Bunt sei zukünftig ein Muss, von jetzt ab wären farbenfrohe Möbel angesagt, berichtete der WDR am Montag Morgen, dem 13. Januar, vom Beginn der Internationalen Möbelmesse in Köln, und: Man lebe nun nicht mehr in Uni; Muster auf Stoffen, Polstern und Bezügen wären im Kommen. Der WDR muss eine andere Messe besucht haben oder zumindest in ganz anderen Hallen gewesen sein.
Wir können nur von den üblichen Farbtönen berichten, Grau, Braun, Beige, Cappuccino und Sand – immer wieder kombiniert mit elegantem Schwarz. Muster waren nur ganz selten zu entdecken, hier mal ein Blümchen, dort ein Streifen, selbst die einstmals so kühne Firma Bretz hat die heftigen Dessins abgeschafft.
Bloß das Deutsche Tapeten-Institut wollte Zeichen setzen und behauptete, „Tapete macht aus Wänden ein Zuhause“. Dazu zeigte es einen Wohnraum mit Streublümchen an Wänden, Decke und auf dem Boden und ein Bad rundherum mit riesigen Goldfischen tapeziert.
Ansonsten: Bodenständige Möbel mit guten Details. Esstische zum Beispiel sind nach wie vor riesengroß und aus robusten Hölzern. Aber jetzt wird auch mal an kleine Wohnungen gedacht, zum Beispiel bei Ligne Roset: deren Tisch „Piu Grande“ mit lackierten Alu-Beinen zu laminierter Platte kann vom quadratischen (99,5 x 99,5 cm) zum rechteckigen (99,5 x 149 cm) wieder zum quadratischen Modell (149 x 149 cm) variiert werden.
Auch bei den Tischbeinen gibt es Neues: Walter Knoll zeigt bei „Seito“ eine weiße Platte aus Quarzstein und darunter ein Gestell aus Nussbaum in zierlicher Zirkelform. Sehr elegant!
Und KFF stellt seinen Tisch „Baltas“ auf Kufen, entweder aus Massivholz oder Metall, Größe und Tischplatte können ganz nach Wunsch geliefert werden.
Schon vor Beginn der Messe stand fest, dass das Polsterbett „Bay“, das der Designer Peter Fehrentz für den Schweizer Hersteller Grand Luxe by Superba entworfen hat, mit dem „Interior Innovation Award 2014“ ausgezeichnet wurde. Zu Recht: Das Bett wirkt ganz leicht, sehr schick und überaus selbstverständlich.
Falls es aber nachts ein bisschen glamouröser sein darf, haben die Schramm Werkstätten ihr „Grand Cru Prado“ mit einem kapitonierten Betthaupt in angedeuteter Herzform ausgestattet. Reif für die Oscars!
Äußerlich schlicht, aber gut durchdacht und ausgesprochen sinnvoll ist das Möbelprogramm „Tarmac“, das Design-Professor Dieter Zimmer und der Architekt Burkhard Hess zusammen für Ligne Roset entwickelt haben. Auf einem Sockel können einzelne Module – geschlossene Schränke, Regale, Sideboards und Kommoden – miteinander kombiniert und verschoben werden.
Das Regalsystem „Puro“ von Piure ist natürlich auch ganz pur, aber trotzdem vielseitig einsetzbar. Verschiedene Höhen, Breiten und Tiefen, unterschiedliche Fronten und Türen, Schubkästen und Klappen bieten fast unendlich viele Möglichkeiten, das schwerelos wirkende Regal in die Wohnung zu integrieren.
Einen übergroßen Sessel zum Kuscheln hat Koinor mit „Rosa“ vorgestellt, in dem man gut die Beine über die Lehnen hängen lassen kann. Für Verliebte geht er sogar als Zweisitzer durch.
Das Schlafsofa „Giacomo“ von Die Collection hat neben einer herunter klappbaren Seitenlehne auch eine „Medienarmlehne“, in der Lautsprecher, eine Leuchte und ein PC-Tisch untergebracht sind. Und natürlich ist das Sofa mit zwei Handgriffen in ein Gästebett zu verwandeln.
Das geht bei „Prado“, dem Entwurf von Christian Werner für Ligne Roset, noch einfacher. Die stabilen Rückkissen, die dank ihres Gewichts fest auf der Liegefläche stehen, können schnell beiseite geräumt werden. Prado gibt es 100 oder 120 cm breit und 200 oder 240 cm lang.
Übrigens: Beraten lassen konnte man sich diesmal auf der Messe nicht nur von Herstellern. Die Zeitschrift “Zuhause Wohnen” bot eine “Speed Beratung” für drängende Wohnprobleme an, und das wurde reichlich genutzt. Schicke Idee!
Fotos: Hersteller/CO
