“Humorvoll zu schreiben ist, wie auf dem Friedhof zu pfeifen. Das Leben, so wie ich es sehe, ist sehr, sehr dunkel. Aber wenn ich nur dunkel darüber schreibe, wird kein gutes Buch daraus.“

Der Schriftsteller T.C. Boyle in einem Interview mit der „Zeit“ vom 6. Juli 2023 anläßlich seines neuen Buches „Blue Skies“.
Foto: tcboyle.de

 
 

Unser Lieblings-Cartoonist Peter Butschkow, der in Berlin geboren wurde und heute in Nordfriesland lebt und arbeitet, kennt die Konflikte zwischen den Generationen.

 
Cartoon-Abdruck kostenpflichtig www.peter-butschkow.de
 
 

Ibis Hotel, Salamanca, Spanien

Das Ibis Hotel in Salamanca hat ein paar entscheidende Vorteile: In die Altstadt sind es zu Fuß nur zehn Minuten, gegenüber ist ein großer Park, es ist ausgesprochen ruhig und hat eine Garage, ein ganz gutes Frühstück in der Bar (siehe Foto) und kleine Preise. Braucht man mehr bei einem Stadtbesuch? Klar, Matratzen und Dusche sind auch wichtig, beides ist hier okay. Und dann ab in die wunderschöne Stadt!
DZ ab ca 80 Euro. Foto: Ibis

Einfach – und so schmackhaft

Wer einmal dort war, der vergisst sie nie wieder – die Amalfi-Küste.
Und auch die Küche dieser Region ist bemerkenswert. Meist ist sie relativ einfach mit wenigen regionalen Zutaten zuzubereiten und doch immer überaus schmackhaft. Die Autorin Ursula Ferrigno hat ihre Kindheit hier verbracht und lebt heute in London. Für dieses Buch hat sie die Rezepte ihrer italienischen Familie zusammengetragen, die herrlichen Fotos stammen von der australischen Fotografin Nassima Rothacker. Und schon beim Blättern möchte man alles sofort probieren, die gerösteten Paprikaschoten, die Ricottapastete, die Chicorée-Ravioli, die Kalbsschnitzel mit Kapernsauce, den Feigensalat und nicht zuletzt den Amalfi-Zitronenkuchen.

Ursula Ferrigno/Nassima Rothacker: Die Küche von Amalfi, 192 Seiten, Gerstenberg Verlag, 30 Euro.


 

Süß – und so lecker

Tava bezeichnet eigentlich eine Pfanne, in der man Fladenbrot backt. Als Titel des Kochbuchs von Irina Georgescu meint es aber ein Serviertablett, auf dem die Autorin uns 80 süße Rezepte anbietet. Vom Brotpudding über Halva und armenisches Dörrobst bis zu Schneeeiern, sächsischem Rhabarberkuchen und Siebenbürger Kirschstrudel ist alles dabei, was Süß-Fans jubeln lässt.
Aber Irina Georgescu bietet noch einiges mehr. In vielen kurzen Texten erzählt sie von Siebenbürgen, wo schon 1848 die Leibeigenschaft abgeschafft wurde, von den Schwaben, die im 18. Jahrhundert von den Habsburgern im Banat angesiedelt wurden, von den Armeniern, die die Granatäpfel nach Rumänien brachten und von der Konditorei Casa Capsa mit den üppigen Torten, die 1852 in Bukarest gegründet wurde. Wirklich lesenswert!
Einziges Manko: Die schönen Fotos von Matt Russell hätten Bildunterschriften verdient.

Irina Georgescu: Tava – Süße Köstlichkeiten aus Rumänien und anderen osteuropäischen Ländern. 272 Seiten, Gerstenberg Verlag, 38 Euro. Fotos: Gerstenberg Verlag

 

Ikea : 1943 fuhr der siebzehnjährige Ikea-Gründer Ingvar Kamprad die ersten Bestellungen im schwedischen Älmhult noch mit dem Fahrrad aus. 80 Jahre später gibt es in 62 Ländern mehr als 460 Ikea-Einrichtungshäuser mit jährlich rund 700 Millionen Besuchern. Online wurden sogar 2,6 Mrd. Besucher gezählt. Foto: Ikea

Wien: Bereits zum vierten Mal innerhalb von fünf Jahren wurde Wien zur lebenswertesten Stadt der Welt gewählt. In der von der britischen „Economist“-Gruppe durchgeführten Umfrage folgten auf Platz 2 bis 5: Kopenhagen, Melbourne, Sydney und Vancouver.

Grassimuseum, Leipzig

Der schönste Saal

Wie ein Schloss ist das Museum angelegt, mit zwei großen Innenhöfen und zwei kleinen Hofgärten. Der Bau entstand 1925-29, nachdem das ursprüngliche Haus – bezahlt aus dem der Stadt vererbten Vermögen des Bankiers Franz Dominic Grassi – viel zu klein geworden war. Erbaut wurde es am Johannisplatz  zwischen Johanniskirche , die im Krieg ausbrannte, und dem alten Johannisfriedhof, der bereits 1228 für die Bestattung verstorbener Leprakranker genutzt wurde und auf dem auch Namensgeber Grassi 1880 bestattet wurde.Heute ist der Friedhof ein „musealer Park“, der gern für Spaziergänge besucht wird.
Der stattliche Bau bietet in der Mitte drei Museen ausreichend Platz: Im Musikinstrumentenmuseum der Universität Leibzig zeigt man unter vielem anderen eine Orgel von 1724, ein Spinett von 1693 und einen Kontrabass von 1662. Im Völkerkundemuseum gibt es Schamanenkleidung von 1870, Bronzen aus Benin von 1600 und einen Ahnenaltar von 1914 zu entdecken.
Das Museum für angewandte Kunst gilt als das schönste der drei. Seine Exponate sind in drei Bereiche aufgeteilt, von der „Antike bis zum Historismus“ in 30 Sälen, „asiatische Kunst“ in wenigen kleinen Räumen und vom „Jugendstil bis zur Gegenwart“ auf zwei ganzen Etagen. Dort sieht man Ausstellungsstücke aus dem  Art Deco, gefolgt von der Moderne mit dem Bauhaus bis zu Pop Art und heutigem Design. Viele Stücke in der Ausstellung kaufte das Museum auf der Grassi-Messe für Kunsthandwerker, die seit 1920 jährlich stattfindet.
Dieses Mal vom 20. bis 22.10.2023. Foto: Grassimuseum

Altonaer Museum, Hamburg
13.9. bis 9.10.2023
World Press Photo 2023

Seit 1955 werden alljährlich die besten internationalen Pressefotografen ausgezeichnet. Bereits zum zweiten Mal gibt es die prämierten Bilder des vorherigen Jahres im Altonaer Museum in Hamburg zu sehen. Diesmal sind Fotos u.a. zu den Themen Klimakrise, Krieg in der Ukraine, die Taliban in Afghanistan, die Demenzkranken in Afrika und die Proteste im Iran zu entdecken.
Foto: Altonaer Museum/ Ahmad Halabisaz

 

Haben Sie das auch schon mal erlebt, dass Sie irgendwohin fahren, um sich etwas anzuschauen, und dann vor Ort noch Großartiges entdecken, mit dem Sie gar nicht gerechnet haben? Was für ein Glücksmoment das sein kann, haben wir vor kurzem in Schleswig erlebt.
In der kleinen Stadt an der Schlei waren wir, um uns die Ausstellung „Christo und Jeanne-Claude. Paris. New York. Grenzenlos.“ im Schloss Gottorf anzuschauen. Im letzten KuNo haben wir darüber berichtet.

Schloss Gottorf

Die Überraschung begann mit unserem Besuch. Schon das Schloss – um 1160 erstmals als Burg erwähnt und Ende des 17. Jahrhunderts zu einem imposanten Barockschloss erweitert – ist sehr beeindruckend mit seinem herrlich dekorierten Hirschsaal und einer entzückenden Kapelle. Heute residieren hier das Museum für Archäologie und das für Kunst und Kulturgeschichte.

Der Barockgarten

Unbedingt auch besuchen sollte man den Barockgarten hinter dem Schloss, der bereits ab 1637 geplant und angelegt wurde. Nach ziemlich wechselhafter Geschichte wurde der Garten zwischen 1999 und 2007 grundlegend restauriert. Hier steht auch das älteste Planetarium der Welt: ein begehbarer Globus mit drei Metern Durchmesser, in dem man den Sternenhimmel schon 1651 bestaunen konnte.

Hier beginnt der Stadtteil Holm

Jetzt schon zurückfahren? Nein, ein kleiner Spaziergang bringt vielleicht noch weitere Entdeckungen. Also fahren wir über die Schleistraße und die Königstraße, parken irgendwo und spazieren über die Marktstraße zum Rathausmarkt mit dem 800 Jahre alten ehemaligen Kloster, in dem jetzt die Stadtverwaltung arbeitet.
Von dort ist man in wenigen Minuten im Stadtteil Holm, einem Fischerviertel direkt am Fluss, das um 1000 entstand und 1480 ein verbrieftes Fischerei-Recht erhielt. Das dänische Wort Holm bedeutet übrigens kleine Insel, denn ursprünglich war das

Die Alte Apotheke

Fischerdorf auf einer vorgelagerten Insel entstanden. Im Mittelpunkt der Siedlung befindet sich ein winziger Friedhof mit einer Kapelle von 1876. Besonders hübsch fanden wir die Rosenstöcke, die gerade vor fast allen der gemütlichen Fischerhäuschen blühten.
Auf dem Weg zurück kann man in der „Alten Apotheke“, die von 1517 bis 1952 Medikamente verkaufte, am Rathausmarkt eine Kaffeepause unter den großen Sonnenschirmen einlegen und die köstlichen selbst gebackenen Torten probieren. Und natürlich einen Blick in den Laden für Kunst, Kunsthandwerk und Design werfen. Ich wette, Sie werden dort fündig – auch wenn Sie gar nichts suchen!

Der Dom

Um die Ecke haben wir dann noch ein weiteres Kleinod bewundert:
den St. Petri Dom, der schon 1134 erwähnt wurde und den man im 13. Jahrhundert als gotische Hallenkirche vollendete. Besichtigen kann man hier eine Bronzetaufe von 1480, eine große Orgel von 1701 und einen herrlichen, von dem Bildhauer Hans Brüggemann zwischen 1514 und 1521 gebauten Altar, der ursprünglich für Bordesholm gedacht war.
Wir haben uns an diesem Punkt aus Schleswig verabschiedet und den Besuch des Stadthafens, des Stadtmuseums, des Teddy Bär Hauses und natürlich des Wikingermuseum Haithabu aufs nächste Mal verschoben. Fotos: CO

“Ein vermeintlicher Knick in der Karriere ist weniger schlimm als ein Knick im Rückgrat. Und gerade als Maler gewinnt man die Erkenntnis: Egal, was wir Menschen versuchen, an Schönem zu schaffen, im Vergleich zur Natur werden wir doch alle nur Stümper sein.“

Der Schauspieler Armin Mueller-Stahl in der Rubrik „Was macht eigentlich?“ im Stern Nr. 25 vom 15.6.2023 auf die Frage „Was zählt im Leben?“.
Foto: wikipedia

Unser Lieblings-Cartoonist Peter Butschkow, der in Berlin geboren wurde und heute in Nordfriesland lebt und arbeitet, weiß natürlich, was Frauen wirklich wichtig ist.

 
Cartoon-Abdruck kostenpflichtig www.peter-butschkow.de
 

Unite Students – Sugarhouse Close – Royal Mile, Edinburgh
 
Wenn Sie klein und schmal und gut zu Fuß sind und das Wetter mitspielt, dann kann man Ihnen diese Unterkunft empfehlen. Das Sugarhouse ist eigentlich ein Studentenwohnheim, aber in den Semesterferien werden die winzigen Apartments an Touristen vermietet. Mit guter Dusche, Mikrowelle, zwei Herdplatten, Kühlschrank, Toaster und Wasserkocher kommt man klar. Und wenn man Glück hat, ist die Matratze in dem schmalen Doppelbett noch nicht völlig durchgelegen. Die Beleuchtung allerdings ist eine Zumutung.
Dafür liegt das Sugarhouse nahe am Parlament und dem Palace of Holyroodhouse am unteren Ende der Royal Mile. Zum anderen Ende, zum Edinburgh Castle, geht es dann aber ziemlich lang bergauf. Apartment ab ca 140 Euro. Foto: Sugarhouse

Deutsche Geschichte

Endlich eine Toilette mit Wasseranschluss in der eigenen Wohnung! Als die Familie Schwartz am 1. April 1871 in ihr Haus in Berlin einzieht, freut sich auch der siebenjährige Karl über ein eigenes Zimmer. Das wunderbare Wimmelbuch von Autorin Kathrin Wolf und Zeichnerin Isabel Kreitz folgt der Familie die nächsten 150 Jahre durch das Deutsche Kaiserreich, die Weltkriege, der Weimarer Republik und der Nazizeit, dem Wirtschaftswunder in den 1950er-Jahren und dem geteilten Berlin, der Wiedervereinigung und schließlich der Corona-Zeit.
Jede Zeit wird aus der Sicht eines Kindes geschildert. So hat die 15jährige Martha Schwartz während eines Botenganges am 10. November 1918 zufällig miterlebt, wie Philipp Scheidemann am Reichstag die Republik ausruft. Und der siebenjährige Hans Richter – seine Mutter ist eine geborene Schwartz – liest 1933 „gemeine Sprüche“ gegen Juden an den Hauswänden.
Das Buch beginnt mit einem Stammbaum der Familie, endet mit einer Doppelseite mit Begriffserklärungen und ist von vorn bis hinten eine spannende Lektüre für Kinder ab 10, aber auch für alle Erwachsenen.

Kathrin Wolf, Isabel Kreitz: In einem Alten Haus in Berlin. 65 Seiten, Gerstenberg, 28 Euro. 

 


Ein Kontinent großer Kulturen

Haben Sie auch den Verdacht, dass Sie eigentlich viel zu wenig über Afrika wissen, immerhin der zweitgrößte Kontinent der Erde, auf dem knapp anderthalb Milliarden Menschen leben? Dann sollten Sie zu diesem Buch greifen. In fünf Kapiteln stellen die Journalistin Kim Chakanetsa und der Grafikdesigner Mayowa Alabi die fünf großen Regionen dieser „dunkel lockenden Welt“ (so der Titel eines 1938 erschienenen Romans von Tania Blixen) vor, samt ihrer Geschichte, ihrer Landschaften und berühmter Persönlichkeiten. Zwei weitere Kapitel informieren allgemein über Afrika und seine Stellung in der Welt. Und so lernt man einen Kontinent kennen, der im Laufe der Jahrhunderte mächtige Dynastien und großartige Kulturen hervorgebracht hat, in dem bis heute über 2000 Sprachen gesprochen werden, der über gewaltige Bodenschätze verfügt – und dem die Kolonisatoren aus dem Entdecker-Kontinent Europa seit dem 15. Jahrhundert durch Ausbeutung und Verwüstung unermesslichen Schaden zugefügt haben, der bis heute nicht geheilt wurde. Das großformatige Buch, randvoll mit kurzen Textblöcken, (gemalten) Karten und Bildern, wendet sich in erster Linie an Jugendliche, doch auch Erwachsene können hier ihr Wissen über die „Wiege der Menschheit“ höchst anschaulich (wenngleich gewiss nicht erschöpfend) erweitern.

Kim Chakanetsa, Mayowa Alabi: Afrika. Kreuz und quer durch einen bunten Kontinent.
96 Seiten, Gerstenberg Verlag. 26 Euro
Fotos: Verlage

 

 

Ikea : In den Restaurants der Möbelkette gibt es die überaus beliebten Hotdogs jetzt auch in einer pflanzlichen Version. Die leckeren Köttbullars bekommt man schon seit einiger Zeit als Plantbullars.
Namibia: Das niederländische Startup „Kelp Blue“ baut vor Namibias Küste Seetang an, der einerseits Kohlendioxid bindet und andererseits zu Verpackungen für Lebensmittel und Kosmetik verwandt werden kann. Tolle Idee!

Fischland-Darß-Zingst : Zum 22. Mal findet die Open-Air-Konzertreihe „Naturklänge“ statt. Am 2. August erklingt das „Swimming Piano“ auf dem Eixener See, am 4. August gibt es Musik mit Lesung im Pfarrgarten des Dörfchens Starkow, am 10. tritt die Soul-Sängerin Kaye-Ree im Hafen von Dierhagen mit ihrem Konzert „Diamonds & Pearls“ auf, und am 16. August stellt die Jazzpoetin Esther Kaiser ihre „Explorations“ im Hafen von Wieck vor.
 

Fontana Arte : Seit 1933 gibt es die Schreibtischleuchte „Naska“ und jetzt auch als Outdoor Leuchte in XL. Stolze225 cm hoch ist sie, und auch der Preis ist gigantisch: 3200 Euro.
Fatboy  : Auch die niederländische Firma Fatboy hat was ganz Großes für draußen: Buxi-Dolly XXL ist ein 250cm großer Holz-Hund mit künstlichem Buxbaum überzogen und eindeutig ein Gute-Laune-Objekt. Wer keinen Garten hat und sowieso nicht viel Platz, kann Buxi-Dolly auch als kleinen Kerzenhalter aus Aluminium bekommen! Fotos: Hersteller

Heiligendamm, Mecklenburg Vorpommern

Die weiße Stadt von der Seebrücke aus gesehen

Das Foto ging um die Welt: Die Teilnehmer des G8 Gipfels 2007 in einem riesigen Strandkorb sitzend, in der Mitte Angela Merkel zwischen George W. Bush und Wladimir Putin.
Und auch der Veranstaltungsort Heiligendamm, das älteste Seebad Europas, ist seither über Deutschlands Grenzen hinaus bekannt geworden.
1793 ließ Franz I., Großherzog von Mecklenburg, das windige Refugium anlegen und er war auch derjenige, der die Badesaison 1794 höchstselbst eröffnete. Zur Finanzierung der Gründung verkaufte Franz einfach mal eben tausend Männer an den König der Niederlande für sein Heer.
Bis 1870 entstand dann „die weiße Stadt am Meer“: ein Ensemble klassizistischer Bauwerke, bestehend aus dem Kurhaus, der Orangerie, der Burg Hohenzolllern und mehreren Palästen. Bis in die 1930er Jahre galt Heiligendamm als elegantester Badeort Deutschlands.
Im Zweiten Weltkrieg diente der ganze Ort als Lazarett, zu DDR-Zeiten wurden in einer Fachhochschule Architekten und Designer ausgebildet, und Kinder machten in den Villen Ferien.
Seit der Wende wurden die schönen Häuser nach und nach restauriert, ein Luxushotel eröffnete, und die meisten Gebäude erstrahlen heute wieder schneeweiß. Am schönsten ist der Blick auf den Badeort von der langen Seebrücke aus. Foto: CO

Museum für Kunst und Kulturgeschichte, Schloss Gottorf, Schleswig
noch bis 3. September 2023
Christo und Jeanne-Claude. Paris. New York. Grenzenlos.
 

Der Arc de Triomphe in Paris, verhüllt von Christo und Jeanne-Claude

Mit rund 80 Werken – Fotos, Zeichnungen, Objekten – zeichnet die Ausstellung den Lebensweg der beiden großen Verpackungskünstler  nach, beginnend in Paris, wo sich Jeanne-Claude (1935 – 2009) und der aus Bulgarien geflohene Christo (1935 – 2020) Ende der 50er Jahre kennenlernten. Die Verhüllung 1995 des Reichstages in Berlin und des Arc de Triomphe in Paris 2021, ein Jahr nach Christos Tod, gelten als die wichtigsten Werke des Paares. Aber in der Ausstellung kann man auch den eisernen Vorhang von Paris (1961-62), „The Gates“ (2005) im Central Park New York und „The Floating Pears“ (2016) auf dem Iseosee in Italien näher kennenlernen.
Und man darf auch selbst kreativ werden: Auf der Empore gibt es viele Papierschirmchen und Eddings in allen Farben. Die bemalten Schirmchen steckt man zu vielen anderen in eine bunte Wand! Foto:CO

Die Plaza Mayor

Bei Sonnenuntergang weiß man, warum Salamanca die „Goldene Stadt“ genannt wird. Dann nämlich leuchten die Sandstein-Fassaden der alten Paläste in einem satten, warmen Goldton. Und auch die Plaza Mayor , die schon am Tage überaus beeindruckend ist, erstrahlt dann in ihrer ganzen Pracht. Der einstmals noch viel größere Platz wurde 1724 auf die heutigen Maße verkleinert und mit barocken Gebäuden samt umlaufenden Arkaden umstellt, unter anderen befindet sich hier das Rathaus. An der Ostseite sind die Bögen mit Medaillons der spanischen Könige geschmückt. 1955 wurde der gesamte Platz, der bis dahin einen Garten zwischen Kopfsteinpflaster beherbergte, mit großen grauen Granitplatten ausgelegt. Rundum sind Cafés und Restaurants, nehmen Sie unbedingt irgendwo Platz und beobachten Sie das bunte Treiben.

Die Markthalle

Falls Sie Lust auf einen kleinen Happen – die Tapas werden hier auch Pinchos genannt – haben, ist gleich nebenan die sehenswerte Markthalle, Mercado Central, in einem hübsch restaurierten Jugendstil-Bau aus dem 19. Jahrhundert, in dem Sie Obst, Gemüse, Fisch und Fleisch und eben Pinchos bekommen und sogar Austern schlürfen können.
Danach spazieren Sie die Rua Mayor hinunter, vorbei an kleinen Geschäften, Cafés, Bars und Restaurants, bis rechts ein großes Gebäude mit einer mit vielen Muscheln dekorierten Fassade auftaucht, genannt „Casa de las Conchas“. Das Muschelhaus wurde von 1493 bis 1517 erbaut und ist mit dreihundert steinernen Jacobsmuscheln geschmückt, die das Symbol für das Pilgern nach Santiago de Compostella sind. Heute residiert hier eine öffentliche Bibliothek. Schauen Sie unbedingt in den Innenhof mit den reich verzierten Arkaden.

Die alte Kathedrale

Weiter auf der Rua Mayor steuert man direkt auf die Plaza de Anaya zu, an der das Colegio de Anaya o de San Bartolomé und das reich geschmückte Edificio Historico de la Universidad stehen, beide Gebäude gehören zur Universität von Salamanca, die bereits 1218 gegründet wurde und damit die älteste Spaniens und eine der ältesten Universitäten Europas ist. An den vielen Studenten in der Stadt merkt man, wie beliebt sie auch heute noch ist. Links neben dem Edificio Historico steht die neue Kathedrale, La Cathedral Nueva, deren Bau 1513 begann, weil die alte Kathedrale zu klein erschien.
Man baute die riesige neue direkt neben die alte, die eigentlich abgerissen werden sollte, dann aber doch stehenblieb, weil sie ja eigentlich ganz schön war. Sie wurde mit der neuen verbunden, und so kann man seither von der großen, üppig verzierten neuen mit geschnitztem Chorgestühl durch eine Tür die alte viel kleinere und weniger üppige Vorgängerin betreten.

Die Casa Lis

Verläßt man die alte Kathedrale durch den Hinterausgang, steht man direkt vor einem anderen Höhepunkt von Salamanca, der Casa Lis, einem dem Jugendstil gewidmeten Museum in einem wunderschönen Gebäude von 1905 in der alten Stadtmauer. Zu sehen sind fast 2500 Exponate – Glasfiguren, Porzellanpuppen, Gemälde, Elfenbeinstücke, Möbel, Schmuck und ein Fabergé-Ei – alle aus dem 19. und beginnendem 20. Jahrhundert. Ausgesprochen sehenswert.
Am besten stromert man danach durch die kleinen Gassen zurück und sucht sich ein Plätzchen irgendwo auf der Straße, wo man das bunte Treiben in dieser geschichtsträchtigen Stadt beobachten kann, die seit 1988 zum UNESCO Weltkulturerbe gerechnet wird. Fotos: CO

 

„Design ist keine Mode, sondern das Resultat eines Prozesses.“

Der Münchener Designer Stefan Diez in Schöner Wohnen, Juni 2023.
Foto: Diez office

 

 

 

Unser Lieblings-Cartoonist Peter Butschkow, der in Berlin geboren wurde und heute in Nordfriesland lebt und arbeitet, hat natürlich auch so seine Kommentare zur Erschaffung der Geschlechter.
Cartoon-Abdruck kostenpflichtig www.peter-butschkow.de