Paul Gauguin reiste 1891 in die Südsee, um Unbekanntes, nie Gesehenes zu erleben und so neue Impulse für seine Kunst zu bekommen. Paul Klee und August Macke zog es wenig später nach Tunis, wo sie das „klare, körperlose“ Licht Nordafrikas für ihre Bilder entdeckten. Der Däne Jacob Kierkegaard reiste 2006 nach Tschernobyl und fotografierte unbewohnbare, zerfallende Räume; der Deutsche Thomas Ruff griff für seine „ma.rs-Serie“ auf Nasa-Material zurück und verfremdete es. Alle diese Künstler haben Neues entdeckt oder einen neuen Blick auf Vorhandenes getan, sie alle haben Neuland betreten.
So heißt jetzt auch die Ausstellung, in der die Kunsthalle Emden etwa 120 Werke von 40 internationalen Künstlern zeigt, u.a. Fischli & Weiss, Edward Kienholz, August Macke, Jonathan Meese, Emil Nolde, Yoko Ono, Max Pechstein und James Turrell. Neben dem Thema Künstlerreise und exotische Orte geht es auch um unbetretbare bzw. utopische Orte und erträumte Welten – und ein Besuch könnte leicht auch eine Entdeckungsreise in Neuland werden.
Kunsthalle Emden, Di bis Fr 10 – 17 Uhr, Sa, So und feiertags 11 – 17 Uhr, erster Di im Monat 11 – 21 Uhr, Eintritt 8 Euro. Foto oben: Reiner Riedler, Horizon 01. Tropical Islands, Germany, 2007, © Reiner Riedler, courtesy Galerie Hengevoss-Dürkop, Hamburg, Kunsthalle Emden