Leberkäse 2015-04-16 um 15.41.08Zuallererst muss es ein Leberkäse bei Vinzenz Murr sein! Den Traditionsmetzger gibt es in München seit 110 Jahren, und bereits 1911 bot er zum allerersten Mal Leberkäse an. Heute gehört das Unternehmen mit Filialen in ganz Bayern den Urenkeln der Gründer Vinzenz und Rosa Murr. Aber auch heute noch kommt weder Leber noch Käse in den Leberkäs, nach dem Original-Rezept sind nach wie vor nur Schweine- und Rindfleisch, Speck, Zwiebeln und Gewürze enthalten. Erfunden hat ihn vor mehr als zweihundert Jahren übrigens der Hofmetzger von Max III. Joseph von Bayern, als er eine Fleischmasse backte wie ein Brot, weshalb er „Laibkas“ genannt wurde, Kas hieß damals eine kompakte Masse. Und heute schmeckt er mit viel Senf zwischen zwei Brötchenhälften auch morgens um zehn!

Statdtsp 2 St. Peter 17048601So gestärkt kann man sich dann mal ganz üppigen Barock anschauen. In St. Peter, oder auch dem „Alten Peter“, strahlt alles in Weiß und Gold. Der Hauptaltar stammt von 1730-34, das Langschiff wurde 1753-56 barock ausgestaltet, und die Deckenfresken hat man gerade erst, im Jahre 2000, restauriert.

Stadtsp. 3 Frauenkirche_Munich_-_View_from_Peterskirche_TowerWer jetzt erwartet, dass auch die Frauenkirche, das Wahrzeichen Münchens, so üppig ausgestattet ist, der wird verwundert sein. Im 19. Jahrhundert war man nämlich der Auffassung, dass die Gotik der würdigste Stil für eine Kirche sei, Renaissance und Barock dagegen profan wären. Und so wurde die Kirche zu „Unserer lieben Frau“, deren Grundmauern bis ins Jahr 1271 zurück weisen, nach ihrer fast völligen Zerstörung im Zweiten Weltkrieg wieder relativ schlicht aufgebaut. Kurios sind zwei Besonderheiten: Die beiden Türme mit den Zwiebelhauben, die angeblich an das himmlische Jerusalem erinnern sollen, sind der Legende nach unterschiedlich hoch, und zwar etwa 100 cm. Das sieht man doch, behaupten einige – dabei sind es nur 12 cm. Und in einer Bodenplatte des Eingangsbereichs gibt es einen Fußabdruck, der der Sage nach vom Teufel stammt, der aufstampfte, als er von  diesem Punkt aus keine Fenster sehen konnte.

Stadtsp. 4 münchenarchitektur.comHaben Sie jetzt Lust auf Shopping? Es ist nicht weit zu den „Fünf Höfen“, dem angesagten City-Quartier auf 48 000 qm mit Kunsthalle, Shops und Wohnungen, erbaut von den Schweizer Architekten Herzog & de Meuron. Schicke Accessoires und lustige Postkarten bekommt man bei Cedon, Bücher bei Hugendubel, Kunst bei Wittenbrink, und schlichtes Design gibt es bei Muji.

Stadtsp. 5Falls das Wetter gut ist und Sie einen kleinen Haps und eine Pause vertragen können, dann sollten Sie langsam zum Odeonsplatz gehen und sich im Hofgarten beim Schumanns niederlassen. Ein wunderschönes Plätzchen! Bei ein, zwei Spritzz und vom Chef eigenhändig geschälten Bratkartoffeln mit Tartar (nur donnerstags!) oder köstlich sahnigem Kräuterquark kann man prima die aktuelle Promidichte überprüfen.

Lieber was richtig Deftiges, wenn Sie schon mal in Bayern sind? Da empfehlen wir das „Weisse Brauhaus“, gleich neben „Beck am Rathauseck“, dem legendären Kaufhaus. Nach 12 Uhr gibt es keine Weißwürste mehr, aber Leberknödel und Rahmschwammerl, Obazda und Tellerfleisch sind auch nicht zu verachten. Zum Abschluss vielleicht noch eine Bayerische Creme oder ein hausgemachter Beerenstrudel? Köstlich! Am Nebentisch können Sie dabei übrigens Honoratioren und japanische Touristen ihre Maß stemmen sehen!

indexWenn Sie jetzt über den Viktualienmarkt schlendern und nach Waldmeister und Sumach, Rebhühnern und Mangos fahnden, werden Sie bestimmt bei einem der über 100 Marktstände fündig. Seit 1807 findet der Markt fünf Tage die Woche statt, Mittelpunkt ist ein Biergarten, von dem aus man das muntere Treiben gut beobachten kann.

AuszogneDas kann man allerdings auch vom Cafe Frischhut aus. Ergattern Sie draußen einen kleinen Tisch und bestellen Sie „Auszogene“, die Spezialität des Lokals. Die leckeren Gebäckteile, eigentlich heißen sie Schmalznudeln, werden in heißem Fett ausgezogen und dann mit Puderzucker bestreut serviert.

Und jetzt – vermuten wir mal – ist „Dinner cancelling“ angesagt!

Fotos: CO/wikipedia