Natürlich ist unsere Hauptstadt immer eine Reise wert. Das finden auch jede Menge Menschen in anderen Teilen der Welt, die Stadt ist unentwegt voller Touristen aus Japan und Italien, aus China und den USA, aus Belgien und aus Skandinavien. Und alle schlendern durch das Brandenburger Tor und über den Alexanderplatz, um den Reichstag herum, über den Potsdamer Platz, zum Schloss Bellevue und den Kurfürstendamm entlang. Alles sehenswert, keine Frage, aber es gibt noch so viel mehr zu sehen.

Stadtsp.1Da ist zum Beispiel der Savignyplatz nicht weit vom Kudamm. Bereits 1862 wurde hier ein Platz angelegt, der 1887 nach dem Juristen Friedrich Carl von Savigny benannt wurde. Seit den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts sind die Grünflächen mit Sitzlauben und Staudenrabatten eingefasst, und zwei identische Bronzeskulpturen von 1931 – eine ist ein Nachguss von 1955 – „Knabe mit Ziege“ stehen sich im kleinen Park gegenüber. Der Platz wird von der viel befahrenen Kantstraße durchschnitten, und trotzdem nutzen Einheimische und Touristen die Bänke gern zum Ausruhen. An der Kantstraße liegen übrigens das Stilwerk mit seinen schicken Wohnläden und das legendäre Theater des Westens, in dem Berühmtheiten wie Josephine Baker und Maria Callas, Hildegard Knef und Ute Lemper, Hermann Prey und Johannes Hesters auftraten.  Zur Zeit gibt man das Musical „Tanz der Vampire“.

Stadtsp. 2Der S-Bahnhof Savignyplatz  mit seinen gusseisernen Säulen und den Berlin-typischen Rundbögen wurde 1885/86 erbaut und steht heute unter Denkmalschutz. Er hat eine „Galerie an der Brandmauer“, initiiert vom Aktionskünstler Ben Wagin, auf der der „Weltenbaum“ dargestellt ist. Mitgemacht haben viele Künstler, u.a. Günter Grass und Joseph Beuys, die damit an die 11.000 von den Nazis ermordeten Juden erinnern wollten, die hier in der Gegend lebten.

Stadtsp.5In den Bögen unter der S-Bahn haben sich Läden etabliert, wie der „Bücherbogen“, spezialisiert auf Kunst-, Architektur-, Design- und Theaterbände, der 2015 den „Deutschen Buchhandlungspreis“ erhielt. Oder die „Autorenbuchhandlung“ mit Belletristik, Jugend- und Kochbüchern, Lyrik und englischen Ausgaben.

Schick Shoppen kann man aber überall:  Exklusive Mode gibt es zum Beispiel bei Evelin Brandt (Savignyplatz 6), bei Nardini Collection (Schlüterstraße 70) und bei Janna Lenartz (Pestalozzistraße 103). Wahnsinnshüte fertigt Chapeaux (Bleibtreustraße 51), und tollen Schmuck hat Cimp (Bleibtreustraße 5).

Wenn man durch die umliegenden Wohnstraßen zwischen Kant- und Bismarckstraße flaniert, findet man noch viele kleine Läden voller Mode und Accessoires in den sechsgeschossigen, wunderschön restaurierten Prachtbauten. Dazwischen immer wieder Cafes, Kneipen und Restaurants, Bars und Jazzclubs.

Kein Wunder also, dass mittlerweile wieder viele zum Feiern aus Mitte nach Charlottenburg kommen.

Fotos: CO