Bucerius Kunstforum, Hamburg, 10.6. bis 24.9.23
Lee Miller – Fotografin zwischen Krieg und Glamour
 

Sie zählt zu den vielseitigsten Künstlerinnen des 20. Jahrhunderts, und kaum eine hat ein so abenteuerliches Leben geführt. Dabei wäre die Amerikanerin Lee Miller (1907-1977) 1926 in New York fast von einem Auto erfasst worden, gerettet hat sie zufällig der Verleger Condé Montrose Nast, der die hübsche junge Frau sogleich als Fotomodell engagierte. Zwei Jahre später wechselte sie hinter die Kamera und ging nach Paris, wo sie mit der Surrealismus-Legende Man Ray arbeitete und auch liiert war.
Bis 1934 widmete sie sich sehr erfolgreich der Modefotografie, dann heiratete sie einen Ägypter und zog nach Kairo, dort entstanden beeindruckende Naturaufnahmen. Mit ihrem späteren zweiten Mann ging sie 1939 nach London, zu Kriegsbeginn weiter nach New York und wurde ab 1944 – von der Modezeitschrift „Vogue“ – als Kriegsreporterin nach Europa entsandt.
Dort dokumentierte sie die Befreiung von Paris und der Konzentrationslager Buchenwald und Dachau; das berühmte Foto, auf dem sie in der Badewanne in Hitlers Münchener Privatwohnung sitzt, stammt allerdings von ihrem Kollegen David E. Scherman.
Aus allen Phasen von Lee Millers Werk zeigt das Bucerius Kunstforum jetzt eine repräsentative Auswahl.

Foto: Lee Miller, David E. Scherman, dressed for war, London, 1942
© Lee Miller Archives, East Sussex, England. www.leemiller.co.uk