Buecher-good-morningLeben im Apfel. Wenn man bei Amazon Deutschland nach New York-Büchern fahndet, bekommt man 125.478 Angebote (Stand: 20.5.14). Jeder Journalist, der mal länger als einen Urlaub in der Stadt der Städte war, muss das offensichtlich dringend zwischen zwei Buchdeckeln verbreiten.

Vor kurzem ist ein weiteres erschienen, und das lohnt die Lektüre wirklich: Good Morning New York von Ulrike von Bülow.
Die Stern-Redakteurin hat fünf Jahre im Big Apple gelebt und erzählt hier nicht von den touristischen Zielen der Stadt sondern von „ihren New Yorkern“, von Randy aus Missouri zum Beispiel, der davon träumt, die Solarenergie nach Liberia zu bringen, und von Naomi, der Deutsch-sprechenden Vietnamesin aus Wien, die der Autorin im „Café Katja“ Würstel und Kartoffel-Gurken-Salat serviert, oder von ihrem Nachbarn Jeff, der am 11. September 2001 mehrere Stunden nur mit einem Handtuch bekleidet auf seiner Dachterrasse stand und den Angriff auf die Zwillingstürme und ihr Einstürzen filmte.
Der bekennende St.Pauli-Fan von Bülow berichtet von seiner wachsenden Begeisterung für Baseball – ohne übrigens den (hoffnungslosen) Versuch zu machen, die Regeln zu erklären, von den mindestens ebenso komplizierten Regeln beim Dating,  und von der enormen Hilfsbereitschaft aller New Yorker nach dem Hurrikan Sandy ist auch die Rede. Und all das beschreibt die Autorin ebenso detailliert und humorvoll wie selbstironisch und liebevoll, kurz: äußerst vergnüglich. Ulrike von Bülow: Good Morning New York, 9,99 Euro, Ullstein