casaverdi_umschlag.inddBiographie: Lebensabend mit Musik. Wer den wunderbaren kleinen Film “Bacio di Tosca“ von 1984 gesehen hat, in dem die Sängerinnen und Sänger porträtiert wurden, die in dem von Giuseppe Verdi (1813 – 1901) gegründeten Altersheim für verarmte Musiker in Mailand lebten, der wird voller Freude zu diesem Büchlein greifen. Aber auch jeder andere Musikfreund wird sie mögen, die lebendigen Bilder und Geschichten der zum Teil uralten Künstler, die in dem stattlichen Jugendstil- Bau an der Piazza Michelangelo zusammen leben, essen, rauchen, Kaffee trinken, temperamentvoll erzählen und immer noch singen und musizieren. Ergänzt wird der kleine Band mit Porträts der abgebildeten Künstler, einigen Zeitungsseiten (auf Italienisch) zur Karriere der Bewohner und einem liebevollen Artikel des Journalisten Christian Kämmerling, der 1981 in der Schweiz publiziert wurde. Nostalgie vom Feinsten!
Eric Bachmann: Casa Verdi. 135 S., 92 Abb. Edition Patrick Frey, 36 Euro.  Foto: Edition Patrick Frey

bu%cc%88cher-braus-designklassikerWenn ein engagierter Möbelhändler und Design-Liebhaber neben einem kreativen Buchverlag residiert, kann eine fruchtbare Zusammenarbeit entstehen. Wie in Berlin-Kreuzberg bei Wilfried Lembert mit seinem Möbelhaus „minimum“ und dem Verlag Edition Braus, der jedes Jahr etwa 20 Bücher zu den Themen Fotografie, Kunst, Garten, Reise und Architektur auf den Markt bringt. Zusammen haben sie jetzt sechs schmale Bändchen in einem edlen Schuber herausgegeben, in denen die Werke und Biografien von Arne Jacobson, Jean Prouvé, Ray und Charles Eames, Mart Stam und Marcel Breuer, Le Corbusier, Pierre Jeanneret und Charlotte Perriand und alle Knoll-Classics versammelt sind. In Zeiten von Wikipedia ein kleines, schmuckes Nachschlagewerk aus alten analogen Tagen.
Hrsg. Wilfried Lembert: Designklassiker. Sechs Bände im Schuber, insgesamt 350 S., 39,95 Euro. Foto: Edition Braus

nice-to-know-leaves-of-light-giuseppe-penone-ateliers-jean-nouvelAbu Dhabi. Der Louvre Abu Dhabi, für den der französische Architekt Jean Nouvel ein spektakuläres Gebäude entworfen hat und der 2017 eröffnet werden wird, hat von zwei internationalen Künstlern, dem Italiener Giuseppe Penone und der Amerikanerin Jenny Holzer, Werke bestellt, die unter dem „Lichtregen“ in der Museumskuppel gezeigt werden sollen.

nice-to-know-scotsdaleScottsdale, Arizona. In diesem Jahr feiert man den 150. Geburtstag des Architekten Frank Lloyd Wright. Sein Meisterwerk, das Anwesen Taliesin West in der Wüste bei Scottsdale, baute er vor 80 Jahren als seinen Wintersitz. Heute dient Taliesin als „School of Architecture“. Auch seine Schüler Hiram Hudson Benedict und Edward L. Varney bauten in Scottsdale, das deshalb für Architektur-Interessierte (und europäische Winterflüchtlinge) ein lohnendes Ziel ist.

nice-to-know-logo_lutherdekadeTorgau, Sachsen. Das Lutherjahr 2017, das an den Anschlag der 95 Thesen des Reformators an der Schlosskirche in Wittenberg vor 500 Jahren erinnert, startet mit der „Marienvesper“ von Claudio Monteverdi in der Schlosskirche Torgau am 9. Januar, gefolgt von einem Neujahrskonzert in Schmalkalden, dem Projekt der „Tausend Stimmen“ in Hannover, dem Theaterstück „Die Bibel“ in Rudolstadt und vielen, vielen weiteren Veranstaltungen.

16.1. bis 22.1. Köln: In der Stadt am Rhein dreht sich wieder alles ums Wohnen, um neue Möbel, um Design, um etablierte Designer und um absolute Newcomer. In elf Hallen, die in den letzten drei Tagen von jedermann besucht werden können (Eintritt: ab 8 Euro), zeigen bekannte Möbelhersteller ihre Neuigkeiten, in Sonderausstellungen gibt es exklusive Textilien und neue Schlafsysteme zu sehen, und der amerikanische Designer Todd Bracher hat „Das Haus“ eingerichtet. In ganz Köln werden außerdem im Rahmen der „Passagen“ mehr als 190 Veranstaltungen – Ausstellungen, Festivals, Parties – stattfinden.

biographie-200buchSie haben viel erlebt. Haben viel zu erzählen. Wir hören zu und schreiben es auf.

Wir, das sind zwei sehr erfahrene und erfolgreiche Magazin-Journalisten (ehem. STERN und LIVING AT HOME). Ob Biographie, Familiengeschichte oder Firmenchronik – wir schreiben Ihr Buch. Spannend, interessant und faktenreich. Lassen Sie uns darüber reden.

Rufen Sie uns (Christiane Osterhof und Peter Meyer) gern an unter 040 – 46 07 27 65 oder schicken Sie uns eine E-Mail an christiane@oster-meyer.de Oder schauen Sie zuerst auf unsere Website „Biographien nach Maß“. Ganz, wie Sie möchten. Fotos: Horst Conrad

Und wenn Sie unseren informativen Flyer bestellen möchten – wir schicken ihn gern per Post zu Ihnen nach Hause. Sagen Sie einfach kurz Bescheid christiane@oster-meyer.de

produkte-pm_birkenstock-modell-canberraBirkenstock: Seit 1774 stellt der Schuhhersteller seine anatomisch geformte Sandalen her und ist mittlerweile weltweit Kult geworden. Jetzt hat Birkenstock zusammen mit dem österreichischen Polstermöbel-Hersteller Ada erstmals Schlafsysteme und Boxspringbetten entwickelt und präsentiert sie auf der Möbelmesse in Köln.

produkte-butlers-bettwa%cc%88sche_2Butlers: Kuschelige Bettwäsche aus Flanell in schönen Farben gibt es jetzt zum tollen Preis von 49,99 bei Butlers. Und auch schicke Satin-Bettwäsche liegt neu in den Stores.

produkte-little-greene-2016-lwpiv-02_hrLittle Greene: Die ältesten Motive der legendären Kollektion London Wallpapers stammen von 1680: Grund genug, für die fast ebenso legendäre Farben-Firma Little Greene, immer wieder in den Tapeten-Archiven zu stöbern, um alte Muster neu aufzulegen und mit Modernem zu kombinieren. Gerade ist die Kollektion London Wallpapers IV auf den Markt gekommen.

 

produkte-nic-webb-2016-12-31-um-11-00-18Nic Webb: Der britische Designer und Künstler, der nur mit Naturmaterialien arbeitet, hat wieder neue Holzschalen und geschnitzte Löffel vorgestellt. Er veranstaltet auch Workshops, bei denen man das Schnitzen erlernen kann.

Save the date Tapsibildschirmfoto-2017-01-08-um-16-19-41 Magisso: Vom Redaktions-Liebling Tapsi getestet und für gut befunden – die Näpfe der Serie „Happy Pet“ halten das Trinkwasser lange frisch und sorgen durch den Porzellan-Knochen in der Mitte dafür, dass der Hund nicht so schlingt. Gute Idee!

Fotos: Hersteller/MSM

MelegyUnser Kolumnist, der Ungar Péter Pál Meleghy, ist Autor vieler Reiseführer und Kochbücher und schreibt für verschiedene deutsche Zeitschriften. Er lebt in Hamburg und Budapest und betreibt die Website www.ungarnaktuell.de, außerdem die beiden Literaturseiten www.phantastisch-realistische-literatur.de und www.ein-oscar-fuer-hitler.com 

Budapester Perlen. Ungarischer Ritterorden – Eine Auszeichnung mit Folgen.
Im Frühjahr 2016 bezeichnete Bayer Zsolt, Freund des Ministerpräsidenten Viktor Orban und Mitbegründer der jetzigen Regierungspartei Fidesz,  in der Tageszeitung Magyar Idök (Ungarische Zeiten) jeden Flüchtling über 14 Jahren als potentiellen Terroristen.Für die Veröffentlichung des Artikels verurteilte der Ungarische Presserat die Zeitung zu einer Geldbuße von 250.000 Forint (833.- €). Der ungarische Staatspräsident sah das anders. Er zeichnete den Autor mit dem Kreuz des Ungarischen Ritterordens aus. Daraufhin schickten mehr als hundert verdiente Künstler und Wissenschaftler ihre Orden dem Staatspräsidenten zurück. Es ist nicht bekannt, was das Staatsoberhaupt mit den retournierten Auszeichnungen vorhat. 

meleghyWo fährt sie hin – die falsche Straßenbahn?
Ich stehe an einem warmen Maitag an der Haltestelle an der Donau, gegenüber dem Hotel Gellért. Um mich viele Wartende. Die Straßenbahn Nr. 41 hält, das Fahrerhäuschen genau neben mir. Der Fahrer beugt sich ein wenig aus dem Fenster und sagt: „Ich weiß, dass der Wagen die Nummer 41 trägt, aber das ist ein Fehler, sie wurde vertauscht. Ich fahre die Strecke der 47. Also nicht weiter gerade aus, an der Donau entlang, sondern hier gleich rechts auf der Freiheitsbrücke nach Pest.“ Seltsam, denke ich, die meisten Fahrgäste hören ihn gar nicht und steigen ein.
„Was hat er gesagt?“ fragt eine alte Frau neben mir. Ich sage es ihr. Weil es ihre und meine Route ist, steigen auch wir ein. Doch zu unserem Erstaunen fährt die Bahn weiter geradeaus an der Donau entlang. Mir ist es egal, der Blick auf die Schiffe und die Pester Häuserzeile ist hübsch. Aber die alte Dame protestiert. „Der Fahrer hat doch gesagt…“

Die anderen Fahrgäste schimpfen: „Können Sie nicht lesen? Das ist die Nummer 41. Die fährt nicht nach Pest.“ 
„Ist das ein Irrenhaus?“ kreischt sie. Darauf ein Chor: “Jaaa!“ Dann lachen wir alle. (Foto: budapest.wikia.com)
 
Lachen in der Garderobe – vermutlich die netteste Nachricht des Jahres  
Ich bin in der Garderobe meines Lieblings-Thermal-Schwimmbades (namens Rudas). Mehrere Reihen Schränke, dazu Umkleidekabinen. Ich finde schnell einen leeren Schrank. Dem gegenüber zwei freie Umkleiden, in denen, während ich meinen Mantel im Schrank aufhänge, zwei junge Mädchen verschwinden. Ich will mich gerade in einer anderen Reihe nach einer Kabine zum Umziehen umsehen, als die mittlere der drei Umkleiden frei wird. Ich also hinein.
Die beiden Mädchen rechts und links von mir unterhalten sich fröhlich. Ich bin in Gedanken, höre nur ihre hübschen Stimmen, als ich plötzlich niesen muss. Im Sekundenabstand erklingt von rechts und links im klingenden Sopran: „Gesundheit!“, „Gesundheit!“ Darauf ich, in meinem melodischen Bariton: „Danke!“ Und nach einer Schrecksekunde, als meine Nachbarinnen merken, dass nicht die jeweils andere geniest hat – lachen wir herzlich im kleinen gemischten Chor.
Ein mächtiger Freund in Übersee
Anfang Dezember berichtete Jeffrey D. Gordon, der außenpolitische Berater des neuen US-Präsidenten Donald Trump, dass dieser „eine tiefe Verehrung“ und gar „Bewunderung für den ungarischen Ministerpräsidenten, Viktor Orban“ hege. Ist das nicht wunderbar?
Zum 60. Jahrestag des Ungarnaufstandes im vergangenen Jahr ein kurzer Text aus der Sammlung des Petöfi Literatur Museums in Budapest. Es klingelt Anfang November 1956 an der Wohnungstür im dritten Stock eines Mietshauses in der Pester Ringstraße. Eine alte Dame öffnet die Tür. Vor ihr steht ein hübscher, kleiner, blonder, blauäugiger Junge von 13, 14 Jahren mit einem langen in Zeitungspapier gewickelten Gegenstand unterm Arm. „Was möchtest Du?“ fragt sie. „Bitte!“ sagt der Junge. „Wenn ich meine Schuhe gründlich abputze und mich ganz ordentlich benehme, darf ich dann aus Ihrem Fenster schießen? Flinte und Munition habe ich dabei.“ 

ausstellung-claude_monet_charing-cross-bridge_lac_236x300mmAls Fest des Lichts und der Farben bezeichnen die Ausstellungsmacher das Werk des Impressionisten Claude Monet (1840-1926), das sie zum 20. Geburtstag der Fondation Beyeler zeigen. Zu sehen sind seine Landschaften am Mittelmeer, wilde Atlantikküsten, die Flussläufe der Seine, Blumenwiesen, Heuhaufen, Seerosen, Kathedralen und Brücken im Nebel. Insgesamt 50 Meisterwerke sind aus privaten Sammlungen und renommierten Museen wie dem Musée d’Orsay in Paris, dem Metropolitan Museum in New York und dem Art Institute in Chicago zusammen getragen worden. 22.1.17 bis 28.5.: Fondation Beyeler, Riehen/Basel Monet. Täglich 10 bis 18 Uhr, mittwochs bis 20 Uhr, Eintritt 28 Euro.

Foto: Claude Monet/ Charing Cross Bridge, brouillard sur la Tamise, 1903 Charing Cross Bridge, Nebel über der Themse/Öl auf Leinwand, 73,7 x 92,4 cm Harvard Art Museums/Fogg Museum, Schenkung Mrs. Henry Lyman, 1979/ Imaging Department © President and Fellows of Harvard College

stadtsp-1-pimrose-hillstadtsp-4Eingeweihte Kreise (yes!) behaupten, dass man Silvester in London unbedingt auf dem Primrose Hill verbringen müsste – wenn man nicht gerade bei Victoria und David, Elton und David oder Kate und William eingeladen war. Denn nur oben auf dem Hügel, immerhin 78m über der Stadt, kann man völlig kostenlos das gigantische Feuerwerk über London bewundern und gleichzeitig sicher sein, nicht von Böllern getroffen zu werden, denn  Feuerwerk ist im Park verboten. In der angrenzenden Regent’s Park Road hat einst übrigens Friedrich Engels gewohnt, heute soll dort irgendwo Jamie Oliver residieren. Den soll man auch gelegentlich in dem schönen griechischen Lokal  „Lemonia“ sehen können. Silvester servierte man dort köstliches Lamm-Schaschlik, gegrillten Thunfisch und üppige Moussaka und nachher noch Apple Pie mit Vanilleeis. Herrlich!

Man sollte die Regent’s Park Road allerdings eher im Hellen besuchen, dort gibt es nämlich viele kleine, feine Läden, Cafés und Restaurants, das „Sweet Things“ zum Beispiel, wo man quietschbunte, handgemachte Mini-Cupcakes bekommt, oder „Spice“ mit seinen trendigen Sneakern, oder „Graham & Green“ mit coolen Designer-Möbeln, handgeknüpften Teppichen und schrillen Accessoires. Anschauen muss man sich auch „Fitzroy’s“ mit seinen wunderschönen, ziemlich teuren Blumensträußen.

stadtsp-2stadtsp-5Und dann den Primrose Hill hinunter und rüber in den Regent’s Park. Dazu überquert man die Prince Albert Road und die Primrose Hill Bridge, die über den Regents Canal führt. Im Frühjahr und Sommer kann man in Little Venice einen schmalen Dampfer, den „London Waterbus“, besteigen und sich durch den Regents Canal zum Camden Lock Market schippern lassen, das ist sehr schön still und beschaulich, man vergisst völlig, dass man in der quirligen Hauptstadt unterwegs ist!

Im Regent’s Park liegt dann gleich links hinter der Primrose Hill Brücke der London Zoo, den es seit 1828 gibt und der auf seine wissenschaftliche Ausrichtung viel Wert legt. Er hält unter anderen Pandas, Gorillas, Flusspferde, Urang Utans und Schwarzbären.

stadtsp-6Quer durch den Park geht es jetzt über die riesigen Wiesen – gelegentlich mit Kunst verschönt -, auf denen im Sommer halb London Cricket, Softball, Hockey, Fußball oder Tennis spielt. Am Ende steht wieder eine Brücke, die Londonbridge, die über den Boating Lake, auf dem man natürlich Boote mieten kann, hinüberführt in Queen Mary’s Garden. Der wurde 1932 der Öffentlichkeit übergeben und beherbergt 12000 Rosen und 9000 Begonien. Man sollte also Anfang Juni in London sein, um sie in voller Blüte zu erleben. Dann hat man sicher auch die Chance, einige der vielen Tierarten – Schmetterlinge, Igel, Füchse, Mäuse und jede Menge Vögel – zu sehen. Und im Open Air Theatre spielt man im nächsten Sommer zwei Stücke nach Charles Dickens. Falls Sie jetzt aber typisch britisch essen möchten, sollten Sie ins „Garden Café“ gehen, dort gibt es „Porrdige“ zum Frühstück und „Beer battered Fish & Chips“ zum Lunch. Guten Appetit!

Fotos: hamhigh.co.uk/CO

zitat-bob_dylan_-_azkena_rock_festival_2010_2All I can do is be me, whoever that is.“

Bob Dylan, geb. 1941, eigentlich Robert Allen Zimmermann, amerikanischer Sänger, Komponist und Dichter, Literaturnobelpreisträger 2016. Foto: wikipedia

wo%cc%88lfe-peter-butschkow

Peter Butschow, der Berliner Zeichner, lebt und arbeitet in Nordfriesland und hat schon weit mehr als 2 Millionen Bücher, Kalender und unzählige Postkarten verkauft.

Cartoon-Abdruck kostenpflichtig www.butschkow.de

hotelHotel de Bourgogne, Cluny, Frankreich
Gegenüber ist der Eingang zur berühmten, tausend Jahre alten Abtei von Cluny, und auch zum Nationalen Gestüt mit den wunderschönen Pferden, gegründet 1806 von Napoleon, sind es nur wenige Schritte. Das Hotel de Bourgogne beherbergt schon seit 1817 Gäste, unter anderen wohnte hier der bekannte Poet Alphonse de Lamartine (1790-1869). Dreizehn Zimmer und drei Apartments stehen zur Verfügung, es gibt einen hübschen kleinen Garten und eine alte Scheune, in der Autos geparkt werden können. Die kleinen Zimmer sind vielleicht etwas bieder eingerichtet, aber sehr ruhig, und die Atmosphäre ist familiär und entspannt. DZ ab ca. 90 Euro. Foto: CO

bu%cc%88cher-wienand-this-was-tomorrow_su_finalZukunft von gestern. Da heißt es schon mal Platz gemacht im Regal: Stolze 24 mal 31 Zentimeter misst dieser Band, und gut 4 Zentimeter ist er dick. Es wird aber auch reichlich was geboten – so umfassend und verschwenderisch bebildert wie in diesem Katalog zu der Wolfsburger Ausstellung „This Was Tomorrow“ ist die britische Pop Art wohl noch nie präsentiert worden. Zwar sind so bahnbrechende Werke wie Richard Hamiltons große Installation „Fun House“ im Buch notgedrungen nur unvollkommen wiedergegeben, doch die frechen Collagen von Eduardo Paolozzi, die subtilen Coming-Out-Bilder von David Hockney oder die raffiniert naiven Arbeiten von Peter Blake dokumentieren auch heute noch höchst eindrucksvoll, wie unbekümmert und einfallsreich in den Swinging Sixties (und schon einige Jahre davor) mit konventionellen Kunstvorstellungen gebrochen wurde. Dass Musik und Film auch ihren Beitrag zu dieser Entwicklung leisteten, wird dabei nicht unterschlagen.
Hg. Ralf Beil und Uta Ruhkamp: This Was Tomorrow. 420 S., ca. 320 Abb. Wienand. 49,80 Euro. Foto: Wienand

Mehr … »

lieblingsessen-schneider-mestromschneider-mestrom-gazpacho schneider-mestrom-curryUnsere liebste Kollegin kann nicht nur Marketing, Werbung und Event-Management (und allmonatlich KuNo produzieren), eindrucksvoll fotografieren und hübsche Texte schreiben, sie kann auch noch köstlich kochen.

In einem zehntägigen Symposium mit zehn internationalen Künstlern hat sie die Chance genutzt und aus ihren Lieblingsessen ein kleines persönliches Büchlein gemacht. Nun wissen wir endlich, wie sie ihre leckeren Frikadellen würzt und welches Geheimnis hinter ihrem sensationellen Thaicurry steckt, dass sie sogar Käse selbst macht und Mais ploppen lässt. Wenn Sie Interesse an Michaela Schneiders Lieblingsrezepten haben, sollten Sie sich beeilen: Es gibt nur noch 30 nummerierte und signierte Exemplare.

Michaela Schneider-Mestrom: Lieblingsessen, 68 Seiten, A5, Paperback, 15 Euro, zu bestellen bei: msm@schneiders-werbeagentur.de, Fotos: MSM

PS.: Mit dem genialen Kartoffelsalat-Rezept konnte ich schon die gesamte Doppelkopfrunde unseres Textchefs begeistern!

nice-to-know-hw16-journal-trendberichte-allesaufrothosen-facetten4-1Trend 1 Die amerikanische Zeitschrift Elle Decoration erklärt in ihrer November-Ausgabe Samt zum Stoff der Saison. Und wirklich, wenn man sich umschaut, findet sich das feine Gewebe in leuchtenden Farben überall: auf Sofas und Stühlen, in Vorhängen und Decken, Hemden und Hosen, Kleidern und Röcken. Ist ja auch verständlich: In diesen kalten Zeiten brauchen wir was Warmes, Kuscheliges! (Foto: Madeleine)

Trend 2 Mehr als 2,5 Millionen deutsche Kreuzfahrtpassagiere werden 2017 die Schiffe entern, weiß das Reisebüro „Kreuzfahrtberater.de“. Allerdings bucht man bevorzugt kleinere Schiffe, mit nicht mehr als 500 Passagieren.

produkte-kartell_bob_2produkte-mm_k16-s1Kartell: Gummistiefel darf man sie nicht nennen, die Kunststoff-Halbstiefel heißen „Bob“, die der italienische Hersteller jetzt herausgebracht hat. Egal, sie machen Spaß – kosten aber 200 Euro!

Müller Möbel: Das Sideboard S1 kann in jeder RAL-Farbe lackiert, und auch die Aluminium-kufen können schön bunt bestellt werden. Oder man hängt das schicke Möbel ganz einfach an die Wand.

produkte-schlossberg_bedtime-stories_peter-stamm_d143233_rgbSchlossberg: Der Schweizer Schriftsteller Peter Stamm hat sich eine Gute-Nacht-Geschichte ausgedacht, und Schlossberg hat sie auf feine Satin-Bettwäsche gedruckt. Hoffentlich macht der Text so richtig müde.

 

 

 

produkte-bild-3-biorb-flow_orangeOase: Da sind sie wieder, die Aquarien. Lange galten sie als eher spießig, aber nun kommen sie hübsch farbenfroh daher und werden als Kompaktset geliefert. Das macht kaum Arbeit, und ein paar kleine Fische können auch drin leben!

produkte-poganitsch-vogel-mixPoganitsch:  Der österreichische Designer Thomas Poganitsch bringt Vogelschwärme an die Wand, als Garderobenhaken oder nur zur Deko. Die 110x160x52 mm kleinen Vögel werden aus Keramik gefertigt und mit Silber, Kupfer, Beton oder Blattgold überzogen.

produkte-lhasa-deko-2Zirden:  In der Mongolei werden die luxuriösen Decken aus Yakwolle gewebt, bei uns sorgen sie für Gemütlichkeit pur.

Fotos: Hersteller

Schule der Schnorrer. Die Familie Zelig wurde noch von Franz Joseph, dem letzten Kaiser von Österreich und in Personalunion König von Ungarn, geadelt. Nicht besonders hoch, aber immerhin. Der heute noch lebende Baron desselben Namens wohnt in Budapest und hat eine Haushälterin, die in Personalunion auch als Köchin und Putzfrau arbeitet. Schließlich gehört zum Haushalt noch der betagte Diener Johann. Der weißhaarige Baron Zelig sitzt regelmäßig im Café des heutigen Wichts (ungarisch: Mai manó kávézó), in dem auch ich oft sitze. Wir unterhalten uns viel, er ist ein gebildeter, humorvoller Mensch.

Vor einigen Tagen schien mir sein Gesicht noch weißer als seine Haare. Und er schien sich über mich besonders zu freuen: „Stell‘ dir vor“, begann er. „Vor etwa drei Wochen kam ein Schnorrer zu mir. Mein Diener Johann hat ihn hereingelassen. Der Mann, ein ukrainischer Jude, schilderte mir seinen Kummer mit den ungarischen Behörden, den Kummer seiner Frau mit den Töchtern und deren Geldnöten, dazu das Unglück der Töchter mit den ungarischen jungen Männern. Ich stellte mir das alles vor und litt. Dann schilderte er das Unglück seines Hundes, eines Spaniels mit goldbraunen Locken, dessen drei Welpen gestorben sind. Als ich das hörte, konnte ich nicht anders: Ich klingelte. Johann steckte seinen Kopf durch den Türspalt. Und ich sagte ihm, werfen Sie den Mann hinaus! Er bricht mir das Herz. Und Johann, seiner Würde bewusst, stellte sich mit seinen 89 Jahren in seiner ganzen 160 cm-Größe hin und zeigte dem Schnorrer mit einer filmreifen Geste die Richtung zum Ausgang. Der Mann ging aber nicht. Er fragte, was er falsch gemacht habe. Alles, rief ich. Schnorren ist eine Kunst. Du darfst nicht nur jammern! Du musst mich unterhalten, mich aufheitern! Mit ein, zwei Witzchen. Du darfst mich zwar an meine Pflicht erinnern, dir zu helfen – aber natürlich humorvoll. Und mich nicht quälen! Denn entscheiden darf immer noch ich, habe ich gesagt. Dann gab ich ihm 10.000 Forint (ca. 30 Euro), damit er verschwinde. Und Johann wies ihm wieder die Tür.
Doch jetzt fiel der Mann vor mir auf die Knie: ‚Bruder!‘ rief er, ich danke dir! Du hast mich das Schnorren gelehrt. Ich bin dir von jetzt an für immer dankbar. Dein Sklave! Wir in der Ukraine machen keine Unterhaltung aus dem Schnorren. Aber du hast Recht! Die Idee ist wunderbar! Ich werde eine Schule fürs Schnorren eröffnen und viel Geld verdienen.‘ Dann ging er endlich.“

Baron Zelig holte tief Luft. Und fuhr fort: „Heute rief mich mein Freund Kohn an: Dein Schnorrer war bei mir. Er sagt, du hast ihm das Schnorren beigebracht und mich zum Üben empfohlen.“
Ich dachte, ich falle in Ohnmacht,“ sagte Zelig, „und ich Idiot fragte ihn auch noch: Na und, kann er es jetzt besser?
‚Aber nein!‘ schrie Kohn. Er ist ein Quälgeist. Was hast du ihm nur beigebracht? Ich habe ihm 5.000 Forint gegeben, nur damit er verschwindet. Er war zufrieden und sagte, er hat noch mehrere Adressen von dir bekommen. Was hast du da nur angerichtet? Dich kennt doch jeder!‘“
Zelig zitterte am ganzen Körper. „Was soll ich nur machen?“ fragte er immer wieder. „Hast du eine Idee?“
Ich hatte sogar zwei glänzende Einfälle: „Erst einmal gehen wir wieder hinein und trinken einen koscheren Zwetschgengeist. Dann gehen wir zum Rabbi. Vielleicht gibt es hier auch einen ukrainischen Rabbi, der helfen könnte.“
„Ja“, sagte Zelig, „einverstanden! Der Rabbi ist immer gut. Und der koschere Zwetschgengeist hier sogar hervorragend.“
 
Unser Kolumnist, der Ungar Péter Pál Meleghy, ist Autor vieler Reiseführer und Kochbücher und schreibt für verschiedene deutsche Zeitschriften. Er lebt in Hamburg und Budapest und betreibt die Website www.ungarnaktuell.de, außerdem die beiden Literaturseiten www.phantastisch-realistische-literatur.de und www.ein-oscar-fuer-hitler.com 

Der Kini (1845–1886) hat schon gewusst, wo es richtig schön ist. Deshalb steht sein Märchenschloss Neuschwanstein ja auch am Ammergebirge im Allgäu mit einem Rundumblick auf den schönen Bannwald-, den Forggen-, Hopfen- und Weißensee, den Flusslauf des Lech – und auf das malerische Füssen, das schon seit 1286 Stadtrecht hat. Auch wenn König Ludwig II.  sein „Ideal der mittelalterlichen Burg mit modernster Technik“ niemals vollendet erlebt hat, so ist Neuschwanstein doch ein würdiges Denkmal geworden. Das royale Stück Glamour steht dem republikanischen Deutschland und dem Allgäuer Städtchen mit seinen rund 15 000 Einwohnern ziemlich gut – finden jedenfalls Tausende von internationalen Gästen im Jahr.

stadtsp-1Fährt man an Füssen vorbei und biegt kurz vor dem Märchenschloss scharf nach rechts ab, dann wird man mit einem atemberaubenden Anblick belohnt: Beim Lechfall stürzt das Wasser des Flusses über fünf natürliche Stufen zwölf dramatische Meter in die Tiefe und fließt dann in die verengte Lechschlucht und ist wieder der friedlich dahinströmende Fluss.

Drüber weg führt eine schmale Brücke, der König Max Steg, benannt nach Maximilian II. (1811-1864), dem Vater Ludwigs II.

stadtsp-4Zu Fuß kann man jetzt am Lech die Tiroler Straße entlang gehen und über die alte Lechbrücke direkt zur hübschen Spitalkirche mit der bemalten Rokokofassade von 1749. In dem Gotteshaus finden heute auch Konzerte statt.

Daneben erhebt sich die beeindruckende Barockanlage des Benediktinerklosters St. Mang aus dem 8. Jahrhundert. Hier ist das Museum der Stadt Füssen untergebracht, in dem man den Kaisersaal mit reichem Stuck und schönen Fresken besichtigen sollte. Und auch die ovale Klosterbibliothek mit einem Durchblick ins darunterliegende Refektorium ist sehenswert.

stadtsp-5Hinter dem Kloster thront das „Hohe Schloss“, einst die Sommerresidenz der Bischöfe von Augsburg, mit der Veitskapelle, der höchst gelegenen Kapelle Deutschlands. Hier darf geheiratet werden! In einem neu angelegten Terrassengarten kann man viele Heil- und Gewürzpflanzen kennen lernen.

Aber jetzt hinunter in die quirlige Altstadt mit ihren schönen Fassaden und hin zum Brotmarkt, wo früher tatsächlich das Brothaus stand, in dem alle Bäcker ihre Produkte anboten. Für die Häuser am Brotmarkt hält das Stadtarchiv eine Chronik bereit, in der ab dem 17. Jahrhundert alle Besitzer aufgeführt sind. In der Mitte des Brotmarktes steht ein Brunnen, der den Lautenmacher Kaspar Tiefenbrucker (1514-1571) darstellt, und an die große Tradition Füssens im Lauten- und Geigenbau erinnern soll. Um die Ecke in der Reichenstraße gibt es den Stadtbrunnen mit dem heiligen Magnus aus Bronze auf einer 240 cm hohen Säule.

Jetzt ist eigentlich auch der richtige Zeitpunkt, sich anderen Allgäuer Spezialitäten zu widmen, und in der Altstadt finden sich genügend Gelegenheiten, mal Käsraller oder Funkenküchle zu probieren. Guten Appetit und schöne Weihnachtstage!

Fotos: CO

zitat-le-couturier-jean-paul-gaultier-la-banane-vernissage-vip-grand-palais-exposition-evenement-paris-fashion-expo-mode-photo-by-united-states-of-paris-blog„Sobald eine Kamera auftaucht, muss ich Faxen machen.“

Der französische Modemacher Jean Paul Gaultier beim Selfietreff mit einem Berliner Fan zu einem Reporter des Stern. Zitiert in der Ausgabe 41 vom 06.10.2016. Foto: unitedstatesofparis.com

cartoon-butschkow-arschbombePeter Butschow, der Berliner Cartoonist, lebt und arbeitet in Nordfriesland und hat schon weit mehr als 2 Millionen Bücher, Kalender und unzählige Postkarten verkauft. Cartoon-Abdruck kostenpflichtig www.butschkow.de