Louisiana, Kopenhagen

Die alte Villa Louisiana

Als der Däne Knud W. Jensen (1916 bis 2000) Anfang der fünfziger Jahre eine Stadtvilla von 1855 vor den Toren Kopenhagens für seine Kunstsammlung erwarb, beließ er es bei dem Namen „Louisiana“, den der Erbauer Alexander Brun dem Haus gegeben hatte, der war nämlich dreimal mit Frauen namens Louise verheiratet gewesen. 1958 eröffnete Jensen sein Museum, das die Architekten Jorgen Bo und Vilhelm Wohlert (später stieß noch Claus Wohlert zum Team) ihm rund um seine Villa gebaut hatten. Sie erfüllten mit ihren Pavillons und verglasten Gängen die Vorgaben des Bauherrn: „Erst wenn Kunst, Architektur

Ein neuer Anbau

und Natur zusammenspielen, eine Einheit bilden, erfahren wir dieses undefinierbare Gefühl: Das ist etwas Besonderes.“ Und das ist es in der Tat: Das hügelige Anwesen mit riesigen, uralten Bäumen, natürlichen und angelegten Teichen und mit einem atemberaubenden Blick übers Meer bis zur schwedischen Küste gegenüber, ist der perfekte Hintergrund für Jensens Giacomettis, Jorns, Warhols, Lichtensteins, Baselitz und Kiefers. Im weitläufigen Park stehen Skulpturen von Henry Moore und Alexander Calder, Richard Serra und Alicja Kwade. Die Pavillons zur Erweiterung des Museums, die im Abstand von ca. zehn Jahren vom selben Architektenteam gebaut wurden, fügen sich harmonisch in das Ensemble ein. Jensens Wunsch, dass etwa 40 000 seiner Landsleute sich jährlich für Kunst begeistern würden, wurde schon im ersten Jahr weit übertroffen: Es kamen 225 000 Kunstliebhaber.
Fotos: wikipedia