Kunst:  Spiel mit dem Raum

Gelernt hat er Maschinenbau. Doch nach dem Studium zog es den frischgebackenen Ingenieur zu einer ganz anderen Disziplin: zur Kunst. Und die hatte alsbald einen neuen Star. Seit Mitte der 1920er Jahre schuf Alexander Calder, 1898 in in Lawnton im US-Staat Pennsylvania geboren, mit unerschöpflicher Phantasie immer neue Skulpturen, mal winzig klein, wie sein berühmter aus Draht zusammengebogener „Zirkus“, mal riesengroß, wie sein stählernes Ensemble „Tetes et Queue“. Das zählt zu den bedeutendsten Schätzen der gerade wieder eröffneten Neuen Nationalgalerie in Berlin, das dem Amerikaner denn auch gleich seine erste Ausstellung „Minimal/Maximal“ widmete. Vor allem sind dort nun bis zum 13. Februar 2022 viele Mobiles zu sehen, als deren Erfinder Calder gilt: fragile, sorgsam austarierte abstrakte Kompositionen, bei denen oft schon ein Windstoß genügt, um sie in Schwingung zu versetzen, und die ihren Schöpfer zu einem Pionier der kinetischen Plastik machten. Bilder geben ihre Eleganz nur begrenzt wider, dennoch beweist dieser zur Ausstellung erschienene Katalog, mit welch spielerischem Einfallsreichtum der 1976 gestorbene Künstler arbeitete.

Alexander Calder: Minimal/Maximal. 176 S., 108 Abb. Prestel. 39 Euro. Foto: Prestel


 

Kochen:  Rezepte fürs Überleben

Es begann mit einem Herzinfarkt. Den erlitt der Maler Mauro Bergonzoli 2016, und seine Frau, die „Contessa“, stellte sofort, wenn auch erst einmal probehalber, die Ernährung der Familie auf vegan um. Inzwischen ist sie überzeugt, damit rettete sie ihrem Mann das Leben, gab ihm Kraft und Lebensfreude zurück. Nachzulesen in ihrem Buch „Magic Food“, in dem sie auch ihre Rezepte vorstellt. Zum Beispiel den „geschmolzenen Blumenkohl“ mit Kokosmilch und Ingwer, die „Spinatspaghetti“ mit Knoblauch und Ahornsirup oder den „Schweizer Wurstsalat“ mit veganer Schinkenwurst und Essiggurken. Dazu hat die Autorin ein Gesundheitslexikon gestellt, in dem jedes Lebensmittel eingeordnet und bewertet wird. Da erfährt man beispielsweise, dass Johannisbeeren gut gegen Schlafstörungen und Pfirsiche gegen Gereiztheit sind, dass Ingwer Migräne lindert und Chili bei Bluthochdruck hilft.
Gatte Mauro hat wunderschöne Illustrationen zum Buch beigesteuert.

Franziska Gräfin Fugger von Babenhausen: Magic Food vegan. 210 S. Callwey Verlag. 39,95 Euro  Foto: Callwey

 


 

Kalender:  Gar nicht mehr fremd!

„Angekommen – So schmeckt Heimat“ haben Ehrenamtliche in Rellingen bei Hamburg  ihren bereits zweiten Kalender genannt, den sie mit Geflüchteten aus Syrien, Afghanistan, Iran, Irak und Eritrea produziert haben. Im März werden zum Beispiel „Elefantenohren“ präsentiert, Gosh e Fil, ein iranisch-afghanisches Rezept mit Kardamom und Vanillezucker. Und im Mai gibt es eine grüne  Sahnetorte aus dem Irak – mit Spinat und Mascarpone. Klingt so lecker, dass man sie gleich selbst backen möchte. Den Kalender 2022 gibt es für 14,90 Euro, die Einnahmen gehen zur Hälfte an die Flüchtlingshilfe in Rellingen, die andere bekommt dieses Mal „Ärzte ohne Grenzen“.
Elisabeth Bolle, Burgunde Uhlig: Angekommen – So schmeckt Heimat. Eine Kalender mit Rezepten von Geflüchteten. 14,90 Euro zu bestellen über kochkalender@posteo.de Foto: Hersteller