Kochen: So schmeckt Chemnitz

Drei Jahre hat man Zeit, sich durch dieses Buch zu kochen, denn Chemnitz ist erst 2025 Kulturhauptstadt, und zu diesem Anlass hat die Autorin Diana Drechsel schon mal „7 x 7 köstliche Rezepte“ gesammelt. Zwischendrin erzählt sie Wissenswertes aus allen Stadtteilen, zeigt davon einige Schwarzweiß-Aufnahmen und fordert auf, ein paar Stadtansichten nach Zahlen auszumalen. Doch der Clou sind die einfachen Rezepte mit den phantasievollen Namen: Felsendomer Tropfsteintopf oder schneller Wanderer oder Sex on the Schlossteich. Sie sind in drei Schwierigkeitsgrade eingeordnet und mit ein, zwei oder drei Silhouetten des Roten Turms, dem Wahrzeichen von Chemnitz, gekennzeichnet. Außerdem können sie mit Kommentaren versehen werden: Für wen und wann gekocht? War es gut? Mittel? Schlecht? Nochmal kochen: ja oder nein? Ein lustiges Buch, das Lust auf einen Chemnitz-Besuch macht und dem eigentlich nur ein paar schöne Rezeptfotos fehlen.

Diana Drechsel: Koch Mich! Chemnitz, 128 S., 24 Euro, Paperento Verlag, Foto: Paperento
 


 

Kunst: Hundert mal erklärt

Hätten Sie’s gewusst: Das Gemälde „Das Mädchen mit dem Perlenohrring“ zeigt nicht Jan Vermeers Hausmädchen Grit, wie es im Roman von Tracy Chevalier und im Film von Peter Webber behauptet wird. Der niederländische Maler (1632-1675) malte keine bestimmte Frau, sondern er wollte mit diesem Tronie (so der Fachbegriff für „Kopf“ oder „Gesicht“) eines anonymen Mädchens seine Porträtkunst beweisen.
Und der Franzose Georges Seurat (1859-1891) begründete 1886 mit seinem Gemälde „La Grande Jatte“ den Pointillismus, weil er erkannt hatte, dass nebeneinander getupfte reine Farben kräftig leuchtende Effekte erzielen konnten.
Die britische Kunstgeschichtlerin Susie Hodge hat 100 Meisterwerke aus der Zeit von 24 000 v. Ch. bis heute zusammengestellt und beschreibt in ihrem Buch „Kunst: erklärt“ deren Bedeutung samt einer Kurzbiografie des jeweiligen Künstlers. Mit dabei sind die Skulptur „East West Circle“ von Richard Long von 1996, das Bild „Nighthawks“ von Edward Hopper von 1942, Edvard Munchs Gemälde „Der Schrei“ von 1893 und das Deckengemälde „Die Erschaffung Adams“ von Michelangelo von 1508/12.
Das Ergebnis ist ein ebenso konziser wie spannender Exkurs durch die Kunstgeschichte, der den Leser weder langweilt noch überfordert.

Susie Hodge: Kunst: erklärt – 100 Meisterwerke und was sie bedeuten, 216 S., 20 Euro, Laurence King Verlag Foto: Laurence King Verlag