Vor 160 Jahren begann seine Geschichte (seine Ursprünge reichen allerdings zurück bis ins Mittelalter), und bis heute erfreut er sich ungebrochener Beliebtheit. Und das ist kein Wunder, denn der Bremer Bürgerpark ist in Deutschland einzigartig.
Die MARIE schippert durch den BürgerparkDa ist schon mal seine sagenhafte Entstehungsgeschichte. Angeblich hatte die Gräfin Emma von Lesum (975 oder 980 bis 1038) von ihrem Grundbesitz den Bürgern von Bremen Weideland versprochen und zwar so viel, wie ein Mann in einer Stunde umrunden konnte. Ihr Schwager, Benno von Sachsen, fürchtete um sein Erbe und bestimmte einen lahmen Bettler, den Weg abzuschreiten. Der aber kroch um ein ziemlich großes Areal, das die Gräfin den Bremern dann für ihre Kühe überließ. Diese  Bürgerviehweide für bis zu 1000 Stück Vieh ist die Urzelle des heutigen Bürgerparks.
Lange Zeit blieb es bei dieser Nutzung, bis das „Comité zur Bewaldung der Bürgerweide“ 1866 den Landschaftsgärtner Wilhelm Benque (1814 bis 1895) mit dem Anlegen eines Erholungsparks auf 76 Hektar beauftragte. Heute erstreckt sich die Anlage aus Bürgerpark und anschließendem Stadtwald auf 200 Hektar zwischen dem Hauptbahnhof und dem   Blockland und gehört damit zusammen mit dem EnglischenGarten in München, dem Tiergarten in Berlin und dem Hamburger Volkspark zu den größten Parkanlagen in Deutschland. Er ist zu 70 % bewaldet, 15% sind Liegewiesen und 7,5% Wasserflächen.
Wenn Sie vom Hauptbahnhof kommen, laufen Sie zuerst am Hollersee mit seiner großen Fontäne vorbei, hier findet jedes Jahr ein kostenloses Freiluftkonzert statt, bei dem u.a. zu einem üppigen Feuerwerk Händels Feuerwerkmusik gespielt wird.
Direkt am See liegt auch das luxuriöse Parkhotel, in dem nicht nur Bremer gerne ihre Hochzeit feiern.
Kurz danach liegt rechterhand das „Schweizerhaus“ von 1872, in dem der jeweilige Parkdirektor mit seiner Familie lebte. Angeblich wurde hier erst 1970 eine Ölheizung installiert.
Auf dem Weg zum Emmasee überqueren Sie jetzt die große Parkwiese, lassen den Claus-Albert-Addix-Brunnen links und den Minigolfplatz rechts liegen und mieten am Emmasee ein Ruderboot oder besteigen die „MARIE“, das Fahrgastschiff, das Sie in anderthalb Stunden unter Brücken hindurch, vorbei am Tiergehege mit Damwild, Bergziegen, Schafen, Enten und Bentheimer Schweinen, vorbei an der Waldbühne zum Meiereisee bringt. Dort steht die „Meierei“, auf deren herrlicher Terrasse Sie unbedingt Pause machen sollten. Dienstag und Mittwoch ist hier übrigens Schnitzeltag!
Oder Sie bleiben in der MARIE sitzen und lassen sich am Aussichtsturm, dem ehemaligen, aus der Nazi-Zeit stammenden, Befehlsbunker und am Alten Schießhaus vorbei zurück zum Emmasee schippern. Besonders jetzt im Frühjahr tut das viele frische Grün und die bunten Tupfer der vielen Blumen so richtig gut!
Spazieren Sie jetzt in Richtung Marcusbrunnen  und machen Sie auf einer der vielen Bänke noch eine ausgiebige Pause – bevor Sie wieder zum Hauptbahnhof gehen und fröhlich nach Hause fahren! Fotos: Bürgerpark