DUMONT_NOLDE_MA_014„Die Farben waren mir ein Glück“, hat Emil Nolde (1867 bis 1956) einmal über seine Anfänge gesagt. Schon als kleines Kind malte er mit Holunderbeer- und Rote-Beete-Saft, bis er endlich den ersehnten Tuschkasten bekam. Zeit seines Lebens hat er mit Farben experimentiert, ihre Wirkung auf einander und abhängig vom Untergrund und den unterschiedlichen Lichtverhältnissen studiert. Auch seine Reisen in Europa und nach Japan, China und in die Südsee haben seinen Umgang mit Farben stark beeinflusst. Das Museum Frieder Burda zeigt jetzt 58 Ölgemälde und 22 Aquarelle von seinen Anfängen bis zum Spätwerk. Mit dabei sind auch einige „ungemalte Bilder“, die während seines Malverbots zur Zeit des Nationalsozialismus heimlich in seinem Atelier in Seebüll entstanden sind.

Da Emil Nolde auch ein großer Naturfreund war, selbst immer wieder Gärten anlegte und Blumen malte, hat sich das Museum etwas ganz Besonderes einfallen lassen: Es wurden vier große Blumenbeete gepflanzt, die in ihrer Farbigkeit je eines der Bilder in der Ausstellung nachempfinden. Ein großer Holzrahmen umschließt jedes Beet. Nolde hätte es sicher gefallen.

Baden-Baden, Museum Frieder Burda, Abbildung: Emil Nolde , Blumengarten (O), 1922, 74 x 89,5 cm, Ölfarben auf grober Leinwand (Sackleinen), Nolde Stiftung Seebüll © Nolde Stiftung Seebüll, 2013