Natur: Cornwalls üppige Gärten
Man glaubt es kaum, aber in England gedeihen Orangen, Limetten, Zitronen und Grapefruits, auch Rosen und Orchideen kann man entdecken. Zum Beispiel in den vielen Gärten Cornwalls, die nach Meinung von Sir Tim Smit, Musikproduzent, Gartenbauer und Archäologe, in das Weltkulturerbe der UNESCO aufgenommen werden müssten, wie er im Vorwort dieses Buches schreibt. In dem
stellt der Radio- und Fernsehjournalist Tim Hubbard zwanzig herrliche Gärten in Cornwall vor und erzählt die Geschichten der Anwesen und ihrer Eigentümer. Etwa die des „Burncoose House Garden“ und der Familie Williams, die schon ab 1715 hier ansässig war und sich als Kamelien- und Rhododendren-Züchter einen Namen machte. Oder die von Enys Gardens, die schon 1272 erwähnt wurden und später vom Naturforscher und Pflanzenkundler John Davies Enys und seinen aus Neuseeland mitgebrachten Farnen geprägt wurden.
Alle Gärten werden im Anhang mit Adressen, Telefonnummern und Öffnungszeiten aufgeführt. Und besonders schön: Die stimmungsvollen Bilder des Fotografenpaares Jo und Rob Whitworth helfen bestimmt über die grauen deutschen Wintertage hinweg. Foto: Gerstenberg
Tim Hubbard: Die wunderbaren Gärten von Cornwall, 250 S., Gerstenberg Verlag, 32 Euro.
Kunst: Ladies mit Pinseln
Frauen in der Kunst hatten es schon immer schwer. Erst Ende des 19. Jahrhunderts wurden Kunstschulen in Paris für das weibliche Geschlecht geöffnet, in Deutschland passierte das erst 1919. Wer trotzdem ohne Ausbildung malte, dem wurde „mangelnde Qualität“ attestiert. Und Aktzeichnen, ein wesentlicher Teil der Kunstausbildung, wurde den Studentinnen aus moralischen Gründen sowieso noch lange verwehrt.
Trotzdem gab es Frauen aus ganz Europa und den USA, die ihre kleine Chance in Paris nutzten, sich dort in „Damenateliers“ ausbilden ließen und zu Netzwerken zusammen schlossen.
Dokumentiert im Sommer letzten Jahres im Frankfurter Städel mit der Ausstellung „Städel │Frauen – Künstlerinnen zwischen Frankfurt und Paris um 1900“ mit wunderbaren Zeichnungen, Gemälden, Skulpturen von mehrheitlich wenig bekannten Künstlerinnen wie Mathilde Battenberg, Inge Dinand, Rosy Lilienfeld, Ottilie Roederstein und vielen anderen.
Der Katalog zur Ausstellung zeigt die interessanten, schönen, großartigen Bilder, beschreibt in Essays den Werdegang der Malerinnen und bietet im Anhang Biografien der vierundzwanzig gezeigten Künstlerinnen.Foto: Hirmer
Hrsg. Alexander Eiling u.a.: Städel l Frauen – Künstlerinnen zwischen Frankfurt und Paris um 1900.232 S., Hirmer Verlag, 49,90 Euro.