Versicherungskammer Kulturstiftung, München

Inge Morath noch bis 1.5.23
 

Das Lama Linda

Berühmt wurde sie durch Linda: jenes fürwitzige Lama, das 1957 seinen Kopf unversehens durch das Fenster eines New Yorker Taxis steckte und neugierig den Times Square langblickte. Als sie dieses Foto machte, war die gebürtige Grazerin Inge Morath gerade mal Anfang dreißig, hatte das Dritte Reich und den Zweiten Weltkrieg überstanden, danach in Paris für die berühmte Fotoagentur „Magnum“ gearbeitet und 1951 beschlossen, selbst Fotografin zu werden. Und weil sich rasch herausstellte, dass sie – wie ihr großes Vorbild Henri Cartier-Bresson – einen Blick für den einen, entscheidenden Moment hatte, wurde sie mit ihren Porträts, Reisereportagen und Aufnahmen von internationalen Filmsets so bekannt, dass sie 1955 als erste Frau selbst „Magnum“-Mitglied wurde. Sie reiste weiter rund um die Welt, bekam fast die gesamte internationale Prominenz aus Kunst und Kultur vor ihre Kamera, und als sie 2002 starb, hatte sie längst einen festen Platz in der Geschichte der Fotografie. Rund 170 ihrer legendären Meisterwerke sind bis zum 1. Mai noch in der Kulturstiftung der Münchner Versicherungskammer zu bewundern, und wer sich die großartigen Schätze ins Regal stellen will, greift zum opulenten Katalog. (Schirmer/Mosel. 58 Euro) Foto: Inge Morath