Archiv für April 2025

“(Ich habe) gelernt, mich 40 Minuten auf die Hinterbacken zu setzen und    gar nichts zu tun, mich in den zeit- und zustandslosen Raum  zurückzuziehen, in dem man einfach nur ist. Heute erlebe ich das beispielsweise, wenn ich koche. Ich finde vollkommene Erfüllung im Zerschnippeln einer Möhre.“

 
Der Autor Frank Schätzing in der Rubrik „Fragen an das Leben“ in Chrismon 3/25. Foto: wikipedia

Unser Lieblings-Cartoonist Peter Butschkow, der in Berlin geboren wurde und heute in Nordfriesland lebt und arbeitet, mag es auch bequem.
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Cartoon-Abdruck kostenpflichtig www.peter-butschkow.de

Motel One, Bremen

Das Motel One in Bremen hat das, was alle Motel Ones auszeichnet: Die Zimmer sind klein und schlicht, aber mit guten Matratzen und praktischen Duschbädern. Das Frühstücksbüfett in der großen Halle ist üppig, aber nicht preiswert, abends gibt es an der gutsortierten Bar leckere Drinks. Und auch hier liegt das Hotel mitten in der Stadt, die Straßenbahn fährt vor der Tür ab, zum Hauptbahnhof sind es nur tausend Meter, zum Rathaus, dem Roland und den Bremer Stadtmusikanten geht man gerade mal zehn Minuten. DZ ab ca 103 Euro. Foto: Motel One

Alles hängt zusammen

Wie geht das eigentlich mit der Bestäubung? Verteilen auch Säugetiere Samen? Was machen die Reiher auf den Elefanten? Und wofür brauchen wir so dringend Bäume? Für Menschen ab sechs Jahren hat die spanische Illustratorin Marian Ruiz sich mit diesen Fragen beschäftigt und sie mit zauberhaften Zeichnungen und kleinen Texten erklärt.
Und so lernen schon die Jüngsten mühelos, was Plankton ist, wie Symbiosen funktionieren und warum wir unser Ökosystem unbedingt schützen müssen.

Marina Ruiz: Freunde in der Natur – entdecke das erstaunliche Ökosystem der Erde, Laurence King Verlag, 48 S., 18 Euro.


 

Mama ist die Beste

In Düsseldorf hat man sich jetzt mit einem Thema beschäftigt, das uns alle angeht: Mama – mother, mère, madre, moeder, mor, mae. Der Untertitel umreißt den Zeitraum: von Maria bis Merkel. 
Die Ausstellung und auch der sehenswerte Katalog beschäftigen sich mit Alltagsthemen wie „Care-Arbeit“, „(K)ein Kind bekommen“ und „Familienkonstellationen“ sowie mit der „Mutterschaft in der Kunst“ , „Maria als Modell“ und „Die Mutter und die Fotografie“.

Bis 18. Mai: In Saarbrücken zeigt das Saarlandmuseum – Moderne Galerie die Ausstellung  „Radikal! Künstlerinnen und Moderne 1910 bis 1950“ mit 60 Künstlerinnen aus 20 Ländern, um die bis heute weitgehende Unsichtbarkeit weiblicher Künstler in der Moderne zu durchbrechen. Sehr sehenswert!
Foto: Gazbia Sirry, Lied der Revolution 1952, Privatsammlung Bahrain, Gazbia Sirry Estate
9. April bis 31.8.: Die Fondation Louis Vuitton in Paris präsentiert „David Hockney 25“ mit Gemälden aus den letzten 25 Jahren in 11 Räumen: die größte Schau, die dieser Großmeister der Moderne bisher hatte.

Finnland: Die Mumins feiern ihren 80. Geburtstag! 1945 erfand die Autorin und Künstlerin Tove Jansson die schnurrige Familie, die anfangs auf der Flucht war und schließlich im idyllischen Mumintal ein neues sicheres Zuhause fand. Seither gehören die Abenteuer der Mumins zum kulturellen Erbe Finnlands – in Büchern, auf Mützen, Geschirr, Bettwäsche und auch auf Ostereiern.
Foto: Mumin-Shop
Recycling: Die Kölner Firma Feuerwear fertigt  in Handarbeit Taschen, Rucksäcke, Gürtel, Kulturbeutel und Hunde-Halsbänder und einiges mehr aus gebrauchten Feuerwehrschläuchen. Mit einigem Erfolg: In den letzten 20 Jahren wurden 282 Tonnen Schläuche verarbeitet.

Ostern: Der famose Jahreshase von Fürstenberg ist da. Amelie heißt die   Häsin, die gerade an einer Blüte schnüffelt. Das tut sie übrigens auch ganz in Gold oder Weiß und mit braunem Fell und gelber Blüte.
 Gartensaison: Genau das Richtige für die Frühlingssonne ist Paletti, das schicke Gartensofa von Fatboy  mit den wasserabweisenden und UV-beständigen Bezügen mit breiten Streifen in Blau/Weiß oder Orange/Salbeigrün oder mit Baumrindenmuster. Fotos: Fürstenberg

Museum  der Arbeit, Hamburg

Ab 1863 baute man in der Hansestadt den Bach Barnebeke (daraus entstand der Name Barmbek) zum Osterbekkanal um, an dem sich dann mehrere Fabriken niederliessen.  Mit dabei war die New York Hamburger Gummi-Waaren Compagnie (NYH), die aus dem Hafen importierten Kautschuk bekam und zu Hartgummi- Produkten wie Kämmen oder Tabakpfeifen verarbeitete. 1954 gab die NYH den Firmensitz auf.
1997 zog in die schön restaurierten Fabrikgebäude das Museum der Arbeit ein, das die Geschichte der Arbeit in Hamburg seit der Industrialisierung ausstellt. Gezeigt werden Maschinen, Werkzeuge, Kleidung und viele Fotos, erzählt werden Lebensgeschichten von vielen Arbeitern. In einer großen Druckerwerkstatt  kann man die Entwicklung des graphischen Gewerbes verfolgen. Im Hof des Museums steht u.a.  das Schneiderad (380 Tonnen schwer, Durchmesser 14,2 m), genannt T.R.U.D.E (Tief runter unter die Elbe), mit dem zwischen 1997 und 2000 die Elbe untertunnelt wurde. Foto: Die T:R:U:D:E am Museum der Arbeit  hamburg.de

Bucerius Kunst Forum, Hamburg noch bis 1.Juni 2025:
In her hands. Bildhauerinnen des Surrealismus
  
Licht – entschieden die Kuratorinnen – brauchen diese Skulpturen, und zwar jede Menge. Also zogen sie die Vorhänge zurück und ließen in den großen, diesmal kaum unterteilten Raum des Bucerius Forums das Tageslicht hinein.
Und das haben die drei fast unbekannten surrealistischen Bildhauerinnen, die Schweizerin Isabelle Waldberg (1911-1990), die Dänin Sonja Ferlov Mancoba (1911-1984) und die Brasilianerin Maria Martins (1894-1973), wirklich verdient, schließlich waren sie in Paris vor 1939 Teil der Avantgarde, deren Arbeiten bis heute verblüffen. Sehr kleine Objekte  aus Holz („Lebende Zweige“ von Sonja Mancoba) stehen nun neben bemalten Eisenobjekten („Wandkonstruktion“ von Isabelle Waldberg) und riesigen Bronzeobjekten („The Impossible“ von Maria Martins). Das Ergebnis: eine ungewohnte, leicht irritierende und sehr beeindruckende Schau. Foto: Bucerius Kunst Forum

Vor 160 Jahren begann seine Geschichte (seine Ursprünge reichen allerdings zurück bis ins Mittelalter), und bis heute erfreut er sich ungebrochener Beliebtheit. Und das ist kein Wunder, denn der Bremer Bürgerpark ist in Deutschland einzigartig.
Die MARIE schippert durch den BürgerparkDa ist schon mal seine sagenhafte Entstehungsgeschichte. Angeblich hatte die Gräfin Emma von Lesum (975 oder 980 bis 1038) von ihrem Grundbesitz den Bürgern von Bremen Weideland versprochen und zwar so viel, wie ein Mann in einer Stunde umrunden konnte. Ihr Schwager, Benno von Sachsen, fürchtete um sein Erbe und bestimmte einen lahmen Bettler, den Weg abzuschreiten. Der aber kroch um ein ziemlich großes Areal, das die Gräfin den Bremern dann für ihre Kühe überließ. Diese  Bürgerviehweide für bis zu 1000 Stück Vieh ist die Urzelle des heutigen Bürgerparks.
Lange Zeit blieb es bei dieser Nutzung, bis das „Comité zur Bewaldung der Bürgerweide“ 1866 den Landschaftsgärtner Wilhelm Benque (1814 bis 1895) mit dem Anlegen eines Erholungsparks auf 76 Hektar beauftragte.