“Licht ist fundamental bei meiner Arbeit, mein wichtigstes Baumaterial.“

Der italienische Architekt Renzo Piano, geboren 1937, der u.a. das Centre Pompidou (mit Richard Rogers und Gianfranco Franchini) in Paris, das Museum Nemo in Amsterdam und die Fondation Beyeler in Riehen/Basel baute, in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung vom 18. Januar 2025. Foto: wikipedia

Unser Lieblings-Cartoonist Peter Butschkow, der in Berlin geboren
wurde und heute in Nordfriesland lebt und arbeitet, kennt so einige 
Spätfolgen einer fröhlichen Jugend.

Cartoon-Abdruck kostenpflichtig www.peter-butschkow.de

Hotel Motel One, Dresden

Die Hotelhalle

Es ist nicht das erste Motel one, das wir getestet haben. Die Zimmer sind hier in Dresden so wie überall: kleine Räume ohne Schnickschnack – kein Schrank, kein Telefon, keine Minibar, keine Kaffeemaschine – aber eine gute Matratze und ein funktionales Bad. Besonders ist in jedem Hotel dieser Kette die Halle, in der gefrühstückt wird und abends Drinks serviert werden. In Dresden am Zwinger ist sie riesig mit vielen kleinen Tischen und unterschiedlichen Sesseln, alles dekoriert mit Porzellanleuchten, Porzellantieren und blauweißen Deckelvasen aus Porzellan auf Tapeten. Schließlich ist Meissen nicht weit! DZ ab ca 94 Euro. Foto: Motel One

Fotos: Was für ein spannendes Jahrzehnt!

Waren schon ganz aufregend, die Achtziger – und wer noch mal nachschauen will, was in diesem turbulenten Jahrzehnt alles geschehen ist, der ist mit diesem üppigen Bildband gut bedient. Nicht zuletzt, weil es noch keine Handy-Kameras gab, sodass einem Fotos auf Schnappschussniveau weitgehend erspart bleiben. Aber zu sehen ist so ziemlich alles, was uns damals beschäftigt hat (und von dem wir vieles – tja – längst vergessen hatten): Ronald Reagan und Michail Gorbatschow machten sich daran, den Kalten Krieg zu beenden, Madonna stieg zum Weltstar auf, und die Graffiti-Kunst begann ihre internationale Karriere. Prince Charles heiratete Lady Di, der AIDS-Virus lehrte vor allem die Schwulenszene das Fürchten, und der Walkman machte NewWave und Beethoven endgültig transportabel. Sonderlich systematisch breitet der Band seine Schätze nicht aus – aber das ist nicht unbedingt ein Nachteil. Gerade dadurch wird die Fülle der Ereignisse, Trends und Moden augenfällig. Und was wohl auf jeden Fall stimmt: Damals begann, so Autor Carroll, „jene Zukunft, in der wir heute leben“. PM

Henry Carroll: 1980er – Bilder einer Dekade. 336 S. Prestel. 50 Euro. 

 


 

Gärten: Was für wunderbare Gärten

Der schönste Botanische Garten, findet die britische Autorin Ambra Edwards, ist der „Giardini Botanici Hanbury“ in Ligurien an der italienischen Riviera, der 1867 vom britischen Kaufmann Thomas Hanbury angelegt wurde. Subtropische Gewächse aus allen Teilen der Welt mit herrlichen Blüten, Oliven- und Zitrushaine, Zypressen, Pinien und Steineichen wachsen einen steilen Hang hinauf und wechseln sich ab mit Terrassen, Brunnen und kleinen Tempeln rund um das Wohnhaus „Belvedere“.
Ambra Edwards stellt ihn neben 27 anderen Gärten in ihrem opulenten Buch vor, mit dabei sind der Botanische Garten Berlin, „Kew Gardens“ in London und der „Orto botanico di Padua“. Lauter wunderschöne Fotos dokumentieren die unglaubliche Vielfalt, zu jedem Garten erzählt die Autorin ausführlich dessen Geschichte und die seiner Gründer und Gärtner.
Das Buch startet mit einem sehr lesenswerten Essay zur Evolution botanischer Gärten. Ambra Edwards berichtet darin, dass heute 40% aller Pflanzenarten vom Aussterben bedroht sind, dass aber die rund 3000 botanischen Gärten weltweit trotz politischer Unstimmigkeiten hervorragend zusammen arbeiten und auch deshalb Planzen und Samen sammeln, um die Artenvielfalt zu schützen. Sie forschen zur Pflanzengesundheit, unterstützen die Erhaltung oder Wiederherstellung bestehender Wälder, und sie kategorisieren neu entdeckte Pflanzen im „World Flora online“. Ihr Fazit: Ohne Pflanzen stirbt unser Planet, die botanischen Gärten halten dagegen.

 

Ambra Edwards: Botanische Gärten  – Die schönsten Pflanzenparadiese der Welt  256 S., Gerstenberg 40 Euro. 





 

14. Februar: Am Valentinstag lädt das Museum Belvedere  in Wien wieder Paare ein, sich vor dem Gemälde „Der Kuss“ von Gustav Klimt zu küssen und sich dabei zwischen 19 und 23 Uhr von einem Profi kostenlos fotografieren zu lassen. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
8. Februar bis 22. Juni 2025: Im Zentrum Paul Klee  in Bern wird die Ausstellung „Le Corbusier. Die Ordnung der Dinge“ gezeigt, die einen Überblick über das Werk des eigenwilligen Architekten, Designers und Stadtplaners geben will.

noch bis  31. April: In Wien geht die Albertina Modern der Frage nach, wie die Farbe in die Fotografie kam. In der Ausstellung „True Colors“ zeigt man Bilder aus der Zeit 1849 bis 1955, die zu den Beständen der umfangreichen Fotosammlung der Albertina gehören.
Foto: Richard Neuhauss | Papagei, 1899 I ALBERTINA, Wien – Dauerleihgabe der Höheren Graphischen Bundes-Lehr- und Versuchsanstalt © Foto: ALBERTINA, Wien 

noch bis 11. Mai: In New York ist der Hype nun auch angekommen: Das Metropolitan Museum  stellt „Caspar David Friedrich: The Soul of Nature“ vor und hat dafür Gemälde aus Berlin, Dresden und Hamburg ausgeliehen.

 


 

Von der Heydt Museum, Wuppertal

Die Fassade des Museums

1842 baute der Schinkel-Schüler Johann Peter Cremer den dreiflügeligen Sandsteinbau als Rathaus der Stadt Elberfeld auf den Resten einer verfallenen Kirche, die wiederum auf einer abgebrannten Burg stand. Cremer entwarf einen klassizistischen Bau mit Blendarkaden in drei Stockwerken, die nach oben enger werden. Über den Eingang setzte der Architekt einen Balkon mit gusseiserner Brüstung.
Seit 1902 residiert hier das von der Heydt-Museum, benannt nach einem der Gründer des Elberfelder Museumsvereins, dem Bankier August Freiherr von der Heydt. Er und seine Nachfahren stifteten dem Museum viele bedeutende Werke, u.a. von Monet, van Gogh und Picasso.
1985 bis 1990 überbauten die Kölner Architekten Peter Busmann und Godfried Haberer den Innenhof und schufen so mehr Ausstellungsfläche, 2007 bekam das Museum eine neue Lüftungsanlage und alle Räume erhielten Lichtdecken.
Die bedeutende Sammlung des Museums umfasst heute Gemälde, Skulpturen, Grafiken und Fotografien, mit Schwerpunkten bei den Gemälden der französischen Kunst des 19. Jahrhunderts und der klassischen Moderne. Foto: museum.de 

Lenbachhaus, München, noch bis Ende 2025:
Der Blaue Reiter – Eine neue Sprache
 
1911 gründeten Wassily Kandinsky und Franz Marc die Künstlergruppe „Blauer Reiter“, um sich vom Verein „Neue Künstlervereinigung München“ abzusetzen und die Gleichberechtigung aller Kunstformen zu betonen. Bald schon wendeten sich auch Gabriele Münter, August Macke, Paul Klee, Alfred Kubin und andere dem „Blauen Reiter“ zu. Wie produktiv ihre Arbeit war, dokumentiert jetzt noch einmal das Lenbachhaus. Es zeigt das ganze Jahr ca. 240 Gemälde, Grafiken, Hinterglasbilder, Fotos und Skulpturen , entstanden vom Beginn bis zur Mitte des 19.Jahrhunderts. Mit dabei sind Neuankäufe des Fördervereins und lange nicht ausgestellte Werke von Alexej von Jawlensky, Paul Klee, Robert Delaunay und Käte Hoch. Foto: Käte Hoch, Selbstbildnis 1929

Am besten kommen Sie mit der S-Bahn zum Hackeschen Markt und schauen sich gleich mal den unter Denkmalschutz stehenden Bahnhof an.  

Der Berliner Dom

1880 bis 82 wurde er unter Leitung des Architekten Johannes Vollmer, der auch den Bahnhof Friedrichstraße geplant hat, im historisierenden Stil der italienischen Renaissance erbaut. Der Bahnsteig ist 162 m lang, 104 m davon sind mit einer Holzkonstruktion überdacht, ein Oberlicht lässt Tageslicht herein. Die Hallenfassade besteht aus rotem Klinker, passend zu dem darunter liegenden Viadukt, dekoriert mit Ornamenten und Rosettenfenstern.
Gehen Sie jetzt über die Straße An der Spandauer Brücke bis zur Anna-Louisa-Karsch-Straße und biegen rechts ab. Nach dreihundert Metern treffen Sie auf die Spree und gehen über die schmale Friedrichsbrücke auf die Museumsinsel, die den nördlichen Teil der großen Spreeinsel bildet. Das imposante Ensemble aus fünf Museen wurde ab 1830 auf Wunsch von König Friedrich Wilhelm II. unter der Leitung von Wilhelm von Humboldt nach den Plänen von Karl Friedrich Schinkel gebaut und gehört seit 1999 zum Weltkulturerbe der UNESCO. 
Gleich wenn Sie auf die Insel kommen, steht rechts die „Alte Nationalgalerie“ (eröffnet 1876), die damals der zeitgenössischen Kunst gewidmet war, heute aber von Caspar David Friedrich bis Max Beckmann einen breiten Bogen spannt.
 

Die James-Simon-Galerie

Daneben steht das „Neue Museum“  von 1855 mit Objekten der  Vor-  und Frühgeschichte – und der weltberühmten Büste der     „Nofretete“,    die sonst im derzeit wegen Umbau geschlossenen „Pergamonmuseum“ zu bestaunen ist.
 Dahinter befindet sich die „James- Simon-Galerie“, das Besucherzentrum der Museumsinsel in dem spektakulären Bau von David Chipperfield, enstanden 2007 bis 2018. Von dort kann man ab 2037 auch wieder ins „Pergamonmuseum“  gelangen und den eindrucksvollen „Pergamonaltar“ ansehen, wenn denn die langwierige und vermutlich 1,5 Milliarden Euro teure Sanierung bis dahin abgeschlossen ist. Der ursprüngliche Bau wurde ab 1907 im Stil des Neoklassizismus errichtet. 
Ganz an der Spitze der Insel steht das „Bodemuseum“ (erbaut 1904) mit der weltweit größten Sammlung europäischer Skulpturen. Schauen Sie sich unbedingt die riesige Kuppelhalle mit dem Reiterstandbild des Großen Kurfürsten an.
Wer jetzt noch Kraft hat, kann auch noch den prachtvollen „Berliner Dom“ besuchen, der 1905 geweiht wurde. Allerdings geht das nur mit einer Eintrittskarte, die man für 10 Euro hier online vorbestellen kann: www.berlinerdom.de/tickets/.
Nach so viel Kunst muss man jetzt erstens was essen und zweitens zur Entspannung ein wenig shoppen, also zurück zum Hackeschen Markt. Unterwegs kommt man am Restaurant „Eden“  vorbei, das erstaunlicherweise vietnamesische Küche anbietet, und das ausgesprochen lecker.

Der Hackesche Markt

Lieber deutsche Küche? Dann gehen Sie doch ins „1840“ im Viadukt unter der S-Bahn, in dem es neben Berliner Bouletten und Schweinshaxe auch eine Berliner Currywurst gibt.
Und danach? Ab in die „Hackeschen Höfe“ !
1905 errichtete der Architekt und Bauunternehmer Kurt Berndt mit Liebe zum Jugendstil dieses einzigartige Ensemble aus acht Höfen mit Gewerbe- und Mietwohnungen. Für die Gestaltung der Fassaden wurde August Endell gewonnen, der sich schon als Kunsttheoretiker und Designer einen Namen gemacht hatte. Auch für die Ausstattung der Festsäle, zweier Restaurants und der Treppenhäuser war er verantwortlich. Seit 1977 stehen die Höfe unter Denkmalschutz, trotzdem waren sie nach Ende der DDR reichlich sanierungsreif, was dann bis 1997 erfolgreich durchgeführt wurde.
Heute ist das Ensemble ein wirkliches Kleinod, das man unbedingt anschauen muss. Und shoppen kann man hier auch hervorragend: Es gibt Ringe und Uhren, Hüte und Schuhe, Lingerie und Baukeramik, Gürtel und Taschen und überhaupt fast alles, was das Auge erfreut. Unbedingt besuchen müssen Sie „Promobo“, da finden Sie viele lustige, überraschende, ungewöhnliche Stehrümchen und Einstäubchen. Herrlich!

Fotos: CO/berlin.de

 

“Trump und Trumpismus sind zwei verschiedene Phänomene. Wenn Trump nicht mehr existiert, wird es den Trumpismus weiterhin geben. Es ist eine besonders verdorbene Form des amerikanischen Konservatismus, des amerikanischen Isolationismus. Eine Phobie vor allem Fremden. Es ist amerikanischer Rassismus.“

Der amerikanische Schriftsteller Jonathan Franzen in einem Interview mit dem Stern vom 15. August 24, knapp drei Monate vor der US-Wahl. Foto: wikipedia

Unser Lieblings-Cartoonist Peter Butschkow, der in Berlin geboren
wurde und heute in Nordfriesland lebt und arbeitet, freut sich schon auf die Oscars!
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Cartoon-Abdruck kostenpflichtig www.peter-butschkow.de

Hotel Schweriner Hof, Kühlungsborn

Auch im Winter ist der Schweriner Hof sehr einladend, die Zimmer sind in sanften Farben gestaltet, viele haben Sitzecken und direkten oder seitlichen Meerblick. Zum Strand sind es nur wenige Meter, die längste Promenade – 4 km – der deutschen Ostseeküste beginnt genau vor der Haustür.
Der knallrote Salon bietet mehrere Sofa- und Sesselgruppen für gemütliche Klönrunden. Das üppige Frühstücksbüfett wird morgens im Café Bülow aufgebaut, nachmittags serviert man hier herrliche Kuchen und Torten.
DZ ab ca 80 Euro. Foto: Schweriner Hof

Natur: Cornwalls üppige Gärten

Man glaubt es kaum, aber in England gedeihen Orangen, Limetten, Zitronen und Grapefruits, auch Rosen und Orchideen kann man entdecken. Zum Beispiel in den vielen Gärten Cornwalls, die nach Meinung von Sir Tim Smit, Musikproduzent, Gartenbauer und Archäologe, in das Weltkulturerbe der UNESCO aufgenommen werden müssten, wie er im Vorwort dieses Buches schreibt. In dem
stellt der Radio- und Fernsehjournalist Tim Hubbard zwanzig herrliche Gärten in Cornwall vor und erzählt die Geschichten der Anwesen und ihrer Eigentümer. Etwa die des „Burncoose House Garden“ und der Familie Williams, die schon ab 1715 hier ansässig war und sich als Kamelien- und Rhododendren-Züchter einen Namen machte. Oder die von Enys Gardens, die schon 1272 erwähnt wurden und später vom Naturforscher und Pflanzenkundler John Davies Enys und seinen aus Neuseeland mitgebrachten Farnen geprägt wurden.
Alle Gärten werden im Anhang mit Adressen, Telefonnummern und Öffnungszeiten aufgeführt. Und besonders schön: Die stimmungsvollen Bilder des Fotografenpaares Jo und Rob Whitworth helfen bestimmt über die grauen deutschen Wintertage hinweg. Foto: Gerstenberg

Tim Hubbard: Die wunderbaren Gärten von Cornwall, 250 S., Gerstenberg Verlag, 32 Euro.


 

Kunst: Ladies mit Pinseln

 

Frauen in der Kunst hatten es schon immer schwer. Erst Ende des 19. Jahrhunderts wurden Kunstschulen in Paris für das weibliche Geschlecht geöffnet, in Deutschland passierte das erst 1919. Wer trotzdem ohne Ausbildung malte, dem wurde „mangelnde Qualität“ attestiert. Und Aktzeichnen, ein wesentlicher Teil der Kunstausbildung, wurde den Studentinnen aus moralischen Gründen sowieso noch lange verwehrt.
Trotzdem gab es Frauen aus ganz Europa und den USA, die ihre kleine Chance in Paris nutzten, sich dort in „Damenateliers“ ausbilden ließen und zu Netzwerken zusammen schlossen.
Dokumentiert im Sommer letzten Jahres im Frankfurter Städel mit der Ausstellung „Städel │Frauen – Künstlerinnen zwischen Frankfurt und Paris um 1900“ mit wunderbaren Zeichnungen, Gemälden, Skulpturen von mehrheitlich wenig bekannten Künstlerinnen wie Mathilde Battenberg, Inge Dinand, Rosy Lilienfeld, Ottilie Roederstein und vielen anderen.
Der Katalog zur Ausstellung zeigt die interessanten, schönen,  großartigen Bilder, beschreibt in Essays den Werdegang der Malerinnen und bietet im Anhang Biografien der vierundzwanzig gezeigten Künstlerinnen.Foto: Hirmer

Hrsg. Alexander Eiling u.a.: Städel l Frauen – Künstlerinnen zwischen Frankfurt und Paris um 1900.232 S., Hirmer Verlag, 49,90 Euro. 

bis 6. April: Die Hamburger Kunsthalle  zeigt „Illusion. Traum – Identität – Wirklichkeit“, eine Ausstellung mit Gemälden, Zeichnungen, Grafiken, Fotos, Skulpturen und Installationen, in der neben Augentäuschung auch Fiktion, Traum, Hyperrealismus und Verwandlung thematisiert werden. Unbedingt sehenswert! Foto: Hamburger Kunsthalle

Durch Wuppertal im Jahr 1929

In Wuppertal gibt es nicht nur seit dem 24.10.1900 die Schwebebahn  über der Wupper, seit Oktober 2023 ist auch das Schwebodrom  geöffnet, ein kleines Museum, in dem es um Mobilität und um die Schwebebahn als technische Errungenschaft geht. Und als Sensation fährt man virtuell durch das Wuppertal von 1929. Ein tolles Erlebnis!
Foto: Schwebodrom

Zwinger Dresden
   
Etwa 5 Millionen Besucher kommen jedes Jahr nach Dresden, um neben dem Grünen Gewölbe, der Frauenkirche, der Semperoper und der Brühlschen Terrasse auf jeden Fall auch den Zwinger anzuschauen. Die barocke Anlage, erbaut von 1711 bis 1728 von Matthäus Daniel Pöppelmann und Balthasar Permoser, heißt Zwinger, weil sie zwischen innerer und äußerer Festungsmauer der Stadt entstand, wo einst Feinde abgewehrt – bezwungen – wurden. Hier wollte August der Starke (1670-1733), Kurfürst von Sachsen, eine neue, weitläufige Schlossanlage aus Stein mit Gärten, Höfen und einer Orangerie errichten.
Gebaut wurde nur der Zwinger, zuerst dreiflügelig, später schloss ein vierter Flügel die Anlage, in der große Feste und auch Reiterspiele veranstaltet wurden.
Im Februar 1945 wurde der Prachtbau durch Bombenangriffe stark beschädigt, der Wiederaufbau begann schon im Herbst 1945. Heute beherbergt der Zwinger mit Wall- und Stadtpavillon, deutschem und französischem Pavillon den Mathematisch-Physikalischen Salon, die Porzellansammlung und die Staatliche Kunstsammlung Dresden, in der unter anderem die berühmte Sixtinische Madonna mit den zwei kindlichen Engeln von Raffael hängt. Foto: Zwinger

Fondation Beyeler, Basel, 26.1. – 25. 5. 2025:
Nordlichter. 

70 Landschaftsgemälde aus Skandinavien und Kanada von Edvard Munch, Prinz Eugen, Hilma af Klint und vielen anderen aus den Jahren 1880 bis Ende der 1930er Jahre zeigen den Einfluß der nordischen Landschaften und ihrem Licht auf die Malerei der Künstler. Die Fondation Beyeler stellt viele dieser Künstler, die sich vor allem immer wieder mit den Wäldern und den Seenlandschaften um den Polarkreis auseinandergesetzt haben, erstmals in Europa aus. Zusätzlich zeigt die Fondation eine digitale Installation des dänischen Künstlers Jakob Kudsk Steensen mit dem Titel „Boreal Dreams“, in der er sich mit dem Einfluss der Klimakrise auf das Ökosystem in Nordeuropa beschäftigt.
Foto: Edvard Munch, Zugrauch, 1900, Öl auf Leinwand, 84,5 x 109 cm, Munchmuseet, Oslo
Foto: Munchmuseet / Halvor Bjørngård 

Eine Insel in den Schären

Die Schären vor Schwedens Hauptstadt Stockholm bestehen aus etwa 30 000 Inseln, die durch die Eiszeit entstanden.
Ein ziemlich nüchterner Satz, hinter dem sich etwas absolut Großartiges verbirgt: Die winzigen, kleinen und größeren Felseninseln mit kargen Bäumen und Büschen, Fischerdörfern oder nur ein paar privaten Anlegern, mit wenigen Villen oder nur einigen roten Holzhäusern, sind entzückend, pittoresk, romantisch und wunderbar still anzuschauen. Ein phantastisches Erlebnis! Man versteht sofort, wie wichtig den Schweden ihre Natur ist.
Klar, dass auch die Hauptstadt aus mehreren Inseln besteht. Die zentrale ist Stadsholmen mit der Altstadt Gamla Stan aus dem 17. und 18. Jahrhundert und mit dem kolossalen Königlichen Schloss, das von 1697 bis 1760 erbaut wurde.
Das Schloss  ist die offizielle Residenz des schwedischen Königs, die Familie lebt aber seit 1982 in Schloss Drottingholm, der einstigen Sommerresidenz auf der Insel Lovön. Für repräsentative und zeremonielle Zwecke wird das große Schloss mit seinen 600 Zimmern auf elf Etagen jedoch weiterhin genutzt, zum Beispiel findet im Festsaal jedes Jahr das Dinner zu Ehren der Nobelpreisträger statt. Und besichtigen kann man Teile des Baus heutzutage auch.

Der Platz Stortorget mit dem Nobelpreismuseum

Übringens: Um die Ecke, an der Stortorget in der ehemaligen Börse, dem Börshuset, befindet sich das Nobelmuseum. In dem prächtigen Gebäude von 1773 wird die Geschichte des Gründers Alfred Nobel (1833-1896) und all der Preisträger seit 1901 bis heute dargestellt.
Nach einem Spaziergang durch die engen Gassen der Altstadt mit seinen hübschen Geschäften, gemütlichen Cafés und gutbesuchten Restaurants setzt man sich am besten in einen Bus und lässt sich über das 140m lange Viadukt Strömbran bis zur Promenade Strandvägen fahren, die am Theater Dramaten, einem Prachtbau von 1902,  beginnt und 1,2 km lang ist. Neben vielen anderen hochherrschaftlichen Häusern befinden sich am Strandweg die Jugendstilbauten Hotel Esplanade und Hotel Diplomat und „das Loireschloss“ , Bünsowska Huset von 1888, erbaut für den aus Kiel stammenden Holzbaron Friedrich Bünsow.
Auf der anderen Seite des Stranvägen schwappt die Ostsee an Land, und man hat einen schönen Blick hinüber zur Insel Djurgarden und dem Vasamuseet, das 1990 nur für das Schiff Vasa gebaut wurde.

Die liebevoll restaurierte Vasa

Die Vasa, gezimmert etwa 1630, war ein Kriegsschiff mit 64 Bronzekanonen und Platz für 400 Mann, doch schon auf der Jungfernfahrt geriet das Schiff in Schieflage und sank, 50 Menschen kamen ums Leben. 300 Jahre ruhte die Vasa auf dem Grund der Ostsee, bis sie 1957 entdeckt und geborgen werden konnte. Nun steht sie großartig restauriert und über mehrere Emporen wunderbar zu besichtigen im Vasamuseet
Die Insel Djurgarden hat aber noch viel mehr zu bieten, etwa einen riesigen Nationalpark mitten in der Stadt. Sehenswert sind hier die 200 uralten Eichen, das Rosendahl Schloss, das sich König Carl IV. Johan, der erste Bernadotte, der zuvor Marschall bei Napoleon gewesen war, hier bauen ließ; die Villa des Malerprinzen Eugen, dessen Sammlung von Gemälden seiner Freunde, u.a. Edvard Munch und Carl Larsson, hier hängt und die Jugendstilvilla Thielska Galleriet , in der eine große Sammlung nordischer und französischer Impressionisten zu begucken ist.
Bevor Sie jetzt die Insel wieder verlassen, gönnen Sie sich noch einen Stopp im Abbamuseum. Im der Kultband gewidmeten Museum dürfen Sie in ein Bühnenkostüm der Vier schlüpfen und auf der Bühne Karaoke singen! Wie wär´s mit: Thank you for the music?

Fotos: CO/schwedentipps/ Vasa Museum

 

“Das größte Glück empfinden wir, wenn wir anderen helfen, uns um andere kümmern. Das ist die Freude, die bleibt. Die anderen, die kleinen schnellen Freuden, sind wie Schokolade! Es gibt diesen Moment, in dem du denkst: Oh, Schokolade! Dann erlischt das Gefühl. Der Zuckerrausch ebbt ab.“

Der Schauspieler Richard Gere, gerade 75 geworden, in einem Interview mit dem Stern Nr. 46 vom 8. November. Foto: wikipedia

Unser Lieblings-Cartoonist Peter Butschkow, der in Berlin geboren
wurde und heute in Nordfriesland lebt und arbeitet, weiß, was Weihnachten so los ist.
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Cartoon-Abdruck kostenpflichtig www.peter-butschkow.de