cartoon-peter-butschkowDer Berliner Zeichner lebt und arbeitet in Nordfriesland und hat schon weit mehr als 2 Millionen Bücher, Kalender und unzählige Postkarten verkauft. Cartoon-Abdruck kostenpflichtig 040-870956-57 www.butschkow.de

Unknown„Laut der Umfrage eines großen deutschen Nachrichtenmagazins gehöre ich nicht zu den zehn erotischsten Männern Deutschlands – aber ich kann auch mit dem elften Platz gut leben.”

Der Komiker Olaf Schubert, der auch als Gabi Schubert und als Michael Rock auftritt, und sich als Betroffenheits-Lyriker bezeichnet, auf seiner Website http://www.olaf-schubert.de/. Foto: Olaf Schubert/© Copyright Maren Uhlherr
Hotel lobby-15935--nh-atlanta-rotterdam_t2-z1wVon außen ist es ein unspektakulärer Kasten an einer viel befahrenen Hauptstraße nicht weit vom Hauptbahnhof. Aber in der Lobby des Hotels Atlanta ist noch die Art-Deco-Pracht von einst zu bewundern. Die Zimmer
sind klein aber sinnvoll eingerichtet, die Fenster sind nur einfach verglast, aber die Vorhänge sind dick und schwer, das Frühstücksbüfett, an dem
man schon ab fünf Uhr früh zulangen kann, ist so wie eigentlich überall, im
Restaurant kocht man chinesisch, und in der netten Bar gibt es kleine internationale Gerichte. Die interessante Innenstadt von Rotterdam mit ihrer eindrucksvollen Architektur ist nur fünf Gehminuten vom Hotel entfernt und in zehn Minuten erreicht man die spektakuläre neue Markthalle. DZ ab 59 Euro. Foto: NH-Hotels

Bücher Berlins Finest 1_1Bücher  Berlins Finest 2_1Exklusiv: Wer die Nase voll hat von Modeketten a la Zara und Hasi & Mausi, der muss einfach mal zum Shoppen nach Berlin. Kleine Mädchen gehen dort am besten zu „Goldig“ und decken sich mit rosa Blumenprints ein oder zu „Spitze“, wo Vintage groß geschrieben wird. Saftiges Biobrot kauft man anschließend im „Endorphina“,  eingelegte Salzzitronen bei „Goldhahn & Sampson“ und herbe Preiselbeeren im „Senfsalon“. Und woher hat man all die Tipps und Adressen? Aus Berlin’s Finest, den kompakten Büchern mit jeweils 50 ausgesuchten Geschäften. Also einfach einen Stadtplan daneben legen und eine erfolgversprechende Shoppingtour zusammen stellen. Viel Spaß!

Mathias Helfert: Berlin’s Finest – 50 exquisite Lebensmittelgeschäft, 158 Seiten, 14,95 Euro, Edition Braus. Julia Stelzner: Berlin’s Finest – 50 besondere Modeläden, 158 Seiten, 14,95 Euro, Edition Braus. Foto: Edition Braus
Bücher Amalie-loves-Denmark---Mein-Kopenhagen-BuchFröhlich: Die Marketing-Expertin und ehemalige Reisebürobesitzerin Inken Henze ist erklärter Deko-Fan und liebt Kopenhagen schon immer. Seit 2011 bloggt sie auf www.amalielovesdenmark.com über ihre Dänemark-Leidenschaft. Die besten Voraussetzungen also, all ihre gesammelten Adressen und Insidertipps mal in einem Buch zusammenfassen. Und das hat sie wirklich liebevoll gemacht. Von Stadtteil zu Stadtteil, Straße für Straße zeigt die Autorin Designshops und Modeläden, Wohn- Showrooms und Schmuckboutiquen, genau wie angesagte Coffeeshops, stylische Hotels, In-Bars und Smørrebrød-Lokale. Dazu gibt es ausführliche Beschreibungen mit schönen Fotos, einen Stadtplan mit markierten Highlights und eine Adressenliste nach Straßen sortiert. Besonders praktisch: Dem schweren Band ist ein handlicher Mini-Deko-Guide zum Mitnehmen beigelegt.
Inken Henze: Mein Kopenhagen. 160 Seiten,  24,95 Euro Busse-Seewald Foto: Busse-Seewald
Bücher The_Taste_of_Istanbul Bücher Istanbul DorlingLecker: Eigentlich gibt es nur Menschen, die aus Istanbul zurück kommen und völlig begeistert sind. Was für eine Stadt! Lebendig, fröhlich und alles sooo lecker! Für die, die da waren, und die, die hin wollen, und überhaupt für alle, die sich für die türkische Küche interessieren, sind jetzt zwei wunderschöne Bücher erschienen. Im einen, von Harris und Loftus, gibt es im Anhang eine Beschreibung der wichtigsten, hier oft unbekannten Zutaten, wie zum Beispiel Salep (Knabenkrautpulver) oder Pul Biber (getrockneter Chili). Im anderen eine Auflistung der wichtigsten türkischen Begriffe wie ekmek (Brot) oder nohut (Kichererbse). Davor bieten beide Bücher natürlich jede Menge schmackhafte Rezepte und herrliche Fotos von appetitlichen Speisen – und von dieser prächtigen Stadt.
The Taste of Istanbul – Die echte türkische Küche. 208 Seiten, 19,95 Euro, Edition Fackelträger. Andy Harris, David Loftus: Istanbul – Türkische Küche – traditionell, orientalisch und modern mediterran. 208 Seiten, 19,95 Euro, Dorling Kindersley Fotos: Edition Fackelträger/ Dorling Kindersley
Die Zeit der Einkuschler ist niemals vorbei, das konnte man jetzt in Köln auch wieder eindrucksvoll feststellen. War es vor einigen Jahren noch das Cocooning, mit dem man sich von der Außenwelt erholte, so gibt es jetzt das Bedürfnis, sich in der eigenen Wohnung gegen Einflüsse und Störungen der anderen Mitbewohner zu wappnen. Bestens geeignet dafür sind die neuen Hochlehner, Sofas und Sessel, in denen man sich prima abschirmen kann.
IFProdukte 3  Roset Beau Fixe Inga SempePoltrona Frau IFnennt das Sofa „Gran Torino“ von Jean-Marie Massaud ein „kleines Stückchen Architektur“, das mit vielen Kissen und einem Beistelltisch aus Eisen kombiniert wird. Gran Torino kann von 165 cm bis 305 cm in vier Breiten bestellt werden. Signet – bewegende Formen hat für seinen „Matheo“ schon die Auszeichnung „Interior Innovation Award – Selection 2015“ vom Rat für Formgebung erhalten. Gewürdigt wurde dabei einerseits das Gefühl der Geborgenheit für den Sitzenden und andererseits die ausgeklügelte Technik, denn der Tellerfuß hat einen Return-Beschlag, so dass der Sessel sich immer wieder in seine Grundposition zurückdreht. Auch Ligne Roset bietet mit seinem „Beau fixe“ von Inga Sempé einen geschützten Sitzplatz. Die Designerin hat dafür eine große Decke über ein leichtes Metallgestell gezogen, so dass Arm- und Rückenlehne und große Ohren entstehen. Tolle Idee!

IF IFAuch im Trend ist offensichtlich das Home-Office, und das natürlich auch in kleinen Wohnungen. Also gibt es immer mehr zierliche, gut durchdachte Schreibplätze. Zum Beispiel „AT-AT“ , ein graziles Möbel, das die japanische Designerin Tomoko Azumi für Röthlisberger entworfen hat. AT-AT ist nur 88 cm breit und 45,5 cm tief, hat ein Geheimfach für Kabel, Stecker und Trafos, ein Fach für Papier und eine Rille für Stifte, und kann in Schweizer Birnbaum oder schwarz gebeizter Eiche geliefert werden. Einen schlichten, höchst eleganten Tisch, genannt „Recipio ‘14“, hat Antonio Citterio für Maxalto erdacht. Recipio bietet nur eine Schublade, eine Lederauflage, gerundete Kanten und kommt sonst ganz ohne Schickmicki aus.
Produkte 6 SixtematicsEinen „Interior Innovation Award“ gewann die ungarische Firma Sixay für ihr Stehpult „Sixtematic 2“ schon im letzten Jahr. Sechs kleine Schubfächer in unterschiedlichen Holzfarben und ein großes Fach für den Kabelsalat, sechs verschiedene Holzarten sind lieferbar.
produkte 7 york_total_rgb-480x375Immer noch wichtig sind große Holztische für viele Gäste auch in kleinen Wohnungen, zum Beispiel bei Belfakto. Der Tisch „York“ mit der irritierenden Beinstellung wurde gerade in die Auswahl des „Interior Innovation Award 2015“ aufgenommen. York gibt es in Eiche, Nussbaum und Kirsche, von 300 cm bis 350 cm Länge. Seine Form soll angeblich ans Tauziehen erinnern. Muss man erst mal drauf kommen!
IFPilat & PilatIF setzt auf alt Bewährtes und zeigt wieder seinen „Jonas“ von 2007 mit der 4 cm dicken Platte aus Eiche, Ahorn, Ulme, Kirsche oder Walnuss. Die kräftigen Beine sind hohl, die Platte ist geteilt. Jonas kann bis zu 300 cm lang sein.
Neben sehr viel unbehandeltem Massivholz und dem üblichen Grau, Beige, Ocker und Vanille tauchte eine lang verschmähte Wohnfarbe endlich mal wieder auf: Blau – von tief dunklem, schillerndem  Königsblau auf samtigen Oberflächen bis zu leuchtendem Azurblau konnte man alles finden, zum Beispiel bei Cor. Mehr von der Messe gibt’s im nächsten KuNo!
Fotos:CO/Hersteller
Rembrandt - Self Portrait J910070Das Rijksmuseum, das nach zehnjähriger Renovierung seit anderthalb Jahren wieder eröffnet ist, empfängt seine Besucher mit einer spektakulären, Licht-durchfluteten Eingangshalle – ganz modern mit viel Glas. Die andere, die „große Halle“ aber wurde völlig restauriert und glänzt wieder mit Freskos an den Wänden und einem beeindruckenden Terrazzo-Fußboden. Die Exponate wurden jetzt chronologisch gehängt, so findet man nur die „Nachtwache“ von Rembrandt van Rijn (1606 bis 1669) an ihrem angestammten Platz.
„Der späte Rembrandt“ beschäftigt das Museum in diesem Frühjahr mit der weltweit größten Ausstellung, die es jemals gab. Über 90 Gemälde, Zeichnungen und Drucke aus der Zeit von 1652 bis zu seinem Tod kommen aus aller Welt zusammen. Dabei wird ein Schwerpunkt auf Rembrandts Experimente mit Farbe und Licht, mit Graphiken und Maltechniken in dieser Zeit gelegt. Zusätzlich bietet das Museum geführte Spaziergänge zu Rembrandts Wirkungsstätten in Amsterdam an. Rijksmuseum, täglich 9 – 17 Uhr, Eintritt 17,50 Euro Foto: Self portrait with two circles, Rembrandt Harmensz. van Rijn, c. 1665-1669. The Iveagh Bequest, Kenwood House, London

Stadtsp 1. wikipediaLa_Rambla_2009-06-10Über die Ramblas schlendert natürlich jeder Tourist, aber auch Einheimische flanieren hier gern an den Blumenständen mit ihren bunten Buketts und den Straßenkünstlern in abenteuerlichen Verkleidungen vorbei. Das Wort „La Rambla“ stammt aus dem Hispano-Arabischen und bedeutet Flussbett. Aber ob hier wirklich einmal der Fluss Mallo die Schneeschmelze aus dem Collserola-Gebirge ins Mittelmeer spülte, ist ungewiss. Der heutige Prachtboulevard, der von Platanen aus dem Jahre 1859 gesäumt wird, führt von der Plaça de Catalunya bis zum Hafen und trennt den Stadtteil El Raval vom Barri Gotic, dem ältesten Viertel aus dem 14. Jahrhundert.

IFDie Ramblas sind 1258 Meter lang, und wenn man von der Plaça de Catalunya in Richtung Meer spaziert, dann muss man ungefähr in Höhe der Blumenstände unbedingt rechts abbiegen, zum wunderbar wuseligen „Mercat de la Boqueria“. Der überdachte Markt existiert seit 1840 und bietet Fisch und Fleisch, Gemüse und Obst, Nüsse und Süßigkeiten. An mehreren Ständen werden leckere Tapas und kleine Mittagsgerichte angeboten. Auf dem Platz stand einst der Konvent San Josep, der 1835 abgerissen wurde.

IFÖstlich der Ramblas liegt der schönste Platz Barcelonas, der Plaça Reial, auch hier stand bis etwa 1840 ein Kapuzinerkloster, ehe zwischen 1848 und 1895  rundherum viergeschossige, klassizistische Bauten mit einer umlaufenden Arkade errichtet wurden. Der Drei-Grazien-Brunnen und behelmte Laternen vom berühmten katalanischen Architekten Antoni Gaudi schmücken den Platz, der bis Anfang der 1980er Jahre Umschlagplatz für den Drogenhandel war, aber danach wieder zum  Anziehungspunkt für Einheimische und Touristen wurde. Sonntags veranstalten hier  Philatelisten und Nurismatiker einen kleinen hübschen Markt.
Vom Königsplatz aus sollte man durch die engen Gassen des Barri Gotic bummeln, zum Beispiel durch die winzige, dunkle Carrer de Ferran bis zur Plaça de Sant Miquel, wo alte und supermoderne Bebauung schroff auf einander treffen. Danach weiter zur Plaça de Sant Jaume mit dem ehrwürdigen Palau de la Generalitat, dem Ständeparlament Kataloniens aus dem 14. Jahrhundert. Versuchen Sie unbedingt einen Blick in den Innenhof zu werfen, er gilt als einer der schönsten gotischen Höfe und ist 1425 erbaut worden. Genau gegenüber der Generalität steht das Rathaus von Barcelona.
Am besten geht man jetzt durch die Carrer del Bisbe unter der berühmten Seufzerbrücke hindurch, die dem venezianischen Vorbild nachempfunden ist, allerdings erst in den 20er Jahren des vorigen Jahrhunderts als Touristen-Attraktion gebaut wurde.
IFDer nächste große Platz ist der vor der beeindruckenden gotischen Kathedrale von Barcelona, die ab 1298 auf den Fundamenten einer frühchristlichen Kirche und einer romanischen Kathedrale erbaut wurde. Im Kreuzgang leben traditionell 13 Gänse, die das Alter der Heiligen Eulalia (gest. 303) symbolisieren sollen, in dem sie als Christin zu Tode gefoltert wurde. Eulalia ist Schutzpatronin Barcelonas, und ihr ist die Kathedrale gewidmet. Die Gänse hatten aber auch einen praktischen Nutzen: Durch ihr ohrenbetäubendes Geschnatter schreckten sie Eindringlinge ab.
IF IFÜberqueren Sie jetzt die Via Laietana und gehen in Richtung Meer, bis Sie links in die Carrer de l’Argenteria einbiegen. Kurz vor der Plaça Santa Maria  findet man rechts der Gasse das kleine Lokal mit einem sensationellen Tapas-Angebot. Bedienen Sie sich reichlich, und trinken Sie dazu ein kleines Gläschen Wein! Am besten sucht man sich natürlich draußen einen freien Tisch. Bezahlt wird nach der Anzahl der gesammelten Zahnstocher. Ein simples System, aber es funktioniert großartig!
IFFalls es jetzt langsam Abend wird und es bei einem Gläschen geblieben ist, sollten Sie die nächste U-Bahn-Station suchen und zur Plaça Espanya fahren. Dort gibt es donnerstags bis sonntags um 19 Uhr (im Sommer 21 Uhr) den „Font Magica“, magische Wasserspiele zu bewundern. Mit Musik und farbigem Licht werden 2000 Liter Wasser pro Sekunde durch 3620 Düsen gedrückt, manche Fontänen sind bis zu 50 Meter hoch. Was hier so profan klingt, ist in der Realität extrem kitschig und ausgesprochen romantisch. Also: Nichts wie hin! Fotos: CO/wikipedia
Kein Hafen ohne Leuchtturm. Aber dieser hat auch noch Kranhäuser und ein eigenes Siebengebirge. Der Leuchtturm im Kölner Rheinauhafen ist eine Skulptur des Bildhauers Lutz Fritsch, eine 23 Meter hohe Säule auf einem dreistufigen Betonsockel. Oben dreht sich ein grün-rotes Quadrat im Wind. Und auch wenn der hier im Januar knatterkalt sein kann, ist der Rheinauhafen ein lohnendes Ziel.
Hin kommt man aus der Innenstadt mit der Stadtbahn Linie 15 oder 16. Aussteigen am Elisabeth-Treskow-Platz, dort steht der Leuchtturm.
Stadtsp.rheinauhafen-andrehuenselerGehen Sie erst einmal zum Wasser: Hier gibt es seit dem 16. Jahrhundert einen Hafen, zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde er kräftig ausgebaut, und die ersten Dampfschiffe verkehrten zwischen Rotterdam und Köln. Seit 2001 ist der Hafenbetrieb vollständig eingestellt, und seit 2002 entstand hier ein neuer Stadtteil.
Stadtsp. 92_hafen023siegengebirge_panoramaSchlendern Sie einfach mal stromaufwärts, dann erreichen Sie bald das Siebengebirge, ein 177 Meter langes, 30 Meter hohes, sechsgeschossiges Wohn- und Geschäftshaus. Der ehemalige Speicher war 1909 als einer der ersten Stahlbetonskelettbauten in Deutschland entstanden. Auf der Rheinseite fragt man sich allerdings, warum das Gebäude Siebengebirge genannt wird, hier hat es nämlich neun Giebel. 138 Wohnungen sind in dem unter Denkmalschutz stehenden Gebirge-Komplex entstanden, längst alle verkauft und bezogen.
IFWenn Sie jetzt in Richtung Dom den Rhein abwärts schauen, sehen Sie dort die charakteristischen Kranhäuser, die schnell zum Wahrzeichen des Rheinauhafens wurden. Entworfen hat sie der Hamburger Architekt Hadi Teherani mit seinem Büro – eben in Kranform, 60 Meter hoch und überwiegend verglast. Ein eindrucksvoller Kontrast zu den historischen Bauten, wie dem alten Hafenamt von 1898. In zwei der Kranhäuser gibt es Büroflächen, im dritten entstanden 133 Eigentumswohnungen auf 18 Etagen. Lange hielt sich das Gerücht, Lukas Podolski wohne in einer der riesigen Luxusherbergen.
IFEin paar Schritte weiter kann man sich bei Gooran – Haus & Garten aufwärmen und durch den riesigen Laden spazieren, vorbei an Schränken und Sofas, Tischen und Bänken, Betten und Leuchten, Liegestühlen und Teppichen, Kerzenhaltern und Geschirr im Ethno -, Landhaus- oder Kolonialstil. Gooran importiert direkt aus Indien, China, Indonesien und Marokko, hat Filialen in Essen, Mülheim, Düsseldorf und Leverkusen und ist unbedingt einen Besuch wert.
Und auch das Deutsche Sport & Olympia Museum ist überaus sehenswert, sogar für Bewegungsmuffel. Es residiert in einer denkmalgeschützten ehemaligen Lagerhalle, die sehr ansprechend restauriert ist. Man schlendert durch fast 3000 Jahre Sportgeschichte von der antiken Athletik über die Entwicklung des Sports in England im 19. Jahrhundert weiter zur Olympiade 1936 in Berlin und 1972 in München bis zur Fußball WM 2014. Mit Fotos, Filmen, Sportgeräten, Radioberichten, mit Installationen wie einem Boxring, einer Torwand und einem Rennrad im Windkanal lädt das Museum zum Schauen, Lesen und auch zum Ausprobieren ein. Nicht nur die Kids sind begeistert! Und während die noch auf die Torwand ballern, können Sie ja schon mal im Hase Hafencafé Platz nehmen, später im Jahr auf der Terrasse direkt am Rhein.
Stadtsp. SchokomuseumAber Sie können Ihren Nachwuchs auch mit dem nächsten Höhepunkt vom Ball trennen, gleich nebenan ist nämlich das Schokoladenmuseum mit dem berühmten Schokoladenbrunnen. Dort erfährt man Lohnendes, Lustiges und Leckeres aus viertausend Jahren Schokoladengeschichte. Man kann Seminare besuchen, zum Beispiel „Schokolade  & Rum“ oder „Von der Kakaobohne zur Tafelschokolade“, man kann lernen, selbst Pralinen zu machen, zum Beispiel „Honigpralinen“ oder  „Rübenkraut Kamellen“, und natürlich kann man all die Köstlichkeiten im Shop einkaufen. Und wenn es draußen so richtig saukalt ist, empfehlen wir eine heiße, weiße Schokolade im Café. Köstlich!
Fotos: CO/Tourismusbüro Köln/wikipedia

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Manchmal ist es gut, wenn man schon vorher weiß, was einen erwartet. Und selbst, wenn es zur aktuellen Möbelmesse in Köln vom 19. bis 25. Januar nicht so schrecklich wichtig sein sollte, dass man einige Trends schon kennt – schaden tut’s auch nicht, oder?
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Produkte zio_loungechairfootstool_manga-300dpi-moooi
Produkt Zeitraum M11 2014-12-04 um 17.31.31

 

Moooi: Der holländische Designer Marcel Wanders zum Beispiel, der ja eigentlich für seine schrillen, bunten, überdimensionalen Entwürfe bekannt ist, stellt dieses Mal mit seinem Buffet „Zio“und dem „Zio Lounge chair“,  aus Eiche, Möbel vor, die fatal an die 1950er Jahre erinnern. Wahrscheinlich ist spießig wieder im Trend.  
Produkte NEOCRAFT_IrisCollection_F_01Selva: Eine andere Mode ist immer noch tonangebend und bei Selva schön zu sehen: Der schlanke, hohe Schrank „Lui & Lei“ des belgischen Designers Axel Enthoven ist mit glitzernden Swarovski-Steinen veredelt. Blink-Blink ist halt immer noch in!
Zeitraum: Schlichtes Design aus Massivholz bleibt auch weiterhin beliebt. Ein gutes Beispiel ist das Sideboard „M11“ von Mathias Hahn mit passendem Stuhl, das auch als Schreibtisch nutzbar ist. Die Platte kann herausgezogen werden und gibt dann ein Fach frei. Sehr elegant!
Neocraft: Der Berliner Designer Sebastian Scherer gibt sein Debut in Köln und zeigt seine Leuchte „Iris“ aus Kristallglas. Sieht sie nicht wie eine schillernde Seifenblase aus? Wunderschön!
Produkt RolfBenz_340_NOVA_037_smallRolf Benz: „Nova“ ist ein Einzel- oder Doppel-Lounge Chair, der auch zum Relaxsessel und sogar zum Bett ausgeklappt werden kann und bereits mit mehreren Preisen ausgezeichnet wurde. Die Mechanik ist zum Patent angemeldet.
Produkte Jo von Brühl2014-12-04 um 16.29.26Brühl: Auch die Sessel und Sofas der Serie „Jo“ von Designerin Kati Meyer-Brühl haben schon Preise gewonnen, denn Jo ist sehr variabel und kann mit verschiedenen Bezügen und Kedern aus Leder ganz unterschiedlich aussehen!
Produkt Walter Knoll Seating_Stones_Silent_Chair-0028Walter Knoll: Die „Seating Stones“ Serie von Designer Ben van Berkel ist eigentlich fürs Büro gedacht, aber den einen oder anderen Sessel kann man sich durchaus zuhause vorstellen.
Produkte Küche RationalRational: Irgendwer hat behauptet, die starken Farben wären in der Wohnung nicht mehr gefragt. Der Küchenhersteller Rational hält dagegen und zeigt auf der „Living Kitchen“ in Köln seine „Onda“ in „Orchidee“, angeblich der Farbe des Jahres 2015!
Fotos: Hersteller
Buch BlottnerDie Zeit der Landflucht scheint vorbei zu sein, sagen jedenfalls die Statistiken. Immer mehr Menschen wollen bewusst in den Großstädten leben, aber nicht auf viel Grün und üppige Natur verzichten. Gerade recht zu diesem Trend ist soeben das Buch „Stadtrefugien“ von Marion Hellweg erschienen. Die Münchener Einrichterin und Autorin hat dafür dreizehn schicke Reportagen von ansehnlichen Stadt-Wohnungen und -Häusern gesammelt, allerdings ist nur einmal eine Stadt im Hintergrund zu sehen – New York. Ansonsten: herrliche Gärten, gut gestaltete Innenhöfe und dicht bepflanzte Balkone. Wo die Wohnungen sind, wird nicht verraten, doch kann man aus den Vornamen der Bewohner erahnen, dass sich die meisten Refugien nicht in Deutschland befinden.
Aus der Unterzeile des Buchtitels – „Einrichtungsideen für urbanes Wohnen“ – sollte man nicht schließen, dass man hier erfährt, was urbanes vom ländlichen Wohnen unterscheidet, oder dass in den Texten konkrete, von vielen umsetzbare Ideen vorgestellt werden. Die „Stadtrefugien“ sind vor allem ein Coffeetable-Buch, nicht mehr, aber auch nicht weniger. Marion Hellweg: Stadt Refugien. 160 Seiten, 209 Abbildungen, 39,90 Euro, Blottner
Foto: Blottner

Bücher becker_holly_becker2Praktisch. Wohnen kann jeder. Aber sich so einrichten, dass man sich rundum wohl fühlt in seinen vier Wänden, das kann eben nicht jeder. Und viele wissen dann auch nicht, wo das ungute Gefühl herkommt: Ist der Raum zu voll? Die Farben zu kalt? Das Licht falsch? Die Muster zu wild?

Holly Becker, die amerikanische Autorin, Journalistin und erfolgreiche Bloggerin, die in Norddeutschland lebt, gibt in ihrem neuen Ratgeber „Wunderbare Wohnideen“ alle ihre kleinen Tipps und Tricks preis, zum Beispiel diesen: Wenn das Zimmer unruhig wirkt, legen Sie alle gemusterten Dinge nebeneinander, so finden Sie das schwarze Schaf, das nicht passt. Oder: Stellen Sie nur Dinge offen auf, die Sie wirklich mögen. Und besonders wichtig: Fotografieren Sie Ihre Wohnung. Am Computer entdeckt man Störenfriede sofort.
In acht Schritten erklärt die Autorin, wie man seinen persönlich Stil findet und ihn auch umsetzt, von der ersten Idee, der Materialsammlung und einem Moodboard bis zum finalen dekorativen I-Tüpfelchen. Holly Becker: Wunderbare Wohnideen, 208 Seiten, 24,95 Euro, Callwey.
Foto: Callwey

Zitat Katharine_Hepburn_promo_pic


„Ich frage mich oft, ob Männer und Frauen wirklich zueinander passen. Vielleicht sollten sie nur nebeneinander wohnen und sich ab und zu besuchen.“

Die amerikanische Schauspielerin Katharine Hepburn (1907 bis 2003) war 26 Jahre lang mit ihrem Kollegen Spencer Tracy (1900 bis 1967) liiert, lebte aber nie mit ihm in einer gemeinsamen Wohnung. Foto: wikipedia
Hotel_bs_weinterrasse_abends_neuMan muss die tägliche Telenovela „Rote Rosen“ nicht lieben, muss sie nicht einmal kennen, um sich hier wohl zu fühlen. Das attraktive 4-Sterne-Haus liegt im Wasserviertel, dem historischen Hafen der Stadt Lüneburg, eine knappe Auto-Stunde von Hamburg entfernt. Die 128 edel eingerichteten Zimmer und Suiten sind verteilt in acht wunderbar restaurierte Speicher und eine Mühle, dazu gibt es drei romantische Märchensuiten im 500 Jahre alten Wasserturm. Vier Restaurants, eine Bar und ein 400 qm großes Spa auf der Mühleninsel verschönen den Aufenthalt zusätzlich. Nicht zu vergessen die Stadt selbst mit ihren pittoresken Gassen und Plätzen, mit drei beeindruckenden Kirchen und einem Wasserturm, den man besteigen kann. Aber natürlich gibt es auch Führungen zu den Drehorten der „Roten Rosen“. Hotel Bergström, Lüneburg DZ ab 149 Euro. Foto: Bergström
Stadtsp 2 der-hauptmann-von-koepenickStadtsp 1 alt_koep_luft_vollbildDa steht er. Direkt am Eingang zum Rathaus lehnt er an der Treppe. Der Hauptmann von Köpenick ist zwar eher klein, aber er wirkt stolz und selbstbewusst und ist nicht zu übersehen. Der „geniale Kerl“, wie ihn Kaiser Wilhelm II. angeblich genannt hat, ist jetzt aus Bronze, aber er bringt noch immer jeden zum Lächeln und der Stadt eine Menge Touristen.
Friedrich Wilhelm Voigt (1849 bis 1922) war eigentlich Schumacher und schon mehrfach im Gefängnis gewesen, als er am 16. Oktober 1906 in der Uniform eines Hauptmannes des preußischen Garde-Regiments, die er bei einem Trödler erstanden hatte, mit einem Trupp Soldaten ins Rathaus eindrang, den Bürgermeister verhaftete und die Stadtkasse raubte. Ganz Preußen lachte, Voigt bekam vier Jahre Gefängnis, wurde aber vom Kaiser nach zwei Jahren begnadigt. Mittwochs und samstags um 11 Uhr marschiert er übrigens immer noch mit seinen Mannen zum Ratskeller!
IFStadtsp 3a wikipedia-Köpenick_-_Rathaus_3Der (und der übrige Tatort) entstand 1901 bis 1904 im Stil der Backsteingotik, dekoriert mit schönen Jugendstilelementen auf Schmuckfliesen. Im Erdgeschoss gibt es eine ständige Ausstellung zum „Hauptmann von Köpenick“, der mittlerweile auch als Gästeführer Gruppen durch die Stadt führt.
Schräg gegenüber vom Rathaus steht ein Bronze-Modell der Altstadt. Dort ist auch der Zugang zum Luisenhain, einer historischen Grünanlage mit Skulpturen, Spielplätzen und einem Schiffsanleger, von dem man zu verschiedenen Rundfahrten auf Dahme, Spree und Müggelsee ablegen kann.
Wenn man jetzt die Straße „Alt-Köpenick“, die es schon seit Ende des 12. Jahrhunderts gibt, entlang spaziert, sieht man schmucke barocke und gründerzeitliche Fassaden, die heute alle unter Denkmalschutz stehen. Am Schlossplatz angekommen steht man plötzlich vor lebensgroßen Pferdeskulpturen, ganz ohne Reiter. Die Künstlergruppe „Inges Idee“ hat die „Wilden Pferde“ nach Vorbildern am Charlottenburger Schloss und an der Orangerie in Potsdam geformt, aber vom Sockel geholt und vom Herrscher befreit. Gucken Sie sich auch mal das Dach des flachen Eckgebäudes an, es hat eine Biberschwanz-Deckung aus Holz von 1616!
IFUnd nun über die Brücke zum einzigen Wasserschloss Berlins. Hier siedelte man schon vor 3000 Jahren, das heutige Barockschloss ist von 1690. In ihm fand 1730 der Kriegsgerichts-Prozess gegen Kronprinz Friedrich II. und seinen Freund Hans Hermann von Katte   statt, denen König Friedrich Wilhelm I. Hochverrat vorwarf, weil sie versucht hatten, nach Frankreich zu fliehen. Katte wurde hingerichtet, Friedrich II. musste zuschauen.
IFVon den grausigen Ereignissen merkt man natürlich nichts, wenn man durch das „Museum für Raumkunst aus Renaissance, Barock und Rokoko“ über die schönen Holzböden, vorbei an Tafelaufsätzen, Intarsienschränken und einer riesigen Porzellansammlung schlendert. In der gegenüber liegenden Schlosskirche, 1683-85 nach Plänen von Johann Arnold Nering erbaut, finden heute Orgelkonzerte statt.
Unbedingt ansehen muss man sich auch den Schlosspark, in dem Skulpturen zwischen bis zu 300 Jahre alten Bäumen stehen. Am besten flaniert man einmal rundherum immer am Wasser von Frauentog und Dahme entlang. Und dann empfehlen wir eine ausgiebige Pause bei Apfelstrudel mit Vanilleeis oder Preußenknollen (vulgo: Kartoffeln) mit Lachs auf der herrlichen Terrasse des Schlosscafes.
Auf dem Rückweg nach Berlin muss man unbedingt vom Schlossplatz durch die Grünstraße, die zweitälteste Straße Köpenicks, über den Schüßlerplatz, benannt nach dem Stadtrat Hugo Schüßler (1847 – 1908), der der Stadt das erste Elektrizitätswerk und eine Kanalisation verschaffte, bis zum Alten Markt. Dort nämlich erinnert eine Gedenktafel an Henriette Lustig (1808 – 1888), meist Mutter Lustig genannt, die 1835 die erste Wäscherei in Köpenick eröffnete. Um 1900 gab es dann bereits 87 Wäschereien mit 4.000 Wäscherrinnen. Seither ist man in Berlin mit allen Wassern gewaschen.
Fotos: CO/Tourismusbüro Köpenick/wikipedia
 Ausstellung 21. Balloon Dog (Magenta), 1994-2000 ∏ Jeff KoonsEr gilt als der letzte der großen „Pop Art“-Künstler und ist höchst umstritten: Jeff Koons, geboren 1955, ist spätestens seit seiner Ehe (1991-98) mit der italienischen Porno-Queen Cicciolina, bürgerlich Illona Staller, und der damals entstandenen Bilder-Serie „Made in Heaven“ das enfant terrible, der Igittigitt-Künstler der Gegenwart. Trotzdem (oder gerade deshalb?) werden für seine quietschbunten Bilder und überdimensionalen Skulpturen – Hunde, Hasen, Herzen oder Popeye – astronomische Summen gezahlt.
Das Centre Pompidou zeigt jetzt in Zusammenarbeit mit dem Whitney Museum in New York und dem Guggenheim Museum in Bilbao eine Retrospektive mit rund einhundert Exponaten.
Buster Keaton.tifMit dabei sind der „Hoover“-Staubsauger von 1980 und das „Lifeboat“ aus Bronze (1985), „Buster Keaton“ (1988) und das „Hanging Heart“ (1994), genau wie der „Glass Dildo“ von 1990, der „Lobster“(2003) und der „Gazing Ball“ von 2013. Man muss Koons’ Kunst wirklich mal im Original gesehen haben, um den Hype um ihn wenigstens ansatzweise zu verstehen. Sie ist schon eindrucksvoll. Übrigens: Sponsor H&M bringt extra zur Ausstellung eine „Ballon Dog“ Tasche heraus, die es nur im Store an den Champs Elysées und auf www.hm.com gibt.
Centre Pompidou, Mi bis Mo 11–21 Uhr, Eintritt 13 Euro, www.centrepompidou.fr , Fotos: Balloon Dog (Magenta), 1994 – 2000, Acier inoxydable au poli miroir, vernis transparent 1 des 5 versions uniques, Photo : Santi Caleca, Pinault collection © Jeff Koons Buster Keaton, 1988, Bois polychrome, Édition 3 / 3, The Sonnabend collection et Antonio Homem © Jeff Koons.
Produkte 1 Artek-Lights-Golden-Bell-golden-bells-1000Produkte 2  Artemide choose_gallery2129277-960x540Artek: Zeitlos schön ist sie, die Hängeleuchte „Golden Bell“, die das finnische Architekten- und Designer-Paar Aino und Alvar Aalto schon 1937 für das Restaurant Savoy in Helsinki entworfen hat. Heute gibt es die „Glocke“ auch in verchromtem Stahl und in Schwarz oder Weiß.

Artemide: Deutlich jünger ist die Leuchten-Serie „Choose“ des italienischen Designers Matteo Thun. Die Steh-, Hänge-, Wand- und Tischleuchte mit einem Schirm aus rotem Polycarbonat oder Pergamentpapier stammt von 2005, ist aber schon ein Klassiker.

Produkte 3a MaurerI_Ricchi_Poveri_Silver_Bzzzz_Detail_4C Produkte 3b MaurerI_Ricchi_Poveri_Toto_black_web1400Bildschirmfoto 2014-11-25 um 17.25.51Ingo Maurer: Auch der „Lichtpoet“ aus München hat einen alten Entwurf neu aufgelegt. Seine Leuchte „WillyDilly“ von 1983 mit dem gedrehten Schirm aus weißem Karton, ist jetzt innen in Pink oder Orange zu haben. Sieht schick aus! Auch seinen schlichten Entwurf einer Glühlampe auf stabilem Draht, genannt „I Ricchi Poveri“ gibt es jetzt neu: mit Micky- Maus-Ohren, genannt  „Toto“oder mit aufgesteckter Libelle, und dann heißt sie „Bzzzz“. Maurer liebt eben phantasievolle, lustige Namen.
Bildschirmfoto 2014-11-25 um 17.27.51Produkte 6 Slamp_Fiorella_Gold_Suspension_EmotionalFormagenda: Wer weiß, vielleicht gefällt dem großen Münchener „E.T.“ ebenso? So heißt nämlich der knallbunte Stiftebecher mit LED-Leuchtmittel und schwenkbarem Schirm. Macht sich auf Kinderschreibtischen ganz prima.
Slamp: Auch der Brite Nigel Coates mag sprechende Namen für seine Designs. „Fiorella“ nennt er seine Leuchte aus dem neuen, strapazierfähigen Kunststoff „Opalflex“, die es groß und mini als Tisch-, Wand- und Stehleuchte in Weiß und Grau, Gold, Silber und Kupfer gibt. Also dann: Frohes Fest!
Fotos: Hersteller

Keine Lust mehr, sich im Museum in die lange Schlange vor der Kasse zu stellen? Oder gar quer durch die Republik zu reisen, um eine hochgelobte und spannende Ausstellung zu besuchen? Und sich statt dessen lieber daheim auf dem Sofa an Kunst (Fotografie, Design oder auch Mode) delektieren? Da weiß KuNo Rat. Aus dem Füllhorn der herbstlichen Neuerscheinungen haben wir jetzt, da andere Buchvorstellungen zunehmend scheuen, beherzt und mit sicherem Blick eine gute Handvoll Titel ausgewählt, die – nun ja – den Museumsbesuch nicht ganz ersetzen, aber zumindest den Spaß an der Kunst wachhalten. Und da Weihnachten vor der Tür steht: Verschenken lassen sich diese Bände auch ganz vortrefflich.

Bildschirmfoto 2014-11-25 um 17.18.54Gesichter. Zur Kamera greifen sie schon seit einiger Zeit kaum noch, jedenfalls nicht aus beruflichen Gründen – aber das müssen sie auch nicht: Barbara Klemm, geboren 1939, und Stefan Moses, geboren 1928, zählen längst zu den großen Fotografen der Nachkriegszeit. Über Jahrzehnte prägten ihre Bildreportagen den optischen Auftritt von Magazinen und Zeitungen wie dem Stern und der Frankfurter Allgemeinen; vor allem ihre einfühlsamen Porträts, in denen sie Prominenz ebenso genau und unsentimental darstellten wie unbekannte Mitmenschen, verschafften ihren rasch Ansehen und Ruhm. 238 ihrer durchweg schwarzweißen Aufnahmen versammelt dieser schön gestaltete (zu einer Ausstellung in Duisburg entstandene) Katalog: Fotografierte Zeitgeschichte vom Feinsten. Barbara Klemm / Stefan Moses, 280 Seiten, 238 Abbildungen, 48 Euro, Nimbus. Foto: Nimbus
Paris im Licht von Christopher ThomasStille. Keine Seele ist hier unterwegs; wie ausgestorben liegt die „Stadt des Lichts“ da – und doch ist auf jeder dieser großartigen Fotografien zu sehen, wie sehr Paris mit seinen Straßen, Plätzen und Brücken, seinen Parks, Palästen und Monumenten Menschenwerk ist. Wie ein Flaneur ist  Christopher Thomas, 1961 in München geboren, immer wieder mit seiner Kamera durch dieses in Jahrhunderten gewachsene Gesamtkunstwerk gezogen, um in mittlerweile schon altmodisch anmutenden Polaroid-Aufnahmen die „Essenz der Stadt“ zu finden. Klar, dass dafür nur zeitlos schönes Schwarzweiß in Frage kam, und so ist auf 80 Bildern das faszinierende Porträt einer Metropole entstanden, die wir alle kennen – und so noch nie gesehen haben. Christopher Thomas/Ira Stehmann: Paris im Licht. 160 Seiten, 80 Abbildungen, 39,95 Euro, Prestel. Foto: Prestel

Layout 1Freunde. Auch hundert Jahre nachdem der Erste Weltkrieg sie brutal beendete, zählt die Künstlerfreundschaft zwischen August Macke und Franz Marc immer noch zu den fruchtbarsten der Klassischen Moderne: 1910 besuchte der 23-jährige Macke den sieben Jahre älteren Marc erstmals in dessen Münchner Atelier, und rasch stellten die beiden jungen Männer fest, dass sie dasselbe Ziel verband: in ihren Bildern mit den leuchtenden Farben „die Welt selbst zum Reden“ zu bringen. Eine gemeinsame Reise nach Tunesien Anfang 1914 wurde zum Schlüsselerlebnis; kurz nach Beginn des Ersten Weltkriegs fiel Macke in Frankreich, sein Freund anderthalb Jahre später. Eine große Ausstellung rekapituliert noch bis 4. Januar in Bonn (dann in München vom 28.1. bis 3.5.) ihre Zusammenarbeit; der stattliche Katalog ist dazu die angemessene Begleitung. Annegret Hohberg: August Macke und Franz Marc. Eine Künstlerfreundschaft. 360 Seiten, 332 Abbildungen, 39,80 Euro, HatjeCantz. Foto: Hatje Cantz

Bücher RenaissanceZeitenwende. Wenn wir die Kunstschätze der Renaissance bewundern, dann denken wir meist an italienische Künstler, die uns bis heute mit ihrem bahnbrechenden Können in Erstaunen versetzen.
Aber auch nördlich der Alpen sind in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts exzellente Werke entstanden, wie die Kunsthistorikerinnen Anne-Marie Bonnet und Gabriele Kopp-Schmidt in ihrem Buch über die großen Maler-Persönlichkeiten der Renaissance in Deutschland belegen: Albrecht Altdorfer, Lucas Cranach, Albrecht Dürer, Hans Baldung Grien, Matthias Grünewald und die Brüder Hans und Ambrosius Holbein werden in monografischen Kapiteln vorgestellt, opulent bebildert und verständlich geschrieben – ein Standardwerk der deutschen Kunst- und Kulturgeschichte jener Zeitenwende. Der gewichtige Band, nun in einer preiswerten Ausgabe verlegt, wäre übrigens ohne den soeben allerorten gefeierten Mauerfall nicht möglich gewesen. Erst danach öffneten sich auch die Archive in den ostdeutschen Bundesländern. Anne-Marie Bonnet/Gabriele Kopp-Schmidt: Die Malerei der deutschen Renaissance, 408 Seiten, 307 farbige Abbildungen, 49,80 Euro, Schirmer/Mosel. Foto: Schirmer Mosel

Bücher W_FashionStories_CoverKlick. Es sind nicht einfach nur Modefotos von berühmten Fotografen, die in dem famosen Coffeetablebook „W – Fashion Stories“ versammelt sind. Hier werden große Geschichten erzählt. Wie die von Model Amber Valletta, das von Steven Klein mithilfe eines Maskenbildners einem rapiden Alterungsprozess ausgesetzt wurde. Auf dem ersten Foto ist sie 30, auf dem letzten 120! Oder die der skurrilen Doppelporträts, die Steven Klein unter dem Motto „Good Kate, bad Kate“ von Kate Moss gemacht hat. Oder die Bilder von Mert Alas und Marcus Piggott einer an Liebeskummer leidenden jungen Frau im schrabbeligen Brooklyn, die aussehen wie von Edward Hopper gemalt. Und auch die von Tilda Swinton, die sich von Tim Walker in Island in eine Außerirdische verwandeln ließ. Das Buch ist ein Geschenk für alle, die sich gern aufregende Fotos ansehen, die Mode lieben, sich für ungewöhnliche Werbekampagnen interessieren – und für alle, die perfekte Inszenierungen zu würdigen wissen. Stefano Tonchi: W-Fashion Stories, Erotische Bildgeschichten aus dem New Yorker Magazin W, 256 Seiten,160 farbige Abbildungen 49,80 Euro, Schirmer/Mosel. Foto: Schirmer/Mosel

Alles ueber Vintage Mode von Nicky AlbrechtsenSchick. „Der Mode entkommt man nicht.“ Hat Karl Lagerfeld mal gesagt, „denn auch wenn Mode aus der Mode kommt, ist das schon wieder Mode.“  Da hat er recht, der gute Karl. Beweis: die alten Kleider, die plötzlich „Vintage“ und damit schwer im Trend sind. Die Londoner Textildesignerin, Kostümbildnerin, Stylistin und Autorin Nicky Albrechtsen, die selbst betagte Garderobe sammelt, legt jetzt mit ihrem monumentalen Buch „Vintage Mode“ ein umfassendes Nachschlagewerk über die Kleidung des 20. Jahrhunderts vor. Angefangen mit Kapiteln über die Mode jedes Jahrzehnts von 1920 bis 1990, über ausführliche Darstellungen von Schuhen, Gürteln, Taschen, Brillen und Abendkleidern, bis zu floralen Mustern, Wildprints und dem „kleinen Schwarzen“ erläutert sie jede große Modeströmung und jeden kleinen Trend. So viel Spaß hat Nachschlagen und Schmökern schon lange nicht mehr gemacht, und dabei werden nicht nur weibliche Mode-Fans Augen machen. Nicky Albrechtsen: Vintage Mode, 432 Seiten, 700 farbige Abbildungen, 69 Euro, Prestel. Foto: Prestel

Bildschirmfoto 2014-11-25 um 17.18.45Nobel. Klassiker-Bücher gibt es jede Menge. Und auch in dem Kompendium „Designklassiker“ des britischen Autoren Philip Wilkinson, der schon viele Werke zu Kunst- und Architekturthemen verfasst hat, werden der rot-blaue Rietveld-Stuhl und Eileen Grays Beistelltisch „E 1027“ vorgestellt, genau wie der Lounge Chair von Ray und Charles Eames. Soweit wie immer schon gehabt. Aber Wilkinson zeigt auch Unbekannteres, den Stahlanspitzer von Raymond Loewy aus den 1930er Jahren zum Beispiel, der an die Kühlerfigur eines futuristischen Autos erinnerte, oder die elektrische Gitarre „Stratocaster“ von Leo Fender, mit der Buddy Holly, Jimi Hendrix und Eric Clapton wahre Kunststücke vollbrachten. Zu jedem Objekt erzählt Wilkinson die Entstehungsgeschichte, ordnet es in seinen Kontext ein und gibt eine Kurzbiografie des Designers. Und der Autor ist ziemlich aktuell: Das iPad von 2010, das der Brite Jonathan Ive für Apple entwarf, ist auch dabei. Philip Wilkinson: Designklassiker – vom Barcelona-Sessel bis zum iPad, 256 Seiten, 700 farbige Abbildungen, 29,95 Euro, Dorling Kindersley. Foto: Dorling Kindersley

Bücher Schrill Bizarr Brachial_Cover_WienandKurios. „Consumer’s rest“ nannte der Berliner Designer Stiletto, bürgerlich Frank Schreiner, 1983 seinen aus einem Einkaufswagen geschnittenen Sessel, der an die Metallgitterstühle von Ray und Charles Eames und Harry Bertoia erinnerte, und schuf damit nach seinen eigenen Worten „Objekt und Kommentar“. Stiletto gehörte zu der jungen Design-Szene in Deutschland, die in den 80er Jahren das Postulat der „guten Form“ durchbrechen und neue, eigenwillige Ansätze in ihre Entwürfe einbringen wollte, dazu gehörten Gruppen wie Ginbande und Kunstflug, Cocktail und Möbel perdu, Pentagon und Bellefast. Das Establishment war entsetzt, denn die Arbeiten waren durchweg ebenso gewagt wie gewöhnungsbedürftig. Die wichtigste Ausstellung dieser Bewegung war das „Kaufhaus des Ostens“, die 1984 in Berlin, München und Hamburg gezeigt wurde. Dreißig Jahre später zeigt jetzt das Berliner Bröhan Museum in der Ausstellung „Schrill bizarr brachial. Das Neue Deutsche Design der 80er Jahre“ (noch bis 1. Februar) einen Querschnitt der schrägen Objekte von damals; wer nicht nach Berlin fahren kann, ist mit dem Katalog bestens bedient. Tobias Hoffmann/Markus Zehentbauer: Schrill Bizarr Brachial – Das Neue Deutsche Design der 80er Jahre, 240 Seiten, 366 Abbildungen, 36 Euro, Wienand. Foto: Wienand

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