„Nur weil dir dein Vater Ölwechsel und Fahrradreparieren beibringt, heißt das nicht, dass er dich für gleichberechtigt mit Jungs hält.“

Die Schauspielerin und Autorin Caroline Peters in der Rubrik „Was ich gern früher gewusst hätte“ im Zeit Magazin vom 24.12. 2024. Foto: jozo pr

Unser Lieblings-Cartoonist Peter Butschkow, der in Berlin geboren
wurde und heute in Nordfriesland lebt und arbeitet, ist schon voller Vorfreude auf Ostern.

Cartoon-Abdruck kostenpflichtig www.peter-butschkow.de

Classik  Hotel Alexander Plaza, Berlin

In der Rosenstraße zwischen Hackescher Markt und Alexanderplatz residiert das Hotel Alexander Plaza in einem Prachtbau mit Erker und Turmspitze, den sich der Pelzhändler Siegfried Abrahamson 1900 bauen ließ. Heute steht das Haus unter Denkmalschutz.
 Der Innenhof ist mit einem Glasdach zum hellen, freundlichen Frühstücksraum geworden, die Halle mit einer ovalen Bar und kleinen Sitzgruppen gemütlich eingerichtet. Die 94 Zimmer haben schöne Holzböden, eine kleine Sitzecke, Kaffeemaschine und Wasserkocher.
Falls Sie nach einem anstrengenden Tag in der Hauptstadt ausspannen möchte: Im Untergeschoss gibt es eine Sauna mit Ruhebereich. Wer lieber Stress abbauen möchte, kann das hier auch: auf Laufband, Crosstrainer oder Hometrainer.
DZ ab ca 114,75 Euro. Foto: Hotel Alexander Plaza

Kumm endlisch!

Das Motto dieses Buches über die Kulturhauptstadt 2025 ist die sächsische Aufforderung „Damber ne rum, kumm endlisch“ (Trödel nicht rum, komm endlich). Die beiden Autoren haben sich jedenfalls daran gehalten, Chemnitz und Umgebung ausführlich besucht  – und sind zu dem Ergebnis gekommen: Da muss man dieses Jahr unbedingt hin.
Denn wer sich z.B. für Architektur interessiert, kann hier im „sächischen Manchester“ frühe Industriebauten und Kirchen aus dem 14. Jahrhundert entdecken, wer Literatur liebt, sollte sich auf die Spuren von Stephan Hermlin und Stefan Heym machen, die beide in Chemnitz geboren wurden, und wer gern Kunst guckt, der findet in Chemnitz das famose Museum Gunzenhauser und das ebenfalls sehr sehenswerte Schlossbergmuseum.
Und auf der Website https://chemnitz2025.de/programm  sind alle Veranstaltungen für das ganze Kulturjahr aufgeführt.

K.M. Bresgott, J.-H. Claussen: Streifzüge durch Chemnitz und das Erzgebirge, 128 S., 140 Fotos, Monumente Publikationen, 22,90 Euro. Foto: Monumente

Denkmal im Stadtpark

Bis Ende 2025: In Wien feiert man „200 Jahre Johann Strauss“  mit jeder Menge Bällen, Aufführungen, Konzerten, und natürlich wird immer wieder Walzer getanzt.
7. März – 22. Juni: Im Odysseum in Köln startet „Marvel: Die Ausstellung – Universe of Super Heroes“ als eine Reise durch 85-jährige Geschichte des wohl einflussreichsten Comic-Verlages der Welt, dem wir solche tollen Helden wie Spider Man und Doctor Strange verdanken.
8. März: Unter dem Motto „Machen, was nötig ist: Gleichstellung jetzt!“ appellieren Gewerkschaftsfrauen anläßlich des internationalen Frauentages an die neue Bundesregierung.
14. März – 28. September: In der Bundeskunsthalle zeigt man „Susan Sontag – sehen und gesehen werden“. Die Ausstellung beschäftigt sich mit Sontags Überlegungen zu Fotografie und ihrer Rolle als Film-Fan und Regisseurin.
27.-30. März: Auf der Leipziger Buchmesse stellen wieder über 2000 Aussteller aus 40 Ländern ihre Neuerscheinungen vor. Mit dabei  ist auch wieder eine Halle voller Manga Comics, und Gastland ist in diesem Jahr Norwegen. Tagestickets gibt es ab 23 Euro. Foto: CO

Potsdam: Das Museum Barberini eröffnet das Barberini Studio mit Bildungsangeboten für Kinder und Erwachsene. Neben Vorträgen, Konzerten, Lesungen und Geburtstagsfeiern gibt es Workshops, Kinderkunstaktionen, Fortbildungen für Lehrer und Aktionen für Menschen mit Demenz.

TEA, Santa Cruz de Tenerife

Innenhof des TEA

Auf den ersten Blick ist es alles andere als attraktiv, das Kunst- und Kulturzentrum „TEA“ (Tenerife Espacio de las Artes) in Teneriffas Hauptstadt. Von außen ist es nur ein langer, sehr flacher Bau aus dunkelgrauem Beton mit Glasbausteinen. Eine Glasfront hat nur der Shop – dann aber kommt man durch ein schmalesTor in einen beeindruckenden Innenhof, der leicht abfallend einmal durchs ganze Gebäude reicht und der auch für Theateraufführungen und Konzerte genutzt wird. Links und rechts gewähren große Glasfronten Einblick ins Untergeschoss mit der Bibliothek und vielen Arbeitsplätzen.
Das „TEA“ wurde vom Schweizer Architekten-Duo Herzog & de Meuron zusammen mit dem ortsansässigen Architekten Virgilio Guitérrez entworfen und 2008 fertig gestellt. Auf über 20 000 qm gibt es neben der Bibliothek Ausstellungsflächen, Kino- und Vortragssäle und das Zentrum für Fotografie.
Das Gebäude schmiegt sich ans Ufer des meist ausgetrockneten Barranco de Santos, gegenüber liegt der sehenswerte Markt „Nuestra Senora de Africa“, über eine Brücke erreicht man die Altstadt von Santa Cruz de Tenerife. Foto: CO

Deutsches Historisches Museum, Berlin, noch bis 6. April 2025:
Was ist Aufklärung? Fragen an das 18. Jahrhundert 
 
Ja, was ist denn eigentlich Aufklärung, hat sich das Historische Museum in Berlin gefragt und ist auf jede Menge weitere Fragen gekommen. Denn in der bis heute wichtigsten Epoche der jüngeren Menschheitsgeschichte, die das ganze 18. Jahrhundert prägte, wurde nicht nur rationales Denken zur Richtschnur allen Handelns erklärt, man kämpfte gegen Vorurteile, trat für religiöse Toleranz und die allgemeinen Menschenrechte ebenso ein wie für das Recht auf Bildung und wollte den Fortschritt auch durch verstärkte Hinwendung zu den Naturwissenschaften befördern. Zu all diesen und mehr Bereichen finden sich Beispiele, Schautafeln, Texte, Fotos und Filme. Eine wirklich interessante, gut gemachte Ausstellung, die man nicht versäumen sollte.
Foto: Modell eines menschlichen Auges im Behältnis, Nürnberg, um 1700 © Deutsches Historisches Museum 

Was suchen Sie: Möbel oder frischen Fisch? Beides gibt es an der Großen Elbstraße in üppiger Auswahl. Aber auch wenn Sie kein Sofa, kein Bett, keine Schollen oder Kabeljau suchen, ist die lange Straße an der Elbe einen schönen Spaziergang wert.
Für den Weg dorthin empfehlen wir den Bus 111, der fährt vom U- und S-Bahnhof Elbbrücken schon mal kreuz und quer durch die Hafencity, dann an den Landungsbrücken vorbei, wo die Hafenfähren und Ausflugschiffe ablegen, hoch in die Davidstraße in Richtung St. Pauli. Dabei kann man mal einen Blick in die Herbertstraße (Sie wissen, Frauen dürfen da nicht rein!) und kurz danach auf die berühmte Davidwache werfen. Dann biegt der Bus in die Reeperbahn ein, und es geht vorbei an Dönerläden, Sexshops und der verruchten Kneipe „Ritze“, kurz nach dem Beatlesplatz fährt der Bus links rum in Richtung Fischmarkt.

Fischauktionshalle

Dort verlassen wir den Bus und besichtigen die traditionsreiche Fischauktionshalle direkt an der Elbe, die 1894 von der damals preussischen Stadt Altona an der Grenze zu Hamburg errichtet wurde, um weiter frische Ware an den reichen Nachbarn verkaufen zu können. Die Rivalität um den Fisch endete am 1. April 1938 mit der Eingemeindung Altonas ins Stadtgebiet Hamburgs.
Die schöne Halle, geplant nach dem Vorbild römischer Markthallen als dreischiffige Basilika aus genietetem Buddelstahl, dient heute als Event-Location. Bei Hochwasser wird die Halle regelmäßig überschwemmt.
Wenn im Sommer sonntags morgen von 5 bis 9 Uhr 30 auf dem eigentlichen Fischmarkt gegenüber Obst, Gemüse, Socken, Antiquitäten, Fisch, Bratwürste und heißer Kaffee angeboten werden, gibt es in der Fischauktionshalle Frühstück mit Musik.
Nun schlendern wir die Große Elbstraße entlang, und schon findet man die ersten Möbelläden, zum Beispiel Freistil, das junge Label des sonst eher konservativen Herstellers Rolf Benz, und Vitamin Design mit den schönen Holztischen und – stühlen.
Und dann steht man schon vor dem Stilwerk, dem Designkaufhaus in einer ehemaligen Malzfabrik mit 28 schicken Läden: u.a. Ligne Roset, Poggenpohl, Siematic und White Wall. Seit mehr als 25 Jahren wird hier zeitgenössisches Design verkauft.
Gegenüber ist in einem ehemaligen Speicher das Ginn Hotel eingezogen – mit 130 Zimmern und im achten Stock einer tollen Terrasse, einer Bar und einem Restaurant mit phantastischem Blick über Hafen und Elbe. 

Köhlbrandtreppe

Ein Stück weiter bietet The Rug Company schöne Teppiche an.Gegenüber kann man über die Köhlbrandtreppe, die seit 2001 unter Denkmalschutz steht, in die Oberstadt gelangen. Die Treppe wurde 1887 erbaut, damit die Hafenarbeiter von der Endhaltestelle der Straßenbahn leicht in den Hafen hinabsteigen konnten. Zwischen den beiden Treppen befindet sich ein Brunnen mit den Wappen von Altona und Preußen und den Gottheiten Merkur und Neptun als Symbole für den Handel und das Meer.
Schauen Sie auch mal nach links, dort ist die berühmte Kneipe „Zum Schellfischposten“, in der Inas Nacht mit Ina Müller aufgezeichnet wird. Eintrittskarten gibt es für den winzigen Laden nicht, aber draußen auf dem Platz darf man dabei sein, und hier reiht sich auch der Shantychor auf, der immer mal „What shall we do with the drunken sailor“ durchs offene Fenster schmettert.

Der Schellfischposten

Ein paar Schritte weiter, und Sie stehen vorm hübsch braun gestrichenen „Weinland“: das älteste Haus Altona wurde 1772 gebaut und empfiehlt sich heute unter anderem für opulente Hochzeitsfeiern. Gleich daneben gibt es leckere Steaks bei „Mash“ und Hummer, Lachs und Kabeljau bei Hummer Pedersen, einer von Hamburgs Institutionen.
Aber Sie können natürlich auch bei Steffen Henssler reinschauen, der hier sein feines Lokal hat.
Falls Sie lieber selbst kochen möchten, gehen Sie ein paar Schritte weiter zum FrischeParadies,da können Sie die frischesten Fische, herrliches Gemüse und hochwertiges Fleisch kaufen. Dazu bietet man auch Gewürze und Soßen, Weine, Sekt und Champagner und leckere Desserts an.
Appetit haben Sie jetzt sicher bekommen, aber falls Sie im Hotel übernachten und nicht selbst kochen können, gehen Sie einfach weiter geradeaus an der langen flachen Halle entlang, in der frühmorgens frischer Fisch an Händler und Gastronomen verkauft wird. Am Ende führt Sie links eine Treppe hoch in das wohl beste Fischrestaurant Hamburgs: das Fischereihafen Restaurant, in dem Sie Jakobsmuscheln, Aal, Hummer und Austern, Scholle, Steinbutt, Seezunge und natürlich auch Labskaus serviert bekommen. Na dann: Hummel, Hummel!
Fotos: CO

“Licht ist fundamental bei meiner Arbeit, mein wichtigstes Baumaterial.“

Der italienische Architekt Renzo Piano, geboren 1937, der u.a. das Centre Pompidou (mit Richard Rogers und Gianfranco Franchini) in Paris, das Museum Nemo in Amsterdam und die Fondation Beyeler in Riehen/Basel baute, in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung vom 18. Januar 2025. Foto: wikipedia

Unser Lieblings-Cartoonist Peter Butschkow, der in Berlin geboren
wurde und heute in Nordfriesland lebt und arbeitet, kennt so einige 
Spätfolgen einer fröhlichen Jugend.

Cartoon-Abdruck kostenpflichtig www.peter-butschkow.de

Hotel Motel One, Dresden

Die Hotelhalle

Es ist nicht das erste Motel one, das wir getestet haben. Die Zimmer sind hier in Dresden so wie überall: kleine Räume ohne Schnickschnack – kein Schrank, kein Telefon, keine Minibar, keine Kaffeemaschine – aber eine gute Matratze und ein funktionales Bad. Besonders ist in jedem Hotel dieser Kette die Halle, in der gefrühstückt wird und abends Drinks serviert werden. In Dresden am Zwinger ist sie riesig mit vielen kleinen Tischen und unterschiedlichen Sesseln, alles dekoriert mit Porzellanleuchten, Porzellantieren und blauweißen Deckelvasen aus Porzellan auf Tapeten. Schließlich ist Meissen nicht weit! DZ ab ca 94 Euro. Foto: Motel One

Fotos: Was für ein spannendes Jahrzehnt!

Waren schon ganz aufregend, die Achtziger – und wer noch mal nachschauen will, was in diesem turbulenten Jahrzehnt alles geschehen ist, der ist mit diesem üppigen Bildband gut bedient. Nicht zuletzt, weil es noch keine Handy-Kameras gab, sodass einem Fotos auf Schnappschussniveau weitgehend erspart bleiben. Aber zu sehen ist so ziemlich alles, was uns damals beschäftigt hat (und von dem wir vieles – tja – längst vergessen hatten): Ronald Reagan und Michail Gorbatschow machten sich daran, den Kalten Krieg zu beenden, Madonna stieg zum Weltstar auf, und die Graffiti-Kunst begann ihre internationale Karriere. Prince Charles heiratete Lady Di, der AIDS-Virus lehrte vor allem die Schwulenszene das Fürchten, und der Walkman machte NewWave und Beethoven endgültig transportabel. Sonderlich systematisch breitet der Band seine Schätze nicht aus – aber das ist nicht unbedingt ein Nachteil. Gerade dadurch wird die Fülle der Ereignisse, Trends und Moden augenfällig. Und was wohl auf jeden Fall stimmt: Damals begann, so Autor Carroll, „jene Zukunft, in der wir heute leben“. PM

Henry Carroll: 1980er – Bilder einer Dekade. 336 S. Prestel. 50 Euro. 

 


 

Gärten: Was für wunderbare Gärten

Der schönste Botanische Garten, findet die britische Autorin Ambra Edwards, ist der „Giardini Botanici Hanbury“ in Ligurien an der italienischen Riviera, der 1867 vom britischen Kaufmann Thomas Hanbury angelegt wurde. Subtropische Gewächse aus allen Teilen der Welt mit herrlichen Blüten, Oliven- und Zitrushaine, Zypressen, Pinien und Steineichen wachsen einen steilen Hang hinauf und wechseln sich ab mit Terrassen, Brunnen und kleinen Tempeln rund um das Wohnhaus „Belvedere“.
Ambra Edwards stellt ihn neben 27 anderen Gärten in ihrem opulenten Buch vor, mit dabei sind der Botanische Garten Berlin, „Kew Gardens“ in London und der „Orto botanico di Padua“. Lauter wunderschöne Fotos dokumentieren die unglaubliche Vielfalt, zu jedem Garten erzählt die Autorin ausführlich dessen Geschichte und die seiner Gründer und Gärtner.
Das Buch startet mit einem sehr lesenswerten Essay zur Evolution botanischer Gärten. Ambra Edwards berichtet darin, dass heute 40% aller Pflanzenarten vom Aussterben bedroht sind, dass aber die rund 3000 botanischen Gärten weltweit trotz politischer Unstimmigkeiten hervorragend zusammen arbeiten und auch deshalb Planzen und Samen sammeln, um die Artenvielfalt zu schützen. Sie forschen zur Pflanzengesundheit, unterstützen die Erhaltung oder Wiederherstellung bestehender Wälder, und sie kategorisieren neu entdeckte Pflanzen im „World Flora online“. Ihr Fazit: Ohne Pflanzen stirbt unser Planet, die botanischen Gärten halten dagegen.

 

Ambra Edwards: Botanische Gärten  – Die schönsten Pflanzenparadiese der Welt  256 S., Gerstenberg 40 Euro. 





 

14. Februar: Am Valentinstag lädt das Museum Belvedere  in Wien wieder Paare ein, sich vor dem Gemälde „Der Kuss“ von Gustav Klimt zu küssen und sich dabei zwischen 19 und 23 Uhr von einem Profi kostenlos fotografieren zu lassen. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
8. Februar bis 22. Juni 2025: Im Zentrum Paul Klee  in Bern wird die Ausstellung „Le Corbusier. Die Ordnung der Dinge“ gezeigt, die einen Überblick über das Werk des eigenwilligen Architekten, Designers und Stadtplaners geben will.

noch bis  31. April: In Wien geht die Albertina Modern der Frage nach, wie die Farbe in die Fotografie kam. In der Ausstellung „True Colors“ zeigt man Bilder aus der Zeit 1849 bis 1955, die zu den Beständen der umfangreichen Fotosammlung der Albertina gehören.
Foto: Richard Neuhauss | Papagei, 1899 I ALBERTINA, Wien – Dauerleihgabe der Höheren Graphischen Bundes-Lehr- und Versuchsanstalt © Foto: ALBERTINA, Wien 

noch bis 11. Mai: In New York ist der Hype nun auch angekommen: Das Metropolitan Museum  stellt „Caspar David Friedrich: The Soul of Nature“ vor und hat dafür Gemälde aus Berlin, Dresden und Hamburg ausgeliehen.

 


 

Von der Heydt Museum, Wuppertal

Die Fassade des Museums

1842 baute der Schinkel-Schüler Johann Peter Cremer den dreiflügeligen Sandsteinbau als Rathaus der Stadt Elberfeld auf den Resten einer verfallenen Kirche, die wiederum auf einer abgebrannten Burg stand. Cremer entwarf einen klassizistischen Bau mit Blendarkaden in drei Stockwerken, die nach oben enger werden. Über den Eingang setzte der Architekt einen Balkon mit gusseiserner Brüstung.
Seit 1902 residiert hier das von der Heydt-Museum, benannt nach einem der Gründer des Elberfelder Museumsvereins, dem Bankier August Freiherr von der Heydt. Er und seine Nachfahren stifteten dem Museum viele bedeutende Werke, u.a. von Monet, van Gogh und Picasso.
1985 bis 1990 überbauten die Kölner Architekten Peter Busmann und Godfried Haberer den Innenhof und schufen so mehr Ausstellungsfläche, 2007 bekam das Museum eine neue Lüftungsanlage und alle Räume erhielten Lichtdecken.
Die bedeutende Sammlung des Museums umfasst heute Gemälde, Skulpturen, Grafiken und Fotografien, mit Schwerpunkten bei den Gemälden der französischen Kunst des 19. Jahrhunderts und der klassischen Moderne. Foto: museum.de 

Lenbachhaus, München, noch bis Ende 2025:
Der Blaue Reiter – Eine neue Sprache
 
1911 gründeten Wassily Kandinsky und Franz Marc die Künstlergruppe „Blauer Reiter“, um sich vom Verein „Neue Künstlervereinigung München“ abzusetzen und die Gleichberechtigung aller Kunstformen zu betonen. Bald schon wendeten sich auch Gabriele Münter, August Macke, Paul Klee, Alfred Kubin und andere dem „Blauen Reiter“ zu. Wie produktiv ihre Arbeit war, dokumentiert jetzt noch einmal das Lenbachhaus. Es zeigt das ganze Jahr ca. 240 Gemälde, Grafiken, Hinterglasbilder, Fotos und Skulpturen , entstanden vom Beginn bis zur Mitte des 19.Jahrhunderts. Mit dabei sind Neuankäufe des Fördervereins und lange nicht ausgestellte Werke von Alexej von Jawlensky, Paul Klee, Robert Delaunay und Käte Hoch. Foto: Käte Hoch, Selbstbildnis 1929

Am besten kommen Sie mit der S-Bahn zum Hackeschen Markt und schauen sich gleich mal den unter Denkmalschutz stehenden Bahnhof an.  

Der Berliner Dom

1880 bis 82 wurde er unter Leitung des Architekten Johannes Vollmer, der auch den Bahnhof Friedrichstraße geplant hat, im historisierenden Stil der italienischen Renaissance erbaut. Der Bahnsteig ist 162 m lang, 104 m davon sind mit einer Holzkonstruktion überdacht, ein Oberlicht lässt Tageslicht herein. Die Hallenfassade besteht aus rotem Klinker, passend zu dem darunter liegenden Viadukt, dekoriert mit Ornamenten und Rosettenfenstern.
Gehen Sie jetzt über die Straße An der Spandauer Brücke bis zur Anna-Louisa-Karsch-Straße und biegen rechts ab. Nach dreihundert Metern treffen Sie auf die Spree und gehen über die schmale Friedrichsbrücke auf die Museumsinsel, die den nördlichen Teil der großen Spreeinsel bildet. Das imposante Ensemble aus fünf Museen wurde ab 1830 auf Wunsch von König Friedrich Wilhelm II. unter der Leitung von Wilhelm von Humboldt nach den Plänen von Karl Friedrich Schinkel gebaut und gehört seit 1999 zum Weltkulturerbe der UNESCO. 
Gleich wenn Sie auf die Insel kommen, steht rechts die „Alte Nationalgalerie“ (eröffnet 1876), die damals der zeitgenössischen Kunst gewidmet war, heute aber von Caspar David Friedrich bis Max Beckmann einen breiten Bogen spannt.
 

Die James-Simon-Galerie

Daneben steht das „Neue Museum“  von 1855 mit Objekten der  Vor-  und Frühgeschichte – und der weltberühmten Büste der     „Nofretete“,    die sonst im derzeit wegen Umbau geschlossenen „Pergamonmuseum“ zu bestaunen ist.
 Dahinter befindet sich die „James- Simon-Galerie“, das Besucherzentrum der Museumsinsel in dem spektakulären Bau von David Chipperfield, enstanden 2007 bis 2018. Von dort kann man ab 2037 auch wieder ins „Pergamonmuseum“  gelangen und den eindrucksvollen „Pergamonaltar“ ansehen, wenn denn die langwierige und vermutlich 1,5 Milliarden Euro teure Sanierung bis dahin abgeschlossen ist. Der ursprüngliche Bau wurde ab 1907 im Stil des Neoklassizismus errichtet. 
Ganz an der Spitze der Insel steht das „Bodemuseum“ (erbaut 1904) mit der weltweit größten Sammlung europäischer Skulpturen. Schauen Sie sich unbedingt die riesige Kuppelhalle mit dem Reiterstandbild des Großen Kurfürsten an.
Wer jetzt noch Kraft hat, kann auch noch den prachtvollen „Berliner Dom“ besuchen, der 1905 geweiht wurde. Allerdings geht das nur mit einer Eintrittskarte, die man für 10 Euro hier online vorbestellen kann: www.berlinerdom.de/tickets/.
Nach so viel Kunst muss man jetzt erstens was essen und zweitens zur Entspannung ein wenig shoppen, also zurück zum Hackeschen Markt. Unterwegs kommt man am Restaurant „Eden“  vorbei, das erstaunlicherweise vietnamesische Küche anbietet, und das ausgesprochen lecker.

Der Hackesche Markt

Lieber deutsche Küche? Dann gehen Sie doch ins „1840“ im Viadukt unter der S-Bahn, in dem es neben Berliner Bouletten und Schweinshaxe auch eine Berliner Currywurst gibt.
Und danach? Ab in die „Hackeschen Höfe“ !
1905 errichtete der Architekt und Bauunternehmer Kurt Berndt mit Liebe zum Jugendstil dieses einzigartige Ensemble aus acht Höfen mit Gewerbe- und Mietwohnungen. Für die Gestaltung der Fassaden wurde August Endell gewonnen, der sich schon als Kunsttheoretiker und Designer einen Namen gemacht hatte. Auch für die Ausstattung der Festsäle, zweier Restaurants und der Treppenhäuser war er verantwortlich. Seit 1977 stehen die Höfe unter Denkmalschutz, trotzdem waren sie nach Ende der DDR reichlich sanierungsreif, was dann bis 1997 erfolgreich durchgeführt wurde.
Heute ist das Ensemble ein wirkliches Kleinod, das man unbedingt anschauen muss. Und shoppen kann man hier auch hervorragend: Es gibt Ringe und Uhren, Hüte und Schuhe, Lingerie und Baukeramik, Gürtel und Taschen und überhaupt fast alles, was das Auge erfreut. Unbedingt besuchen müssen Sie „Promobo“, da finden Sie viele lustige, überraschende, ungewöhnliche Stehrümchen und Einstäubchen. Herrlich!

Fotos: CO/berlin.de

 

“Trump und Trumpismus sind zwei verschiedene Phänomene. Wenn Trump nicht mehr existiert, wird es den Trumpismus weiterhin geben. Es ist eine besonders verdorbene Form des amerikanischen Konservatismus, des amerikanischen Isolationismus. Eine Phobie vor allem Fremden. Es ist amerikanischer Rassismus.“

Der amerikanische Schriftsteller Jonathan Franzen in einem Interview mit dem Stern vom 15. August 24, knapp drei Monate vor der US-Wahl. Foto: wikipedia

Unser Lieblings-Cartoonist Peter Butschkow, der in Berlin geboren
wurde und heute in Nordfriesland lebt und arbeitet, freut sich schon auf die Oscars!
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