Foersters Garten

Garten-Fans kennen natürlich den Namen Karl Foerster (1874-1970), des legendären Gärtners und Pflanzenzüchters. Und manch einer hat schon seinen prachtvollen Garten in Potsdam-Bornim besucht. Von1990 bis zu ihrem Tod 2010 übernahm Tochter Marianne Foerster, die bei ihrem Vater gelernt hatte und anschließend dreissig Jahre in Belgien arbeitete, die Leitung des Anwesens. Heute gehört es der Marianne-Foerster-Stiftung. Ihr Garten-Tagebuch von 2003 hat der Landschaftsarchitekt Ulrich Timm jetzt ergänzt und aktualisiert, und ausserdem ist der Band mit neuen prächtigen Fotos von Ferdinand Graf Luckner illustriert worden. So kann man den Autoren durchs Gartenjahr folgen, bekommt Tipps zum Bepflanzen verschiedener Stauden, Gräser und Blumen und Empfehlungen für Farbkompositionen, zum Beispiel dieser: „Es gibt niemals genug weiße Blüten in einem Beet, Weiß trennt und verbindet, hebt andere Farben hervor, Weiß ist unerlässlich.“

Marianne Foerster: Der Garten meines Vaters Karl Foerster. 160 S., 180 Abb. Prestel. 38 Euro Foto: Prestel

Grüne Gedichte

Erstaunlich, wie viele Literaten sich Gärten anlegten, in der Natur schrieben und gerne Bäume, Stauden, Hecken, Gemüse und Blumen pflanzten. Thomas Mann (1875-1955) etwa, der sich in Kalifornien einen subtropischen Garten anlegen ließ, den er zwar nicht selbst pflegte, aber außerordentlich genoß. Oder Agatha Christie (1890-1976), die sich 1938 für gerade mal 6000 Pfund ein herrliches Anwesen kaufte und dort selbst Jungpflanzen zog. Jean Cocteau wiederum (1889-1963) baute eigenhändig Kräuter, Heilpflanzen, Obst und Gemüse an und entwickelte eine besondere Vorliebe für Spalierobst. Über diese und fünfzehn andere Dichter berichtet die britische Gartenarchitektin Jackie Bennett in ihrem Buch, jeweils  mit lesenswerter Biografie und herrlichen Bildern. Im Anhang gibt es zu jedem Garten die entsprechende Adresse mit Website.

Jackie Bennett: Die Gärten der Literaten 240 S.,  38 Euro, Gerstenberg. Foto: Gerstenberg