Sehenswerte Plätze von historischer Bedeutung hat Wien wirklich mehr als genug. Eine besondere Attraktion ist der Platz „Am Hof“, der 1155 durch den Bau einer Residenz für Heinrich Jasomirgott aus dem Hause Babenberg, einem österreichischen Herzogengeschlecht, entstand, gebildet aus einem Häuserkomplex rund um einen Platz – den Hof. Im Laufe der Jahrhunderte fanden hier Minnesang-Wettbewerbe mit Walther von der Vogelweide statt, für kaiserliche Hochzeiten und Hinrichtungen nutzte man ihn, zwei Päpste hielten Reden, und hier stand auch die Litfaßsäule, durch die man im Film „Der dritte Mann“ (1948) in Wiens Kanalisationssystem einsteigen konnte. Statt der Litfaßsäule steht dort natürlich seit 1648 die Mariensäule, zuerst aus Sandstein, seit 1667 dann aus Bronze. Die
vier Putten am Sockel, auf dem Maria Immaculata hoch oben steht, symbolisieren den erfolgreichen Kampf gegen Hunger, Krieg, Unglauben und die Pest. Zu den wunderbar restaurierten Häusern am Platz gehören die Kirche am Hof von 1386, das Zeughaus (Nr 10), in dem heute die Berufsfeuerwehr residiert, das Collaltopalais (Nr 13), in dem 1762 der sechsjährige Wolfgang Amadeus Mozart das erste Mal auftrat, und der erste Stahlbetonbau Wiens mit klassizistischer Verkleidung – knapp hundert Jahre alt -, in dem heute das Hotel Park Hyatt Vienna beheimatet ist.…