Kein Hafen ohne Leuchtturm. Aber dieser hat auch noch Kranhäuser und ein eigenes Siebengebirge. Der Leuchtturm im Kölner Rheinauhafen ist eine Skulptur des Bildhauers Lutz Fritsch, eine 23 Meter hohe Säule auf einem dreistufigen Betonsockel. Oben dreht sich ein grün-rotes Quadrat im Wind. Und auch wenn der hier im Januar knatterkalt sein kann, ist der Rheinauhafen ein lohnendes Ziel.
Hin kommt man aus der Innenstadt mit der Stadtbahn Linie 15 oder 16. Aussteigen am Elisabeth-Treskow-Platz, dort steht der Leuchtturm.
Stadtsp.rheinauhafen-andrehuenselerGehen Sie erst einmal zum Wasser: Hier gibt es seit dem 16. Jahrhundert einen Hafen, zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde er kräftig ausgebaut, und die ersten Dampfschiffe verkehrten zwischen Rotterdam und Köln. Seit 2001 ist der Hafenbetrieb vollständig eingestellt, und seit 2002 entstand hier ein neuer Stadtteil.
Stadtsp. 92_hafen023siegengebirge_panoramaSchlendern Sie einfach mal stromaufwärts, dann erreichen Sie bald das Siebengebirge, ein 177 Meter langes, 30 Meter hohes, sechsgeschossiges Wohn- und Geschäftshaus. Der ehemalige Speicher war 1909 als einer der ersten Stahlbetonskelettbauten in Deutschland entstanden. Auf der Rheinseite fragt man sich allerdings, warum das Gebäude Siebengebirge genannt wird, hier hat es nämlich neun Giebel. 138 Wohnungen sind in dem unter Denkmalschutz stehenden Gebirge-Komplex entstanden, längst alle verkauft und bezogen.
IFWenn Sie jetzt in Richtung Dom den Rhein abwärts schauen, sehen Sie dort die charakteristischen Kranhäuser, die schnell zum Wahrzeichen des Rheinauhafens wurden. Entworfen hat sie der Hamburger Architekt Hadi Teherani mit seinem Büro – eben in Kranform, 60 Meter hoch und überwiegend verglast. Ein eindrucksvoller Kontrast zu den historischen Bauten, wie dem alten Hafenamt von 1898. In zwei der Kranhäuser gibt es Büroflächen, im dritten entstanden 133 Eigentumswohnungen auf 18 Etagen. Lange hielt sich das Gerücht, Lukas Podolski wohne in einer der riesigen Luxusherbergen.
IFEin paar Schritte weiter kann man sich bei Gooran – Haus & Garten aufwärmen und durch den riesigen Laden spazieren, vorbei an Schränken und Sofas, Tischen und Bänken, Betten und Leuchten, Liegestühlen und Teppichen, Kerzenhaltern und Geschirr im Ethno -, Landhaus- oder Kolonialstil. Gooran importiert direkt aus Indien, China, Indonesien und Marokko, hat Filialen in Essen, Mülheim, Düsseldorf und Leverkusen und ist unbedingt einen Besuch wert.
Und auch das Deutsche Sport & Olympia Museum ist überaus sehenswert, sogar für Bewegungsmuffel. Es residiert in einer denkmalgeschützten ehemaligen Lagerhalle, die sehr ansprechend restauriert ist. Man schlendert durch fast 3000 Jahre Sportgeschichte von der antiken Athletik über die Entwicklung des Sports in England im 19. Jahrhundert weiter zur Olympiade 1936 in Berlin und 1972 in München bis zur Fußball WM 2014. Mit Fotos, Filmen, Sportgeräten, Radioberichten, mit Installationen wie einem Boxring, einer Torwand und einem Rennrad im Windkanal lädt das Museum zum Schauen, Lesen und auch zum Ausprobieren ein. Nicht nur die Kids sind begeistert! Und während die noch auf die Torwand ballern, können Sie ja schon mal im Hase Hafencafé Platz nehmen, später im Jahr auf der Terrasse direkt am Rhein.
Stadtsp. SchokomuseumAber Sie können Ihren Nachwuchs auch mit dem nächsten Höhepunkt vom Ball trennen, gleich nebenan ist nämlich das Schokoladenmuseum mit dem berühmten Schokoladenbrunnen. Dort erfährt man Lohnendes, Lustiges und Leckeres aus viertausend Jahren Schokoladengeschichte. Man kann Seminare besuchen, zum Beispiel „Schokolade  & Rum“ oder „Von der Kakaobohne zur Tafelschokolade“, man kann lernen, selbst Pralinen zu machen, zum Beispiel „Honigpralinen“ oder  „Rübenkraut Kamellen“, und natürlich kann man all die Köstlichkeiten im Shop einkaufen. Und wenn es draußen so richtig saukalt ist, empfehlen wir eine heiße, weiße Schokolade im Café. Köstlich!
Fotos: CO/Tourismusbüro Köln/wikipedia