Grassimuseum, Leipzig

Der schönste Saal

Wie ein Schloss ist das Museum angelegt, mit zwei großen Innenhöfen und zwei kleinen Hofgärten. Der Bau entstand 1925-29, nachdem das ursprüngliche Haus – bezahlt aus dem der Stadt vererbten Vermögen des Bankiers Franz Dominic Grassi – viel zu klein geworden war. Erbaut wurde es am Johannisplatz  zwischen Johanniskirche , die im Krieg ausbrannte, und dem alten Johannisfriedhof, der bereits 1228 für die Bestattung verstorbener Leprakranker genutzt wurde und auf dem auch Namensgeber Grassi 1880 bestattet wurde.Heute ist der Friedhof ein „musealer Park“, der gern für Spaziergänge besucht wird.
Der stattliche Bau bietet in der Mitte drei Museen ausreichend Platz: Im Musikinstrumentenmuseum der Universität Leibzig zeigt man unter vielem anderen eine Orgel von 1724, ein Spinett von 1693 und einen Kontrabass von 1662. Im Völkerkundemuseum gibt es Schamanenkleidung von 1870, Bronzen aus Benin von 1600 und einen Ahnenaltar von 1914 zu entdecken.
Das Museum für angewandte Kunst gilt als das schönste der drei. Seine Exponate sind in drei Bereiche aufgeteilt, von der „Antike bis zum Historismus“ in 30 Sälen, „asiatische Kunst“ in wenigen kleinen Räumen und vom „Jugendstil bis zur Gegenwart“ auf zwei ganzen Etagen. Dort sieht man Ausstellungsstücke aus dem  Art Deco, gefolgt von der Moderne mit dem Bauhaus bis zu Pop Art und heutigem Design. Viele Stücke in der Ausstellung kaufte das Museum auf der Grassi-Messe für Kunsthandwerker, die seit 1920 jährlich stattfindet.
Dieses Mal vom 20. bis 22.10.2023. Foto: Grassimuseum