Fondation Louis Vuitton, Paris
 

Im Bois de Boulogne, dem 846 Hektar großen Park im Westen von Paris, der 1860 von Napoleon III. der Öffentlichkeit geschenkt wurde, herrscht absolutes Bauverbot. Um hier – unmittelbar neben dem Jardin d’Acclimation, einem kleinen Vergnügungspark im großen Park – trotzdem das Museum „Fondation Louis Vuitton“ zu bauen, war ein Trick nötig: Eine vorhandene Bowlingbahn wurde abgerissen, und auf ihrem Areal entstand ein spektakulärer Bau des Architekten Frank Gehry (geb. 1929), der für seine dekonstruktivistischen Entwürfe bekannt ist. Beauftragt wurde er von Bernard Arnault, dem Chef des Modekonzerns LVMH, den das 2014 eröffnete Museum geschätzte 100 Millionen Euro gekostet hat. Dafür geht der Besitz erst in 55 Jahren an die Stadt Paris über.

Die Einheimischen nennen das Museum „Le vaisseau de verre“ – das Glasschiff, der Architekt nannte es „Glaswolke“. Den 19 weißen Raumblöcken hat er zwölf Elemente aus Stahl, Holz und Glas vorgelagert, die aussehen wie Schiffsegel und das Licht brechen, so erreicht die Kunstwerke im Inneren nur indirektes Licht. Auf insgesamt 11000 Quadratmetern in elf Galerien wird Kunst des 20. Jahrhunderts gezeigt. Außerdem gibt es ein Auditorium mit 400 Plätzen, mehrere Terrassen mit guter Aussicht auf Paris und schließlich noch eine großartige Wassertreppe mit aufgefangenem Regenwasser, mit dem das Gebäude gereinigt und die Pflanzen rundherum gegossen werden. Foto: CO