National Museum of African American History & Culture, Washington, USA

Von weitem sieht es aus wie ein wuchtiger, dunkler Klotz, geformt wie ein Tellerstapel: das Museum für die Geschichte und Kultur der Afro-Amerikaner, das von Präsident Obama am 24. September 2016 direkt an der Mall unweit des Capitols in Washington eingeweiht wurde.
Entworfen hat es der ghanaisch-britische Architekt David Adjaye, der schon in England, Afrika, Südkorea, USA und Russland gebaut hat. Nähert man sich dem Museum, dann erst sieht man, dass Adjaye dem Gebäude ein Ornament aus Metall vorgehängt hat, das an die Handwerkskunst von Sklaven erinnert. Auch für die Form der drei oberen Geschosse hat er sich ein Vorbild in Afrika gesucht: die dreigestaffelte Krone des Stammes der Yoruban in West-Afrika. Da in Washington kein Bauwerk höher als das Capitol sein darf, hat der Architekt auch drei Etagen in die Erde hinein geplant. Im untersten Stockwerk beginnt der Rundgang mit den Anfängen des Sklavenhandels im 15. Jahrhundert und führt über die Freiheitskämpfe des 18. Jahrhunderts gegen die Briten bis zur Wahl des ersten Afro-Amerikaners zum Präsidenten. Ganz oben im Licht ist ein Stockwerk der Kultur gewidmet: Musik, Filme, Theater, Sport.
Es ist ein riesiges, beeindruckendes Museum, das man unbedingt mehrfach besuchen muss und das jedesmal wieder irritiert und betroffen macht.
Foto: National Museum of African American History & Culture