Ein ganzes Viertel für Design!

Mit einem eigenen – kostenlosen – Plan für Besucher, das hat wirklich nicht jede Stadt! Der Design District Helsinkis umfasst 25 Straßen und lässt sich prima zu Fuß erkunden. (www.designdistrict.fi) Um die Ecke vom Hotel Klaus K (siehe Rubrik “Hotel”) hat das Design Forum Finnland einen Shop, in dem man einen guten Überblick darüber bekommt, was in Finnland entworfen wurde und wird.
Das Forum organisiert weltweit Ausstellungen bekannter und unbekannter Designer, gibt Jahrbücher heraus und fördert junge Talente. Im Shop kann man die Objekte gleich kaufen. (www.designforum.fi)

Ein paar Schritte weiter und drei Stufen hoch zeigen Thia Schulman und Annika Walden von „The green dress“ coole Vintage- und Ökomode. Die beiden jungen Frauen haben sich auf „internationale ethische Label“ und luxuriöse Secondhand-Taschen verlegt. (www.thegreendress.fi)

Ihre Kollegin Mariia Sundman-Laakso ist Silberschmiedin und fertigt in ihrem kleinen, edlen Laden gleich um die Ecke zierliche Ketten und Ringe, dekorative Armreifen und Ohrringe. (www.designlaaksosundman.blogspot.com) Auch Harri Syrjänen ist Schmuckdesigner, seine Spezialität sind Broschen und Gürtelschnallen mit Hintersinn, so heißt seine Mutter-mit-Kind-an-der-Brust-Brosche „The first breakfast“. In seiner vollgestopften Laden-Werkstatt gegenüber dem Design-Museum fertigt er auch exklusive Ledertaschen und Rucksäcke. (www.harrisyrjanen.com

Das Designmuseum residiert in einem Schulgebäude von 1873 und beherbergt 75 000 Objekte, 40 000 Skizzen und über 100 000 Fotos, die die Entwicklung des finnischen Designs vollständig dokumentieren. Regelmäßige Sonderausstellungen ergänzen das Programm. (www.designmuseum.fi) Wenn man jetzt die Straße Ratakatu hinunter schlendert und rechts in die Fredrikinkatu einbiegt, steht man gleich vor dem schlichten Shop der Textildesignerin Johanna Gullichsen, die einen zweiten Laden in Paris hat und viel in Japan arbeitet. Ihre strengen Muster auf Baumwolle und Leinen zieren Decken, Kissen, Bettwäsche und Handtüchern. (www.johannagullichsen.com)  

Weiter geht’s die Fredikinkatu lang, vorbei an lustigen Schnickschnack-Läden wie „Pino“ (www.pino.fi) und „Edel City“ (www.edelcity.com) , „Interiors“ (www.interiors.fi) und „Zarro“ (www.zarro.fi) bis zum Bulevardi.

Hier residiert in Nr. 24 Minna Parikka, die witzige Schuhdesigerin, die schon Lady Gaga und Beth Dito zum Schwärmen brachte. (www.minnaparikka.com)  Markenzeichen ihrer todschicken Highheels ist ein kleines Lederherz, das entweder am Bändchen baumelt oder ausgestanzt ist.  Wer fündig geworden ist (Preise ab etwa 170 Euro), kann eh nur noch trippeln, also bewegt man sich am besten eine Straße zurück, in die Uudenmaankatu 13, ins Cafe Fleuriste zu Cafe au lait und Petit Four. (www.fleuriste.fi) Und macht ausgiebig Pause – ehe es weitergeht. Mit Design ist man schließlich nie fertig!

Fotos: Designforum, Design Museum, Minna Parikka