Kunsthalle Hamburg, noch bis 10.4.23

Femme fatale

Sie gilt als Sinnbild der Sündhaftigkeit, als dämonische Verführerin, als wollüstiges Machtweib, gar als männermordend – die Femme Fatale. Die Hamburger Kunsthalle beschäftigt sich jetzt in einer großen Ausstellung mit dem Mythos dieser verführerischen Figur in Kunst und Literatur. Zu sehen sind etwa 200 Werke, beginnend mit den Präraffaeliten, den Symbolisten, den Impressionisten, gefolgt von Werken des Expressionismus, der Neuen Sachlichkeit bis zu aktuellen Arbeiten der feministischen Avantgarde. Am Anfang wird mit Darstellungen von Salome oder Medusa das „klassische“ Bild der biblischen, mythologischen „verhängnisvollen“ Frau gezeigt, um 1900 wurde der Begriff dann auch auf reale Menschen wie Sarah Bernhardt projiziert. Dekonstruiert wurde der Mythos schließlich in den 1960er Jahren durch feministische Aktionen; die jüngsten Arbeiten stammen aus der MeToo-Bewegung oder dokumentieren den male gaze im Film.
Zu sehen sind u.a. Werke von Lovis Corinth, Max Liebermann, Edvard Munch und Jeanne Mammen.
Bild: Dante Gabriel Rossetti (1828–1882) Helena von Troja, 1863, Öl auf Mahagoniholz,
32,8 x 27,7 cm © Hamburger Kunsthalle / bpk Foto: Elke Walford