kostenlos auch für Picknicks genutzt werden darf und einen spektakulären Rundblick auf die Stadt ermöglicht. Foto: Nemo

Bundeskunsthalle, Bonn
Josephine Baker. Freiheit – Gleichheit – Menschlichkeit
vom 18. Mai bis 24. September

Am 20. Mai feiert die amerikanische Bürgerrechtsbewegung seit 1951 den „Josephine Baker Day“, denn die Revuetänzerin, Sängerin und Schauspielerin engagierte sich ihr Leben lang gegen Rassismus. 1906 in St. Louis in Mississippi geboren, erlebte sie in einem armen Schwarzenviertel schon früh Diskriminierung und Rassenhass. Mit 13 verließ sie ihr Zuhause und begann auf der Straße zu tanzen, mit 15 ging sie nach New York und hatte erste Erfolge. Mit 19 machte sie sich nach Paris auf, wo sie bald berühmt wurde. Künstler wie Picasso, Henri Matisse, Alexander Calder, Andy Warhol und Keith Haring ließen sich von ihr zu Gemälden, Skulpturen und Scherenschnitten inspirieren. Josephine Baker adoptierte zwölf Kinder, wurde Französin und nutzte ihre Bekanntheit im Kampf gegen die Rassenpolitik der Nationalsozialisten, den Rassismus in den amerikanischen Streitkräften im Zweiten Weltkrieg und später in der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung.

Man kann von Dresden einfach mit der S-Bahn bis nach Schöna an der Grenze zu Tschechien fahren, aber viel schöner ist es, in Pirna (oder schon in Dresden) ein Schiff der „Weissen Flotte“ zu besteigen und gemächlich auf der Elbe durch das imposante Elbsandsteingebirge zu schippern.

Vorher muss man aber unbedingt durch Pirna www.pirna.de spazieren. In den engen Gassen der Altstadt hat schon der Canaletto genannte italienische Maler Bernardo Bellotto von 1753 bis 55 gelebt und gemalt. Seine elf Ansichten von Pirna sind weltberühmt, sein Wohnhaus steht noch heute am Marktplatz. Nur wenige Schritte entfernt sollte man auch die dreischiffige Hallenkirche St. Marien anschauen und hoch über der Stadt das Schloss Sonnenstein.
Und dann: an Bord !
Der erste Halt des Ausflugschiffs ist der beschauliche Ort Wehlen, von dem man schon mal mit dem Bus zur wichtigsten Sehenswürdigkeit der Sächsischen Schweiz gelangt: der Basteibrücke. Das Basteimassiv  ist eine Felsformation mit einer Aussichtsplattform und einer Brücke etwa 190 Meter über der Elbe, das jedes Jahr 1,5 Millionen Besucher anlockt, denn der Ausblick ist gigantisch.