CartoonHonorarpflichtiges Copyright: Peter Butschkow

Der Berliner Zeichner und Cartoonist lebt und arbeitet in Nordfriesland und hat bereits mehr als 2 Millionen Bücher, Kalender und unzählige Postkarten verkauft. www.butschkow.de

 

 

Zitat KaiDiekmann… guter Journalismus kostet Geld, und wo kein Geld ist, da ist auch kein guter Journalismus. Die Kostenlos-Kultur bringt die Branche um.“

Der Chefredakteur von “Bild“, Kai Diekmann, in einem Interview mit dem Lufthansa-Magazin „exclusive“ vom Dezember 2013­. Foto: wikipedia

Ausstellung Hesse Titelbild_Verso_Arasio_Hermann_Hesse_1925Werke aus dem Nachlass Heiner Hesse. Der Literatur-Nobelpreisträger Hermann Hesse – er bekam den Preis 1946 –  war nicht nur ein rebellischer Jugendlicher, er litt auch schon früh an Depressionen, gegen die ihm ein Arzt das Malen empfahl. Als er nach dem Ende seiner ersten Ehe ins Tessin zog, wo er bis zu seinem Lebensende 1962 lebte, beschäftigte er sich intensiv mit dem Aquarellieren und Zeichnen in der Natur. 1918 begann er dann auch seine Gedichte zu illustrieren. Schon 1920 konnte er seine Aquarelle erstmals in der Basler Kunsthalle zeigen, und 1922 hatte er zusammen mit Emil Nolde eine Ausstellung in Winterthur.

Im Kunsthaus Stade kann man jetzt die Entwicklung des bildnerischen Werks Hermann Hesses an einem kleinen Teil seiner fast 2500 hinterlassenen Gemälde, Gouachen und Zeichnungen verfolgen. Die ausgestellten Arbeiten stammen aus der Sammlung von Heiner Hesse, einem der drei Söhne Hesses. Ergänzt wird die Schau mit dem Briefwechsel zwischen Vater und Sohn.
 
Zur Ausstellung erscheint ein umfangreicher Katalog mit Illustrationen, kolorierten Federzeichnungen und Aquarellen (29,80 Euro/Hatje Cantz). Kunsthaus, Di, Do, Fr 10 – 17 Uhr, Mi 10 ­– 19 Uhr, Sa + So 10 – 18 Uhr, Eintritt 5 Euro. Die Ausstellung wandert von Stade nach Bonn, Heilbronn und Zwickau.
Bild: Hermann Hesse, Verso Arasio, 1925, Aquarell, Bleistift und Kreide, Fondazione Hermann Hesse Montagnola, Depositum Privatsammlung, © Hermann Hesse-Editionsarchiv Volker Michels, Offenbach am Main. Foto: Kunsthaus Stade

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Riga singt. Riga liest. Und Riga leuchtet. Im Jahr 2014 ist Riga nämlich Kulturhauptstadt Europas und bietet jede Menge spannende Veranstaltungen. Zum Beispiel die „World Choir Games“, zu denen 20 000 Sänger aus neunzig Ländern erwartet werden. Den ganzen Juli schmettern überall in der Stadt Chöre nach Herzenslust.
Auch zum Auftakt des Jahres sind die Straßen voll. Ende Januar wird eine internationale Menschenkette Bücher von Hand zu Hand aus der alten „Lettischen Nationalbibliothek“ in die neue im „Palast des Lichtes“ reichen, einem spektakulären Bau am Ufer der Daugava.
Und im November wird Riga beim größten Lichterfest Europas eine ganz Woche lang von lettischen Lichtkünstlern illuminiert. Alle Veranstaltungen findet man auf Deutsch auf der Website www.riga2014.info.
 
Riga 1 _Jugendstil_HausfassadeAber natürlich hat die Hauptstadt Lettlands auch genug andere Attraktionen zu bieten. Ein Drittel der Altstadt etwa sind nämlich wunderbar restaurierte Jugendstilbauten mit üppigen Portalen, fein ziselierten Balkonen, Blüten und Ranken, in strahlendem Weiß mit goldenen Schmuckelementen, mit Türmchen und Säulen, Tierfiguren und steinernen Göttern. Da kann man sich wirklich nicht satt sehen www.latvia.travel/de/jugendstil-riga.

Die allerschönsten Häuser stehen in der Straße „Elisabetes Iela“. Und wenn man dort schon mal ist, sollte man sich unbedingt „Bergs Bazaar“ ansehen. Der wurde zwischen 1887 und 1900 von dem Immobilienkaufmann Kristaps Bergs als erstes Einkaufzentrum Rigas erbaut. In den schönen alten Häusern sind Boutiquen, Cafes und Restaurants untergebracht, in den Gassen dazwischen lässt es sich vortrefflich lustwandeln. Ein First-Class Hotel mit einladender Terrasse gibt es auch.

IFEin paar hundert Meter weiter steht in der „Elisabetes Iela“ das zwar deutlich höhere aber eher unspektakuläre Hotel Radisson Blue Latvija, das allerdings eine Bar im 26. Stock hat, die einen durchaus spektakulären Rundumblick auf ganz Riga mit all seinen Türmen und Parkanlagen, dem Fluss Daugava, der Ostsee und dem Badeort Jurmala am Horizont bietet. Leckere Drinks werden auch serviert.
IFVon dort geht man dann beschwingt durch den Park Esplanade, in dem die hübsche Christi-Geburt-Kathedrale mit fünf vergoldeten Kuppeln von 1876 steht, und gelangt zum riesigen „Freiheitsdenkmal“ von 1935: Verkleidet mit Granit und Kupfer, steht es für den Freiheitswillen und andere Tugenden der Letten. Das 42,7 m hohe Monument wurde durch Spenden aus dem Volk finanziert.

IFJetzt passiert man den Altstadtring und spaziert die „Kalku Iela“ entlang bis zum Platz „Livu Laukums“, der gesäumt ist von anmutigen Bürgerhäusern aus dem 18. Jahrhundert, darunter die „Große Gilde“ der Kaufleute und die „Kleine Gilde“ der Handwerker. Hier kann man in einem der vielen Straßencafes prima eine Pause einlegen. Im Winter lockt eine Eisbahn die Jugend auf den Platz.

IFJetzt geht es weiter über den Domplatz vorbei an den „Drei Brüdern“, drei großartigen Bauten aus dem 15. und dem 17. Jahrhundert, die angeblich von drei Männern einer Familie errichtet wurden und in denen heute das Architekturmuseum untergebracht ist, bis zum Schloss, das 1330 erbaut und seither mehrfach zerstört wurde. Zur Zeit wird es renoviert, danach residiert dort wieder der lettische Staatspräsident.
Zurück schlendert man durch die winkeligen Gassen zum imposanten Rathausplatz, der im Zweiten Weltkrieg vollständig zerstört und später neu aufgebaut wurde.
IFNeben dem mächtigen Rathaus steht die 1999 vollendete Kopie des Schwarzhäupterhauses, dessen Original im 14. Jahrhundert von der Gilde der unverheirateten Kaufleute mit einer eindrucksvollen Renaissance-Fassade erbaut wurde. Davor steht übrigens eine Rolandstatue, ein Ritter mit gezücktem Schwert, der auch in Riga als Verteidiger der Stadtrechte gilt.

Falls Sie jetzt völlig erschöpft sind, empfehlen wir die Dachterrasse im 5. Stock des Hotel Gutenberg, wo man mit Blick über Stadt und Fluss ganz köstlich speisen kann.
IFAlle anderen unternehmen den kleinen Gang zum Zentralmarkt, einem der größten und ältesten Europas. 1930 eröffnete er in den fünf Zeppelinhallen, die einst von Deutschen errichtet wurden. Bis zu 140.000 Menschen kaufen hier täglich ein: Brot und Karpfen, Zwiebeln und Schinkenspeck, Kümmelkäse und Hanfbutter. Draußen vor den Hallen bekommt man auch T-Shirts und Haarspangen, russische Bücher, Wollsocken, Erdbeeren, Weintrauben und Blumen. Unmittelbarer kann man den Alltag der Letten kaum erleben.
 

Fotos: CO/wikipedia (1)

Kurz vor der Kölner Möbelmesse fiebert die Branche den Neuheiten entgegen: Wird es Sensationen geben, skurrile Formen, extreme Materialien, schreiende Farben? Eher nicht. Werden Möbel zu Skulpturen oder bleiben sie bewohnbar? Wohl das zweite. Setzen die Hersteller auf leuchtende Farben oder Naturtöne? Wahrscheinlich beides. Also alles wie gehabt? Oberflächlich ja, denn nur wer sich die Mühe macht, genau hin zu schauen und auch Details zu bemerken, der wird viel Innovatives sehen können, mit dem man auch im Alltag leben möchte.
Produkte 1 big-01-MAXALTO-FEBO_2013-01Zum Beispiel mit dem Sessel „Febo 2013“, den der italienische Designer Antonio Citterio für Maxalto entworfen hat. Der sieht so selbstverständlich aus, dass man meint, ihn schon oft gesehen zu haben. Und bequem ist er auch.
Produkte 2MM_TischT22Auf der Möbelmesse wird auch der „Interior Innovation Award 2014“ vom Rat für Formgebung verliehen. Einer der Ausgezeichneten ist diesmal der Arbeitstisch „T22“ der beiden Designer „Raumfieber“ für Müller Möbelfabrikation. Der grazile Tisch mit Kabelkanal, Leuchte und einer Platte mit einer Beschichtung aus Laminat, Linoleum oder Birke-Multiplex kann in jeder RAL-Farbe geliefert werden.
Bildschirmfoto 2013-12-17 um 10.03.24Farbe bringen wie so oft die Accessoires in die Wohnung. Das Geschirr „Sunny Day“ von Thomas wird es jetzt in 26 verschiedenen fröhlichen Varianten geben. Neu dazu gekommen sind gerade „Baltic Green“ und das schrille „Neon Yellow“, das bestimmt morgens am Frühstückstisch hilft, wach zu werden!

Obwohl – wer in diesem Bett schläft, möchte sicher gar nicht so gerne wach werden. „Husk“ – die Hülse, Schale, Pelle –  von Patricia Urquiola für B&B Italia. Das knuffige Möbel kann man mit Stoff- oder Lederbezug bekommen.
 
Produkte 4 B&B big-01-BEB_ITALIA-HUSK-01Produkte 5FUERSTENBERG_ROECKL_Vase_JAPANESE GARDEN_28cmlDie neuen Vasen „Japanese Garden“ von Fürstenberg gehören zu einer Serie, die mit dem Handschuh-Hersteller Roeckl aufgelegt wurde. Roeckl bringt Seidentücher auf den Markt, und Fürstenberg übernimmt das farbenfrohe Motiv für seine Vasen. Auch ohne Blumen höchst attraktiv!
 

Fotos: Hersteller

Nice tk 1 - Gagosian cindy sherman_pormenorNew York: Larry Gagosian, genannt Go-Go, einer der ganz großen Kunsthändler der USA mit  zehn Galerien weltweit, hat jetzt einen Design-Shop in der New Yorker Madison Avenue (Nr 976) eröffnet. Unter anderem kann man dort Cindy Shermans Geschirr „Madame Pompadour“ in Gelb, Pink, Schwarz, Giftgrün oder leuchtend Blau erwerben. Totschick oder grauenhaft kitschig – ganz wie’s beliebt.

Köln: Auf der diesjährigen Internationalen Möbelmesse vom 13. bis 19. Januar  (siehe auch weiter unten) wird die dänische Designerin Louise Campbell, die mit ihren poetischen Leuchten-Entwürfen bekannt wurde, „das Haus – Interiors on Stage“ einrichten, das jedes Jahr Plattform für einen anderen Designer ist. Sie hat ihrem Entwurf den Titel  „O-100 – made to measure“ gegeben und sich unter anderem „Alice im Wunderland“ zum Vorbild genommen, um mit Größenverhältnissen zu spielen. 240 qm auf zwei Etagen stehen ihr dafür zur Verfügung. Man darf gespannt sein!
Nice tk 2-Stuart-Weitzman-flagship-store-by-Zaha-Hadid-Milan-Italy-02Mailand: Die in London lebende Irakerin  Zaha Hadid, als Architektin weltweit mit ihren schrägen Entwürfen präsent, hat für den amerikanischen Schuhdesigner Stuart Weitzman einen 300 qm großen Laden entworfen. Weitere in Hongkong, Rom und New York sind geplant. Umwerfend!
 
Fotos: Gagosian/Campbell/Weitzman

Bildschirmfoto 2013-12-17 um 09.46.47Aufreger Der Tatort ist Kult. Am Sonntag Abend um 20 Uhr 15 was anderes gucken, das geht für viele Deutsche gar nicht. Seit 1970 sind bereits 850 mehr oder minder spannende Krimis ausgestrahlt worden. Aber ist Ihnen da schon mal aufgefallen, dass die Täter immer in „modernistischen Villen“ wohnen? Und die Guten meist in „sympathischen Vorstadthäuschen“? Das jedenfalls behauptet Alexander Gutzmer, Chefredakteur des Architekturmagazins „Baumeister“,  in seinem Vorwort zu dem unterhaltsamen, spannenden und lehrreichen Buch „Schauplatz Tatort“.

In dem dicken Band werden alle Teams und sieben Tatort-Städte vorgestellt, verschiedene Kommissare beantworten jeweils zehn Fragen zu den unterschiedlichen Drehorten, und die Architektur im Krimi wird als Stilmittel erläutert. (Über)Lebenshilfe wird auch gegeben. Der Journalist Guido Walter kommt in seinem Essay „Orte des Bösen – wo im Tatort gestorben wird“ nämlich zu dem Schluss: „Der Tod kann mich überall erwischen. Wenn ich auf Nummer sicher gehen will, halte ich mich möglichst wenig in der Wohnung auf und meide die Natur. Am Arbeitsplatz lasse ich mich selten sehen, und wenn ich mich überhaupt dort hinbegebe, dann auf keinen Fall im Zug oder im Auto.“

Bücher IngwerAnheizer Den Januar erklären wir jetzt einfach mal zum Monat des Ingwers. Denn wann tröstet ein wärmendes Süppchen mehr, als in den dunklen, nassen, manchmal eisekalten Tagen am Anfang des Jahres, und wie wäre es dann zum Beispiel mit einer „Rote-Linsen-Ingwer-Suppe mit Minzjoghurt“? Klingt doch ausgesprochen lecker. Oder doch lieber ein „Bressehuhn mit Ingwer-Zitronen“? Und dazu serviert man einen „Asiatischen Glühwein“ mit Mango, Honig und natürlich der scharfen Knolle.

Das Kochbuch „Ingwer“ bietet rund hundert Rezepte, sehr ästhetische Fotos der Fotografin Luzia Ehlert und einen ausführlichen Einleitungstext von Ingo Swoboda, in dem er von der Herkunft und den Eigenschaften des Ingwers erzählt, ihn biologisch einordnet und Tipps zum Umgang mit diesem einst „Herrscherdroge“ genannten Gewächs gibt.

indexNatürlich will man in Dresden die Frauenkirche besichtigen, im Grünen Gewölbe die unglaublichen Schätze bewundern, die August der Starke gesammelt hat, und in der Gemäldegalerie Alte Meister im Zwinger die berühmten Engelchen anschauen, die der Renaissance-Maler Raffael zu Füßen der „Sixtinischen Madonna“ platziert hat. Man möchte über die Brühlsche Terrasse spazieren und vielleicht einer Aufführung in der Semperoper lauschen. Praktisch, wenn man dann mittendrin im Hotel Steigenberger am Neumarkt übernachtet.
Die 178 Zimmer sind alle recht groß, gut ausgestattet (Ablagefläche am Waschbecken!) und formal und farblich angenehm zurückhaltend eingerichtet. Wasserkocher für ein schnelles Heißgetränk sind auch vorhanden. Für noch mehr leibliches Wohl stehen im Untergeschoss des Hotels Sauna und Dampfbad, Massagen und kosmetische Anwendungen zur Verfügung. Und natürlich gibt es ein feines Restaurant mit einer kleinen Terrasse genau gegenüber der Frauenkirche. Besonders nett sitzt es sich an der Bar in der Halle unter dem Glasdach, wo reizende Menschen für belebende Getränke sorgen.

DZ ab ca 95 Euro. Foto: Steigenberger/openpr

Zitat Woody_Allen_(2006)Ich werde nie Austern essen. Ich will mein Essen tot – nicht krank, nicht verwundet – tot.“

Zitat von Filmemacher Woody Allen, gefunden auf einer Speisekarte im Londoner Restaurant „Roofgardens Babylon“ in der Kensington Highstreet.
Foto: wikipedia

Der-Spiegel2-KuNo-KulturNotizen-Nov-2013Der-Spiegel-KuNo-KulturNotizen-Nov-2013Ist das Zufall? DER SPIEGEL bringt einen Tag, nachdem KuNo über 4.000 Journalisten (u. a. den SPIEGEL) über den Weihnachtsschaufenster-Bummel informiert hat, genau dieses Thema

Sponsor Bücher_Schuber Rose_02

 

Die Bücher des Monats werden diesmal gesponsert von Nicole Rose, der Autorin von „Das Liebesversprechen“, „Die Liebesverführung“ und „Die Liebesverblendung“. Alle drei Romane gibt es jetzt zusammen in einem attraktiven Schuber für 69 Euro.
Die Autorin verlost drei der edlen Schuber. Machen Sie mit – registrieren Sie uns eine E-Mail an info@kuno-kulturnotizen.de

 

nice to know 2 Jongerius Die Galerie Serpentine Sackler in Londons Kensington Gardens hat einen Anbau bekommen: Die Architektin Zaha Hadid, in London lebende Irakerin, hat ein gläsernes Restaurant mit schwungvollem Dach an den Originalbau angedockt. Sehenswert!

DiNice to know 1Magazine 1e holländische Designerin Hella Jongerius renovierte eine Delegierten-Lounge im Gebäude der Vereinten Nationen in New York, das 1951 von so berühmten Architekten wie Le Corbusier, Oscar Niemeyer und Wallace K. Harrison gebaut wurde und dringend einer Überholung bedurfte. Jongerius möblierte das internationale Ambiente unter anderen mit zwei von ihr extra für die UN entworfenen Möbeln, dem Schreibtisch „Sphere“ und dem Sessel „UN Lounge Chair“. Das Redesign ist ein Geschenk der Niederlande an die UN und wurde im September von Königin Maxima feierlich eröffnet. Foto: Sackler Galleries/Jongeriuslab

REZEPT JacobsmuschelZutaten für 6 Personen: 6 Jacobsmuscheln (am besten schottische), 3 Knoblauchzehen, 1/4 Chilischote, 450 g Erbsen (tiefgefroren), 1 Bio- Zitrone, Zitronensaft, 1 gelbe Paprika, 4 Schalotten, 30 g Butter, 2 El geschmacksneutrales Öl, 3 El Noilly Prat, 125 ml Geflügelfond, 125 ml Mineralwasser mit Kohlensäure, 2 El Creme fraiche, 1 Tl Puderzucker, Salz, weißer Pfeffer, wenig Mehl, Tasmansicher Pfeffer  

Den Backofen auf 160 Grad vorheizen. Die Paprika waschen, trocken tupfen, entkernen und in Streifen schneiden. Etwa 10 Minuten in den Backofen legen. Danach abkühlen lassen und in feine Würfel scheiden. Dann mit einer Gabel zerdrücken und den austretenden Saft mit verwenden. Die Schalotten in feine Würfel schneiden. Davon eine Hälfte zusammen mit der Paprika in Butter anschwitzen. Mit Noilly Prat ablöschen. Reduzieren und dann den Geflügelfond dazu geben. Etwa 10 Minuten ohne Deckel köcheln lassen, damit sich die Flüssigkeit erneut reduziert.  Dann die Creme fraiche einrühren und noch einige Minuten weiter köcheln lassen. Mit Salz abschmecken.
In einem Topf die andere Hälfte der Schalotten und zwei klein gehackte Knoblauchzehen in Öl anschwitzen. Den Puderzucker hinzufügen und leicht karamellisieren lassen. Dann mit dem Abrieb einer halben Zitrone aromatisieren. Die tief gefrorenen Erbsen dazu geben, kurz anschwitzen und mit dem Mineralwasser ablöschen (Kohlensäure erhält die grüne Farbe). In dem Sud weich kochen und mit dem Saft einer halben Zitrone würzen. Die Erbsen im Mixer mit kalter Butter pürieren. Mit Salz und weißem Pfeffer würzen.
Eine Knoblauchzehe und die ¼ Chilischote sehr fein zerkleinern. Die Jacobsmuscheln trocken tupfen, mit Salz würzen und eine Seite leicht mit Mehr bestäuben. Butter in der Pfanne erhitzen. Die Muscheln auf der mehlierten Seite braun braten (etwa 3 Minuten). Dann die Muscheln wenden und mit dem tasmanischem Pfeffer würzen. Knoblauch und Chili am Rand der Pfanne in der Butter anschwitzen und mit der aromatisierten Butter die Muscheln beträufeln. Nur noch kurz braten (Tipp: Rezept Jakobsmuschel_angerichtetWenn die Muscheln Risse zeigen, dann die Hitze wegnehmen, sonst wird das Eiweiß zu „Gummi“).
Die Paprikasoße mit einem Pürierstab schaumig schlagen. Erbsenpüree mit den Muscheln anrichten. Den Paprikaschaum zuletzt drapieren.
Die Röstaromen an den Muscheln werden von der Knoblauchbutter unterstützt und durch die leichte Chilischärfe ergänzt. Die Zitrus-Aromen zusammen mit der natürlichen Süße der Erbsen passen gut zu den leicht bittersüßen Tönen des Paprikaschaumes.
Rezept joachimweretka101_v-contentgrossWeinempfehlung: Riesling -trocken 2012, Weingut Kisten/Mosel  € 9,90. Der Riesling hat wenig Säure und schmeckt mineralisch mit einem zarten Aroma von Pfirsichen und gelben Pflaumen.
Joachim Weretka, Reporter beim NDR und großartiger Hobbykoch, stellt hier sein aktuelles Lieblingsrezept vor. Übrigens: Die wunderbaren Weine des Mosel-Gutes Kirsten kann man bei ihm bestellen. Foto oben: Rewe, Foto unten: NDR
 

Kulinarik WildlachsMärchenstunde im Supermarkt. Da werden „Wildpfirsiche“ und „Wildnektarinen“ angeboten, die uns die Mär vom emsigen Sammler suggerieren, der irgendwo auf Früchte gestoßen ist, die fernab jeder Zivilisation reiften und natürlich niemals gespritzt wurden. Leider fehlt meist die konkrete Sortenangabe auf der Verpackung, „Wild—“ ist nämlich keine. Dabei könnte man auch selbst darauf kommen, dass die Natur heutzutage keine so gigantischen und obendrein unentdeckten Obstbestände mehr offenbart, dass daraus ganze Supermarktketten versorgt werden könnten. Oder nehmen wir den „Wildlachs“. Auch da will uns der Handel mit dem Dackelblick eines Märchenonkels beibringen, es handele sich um Fisch, der nicht aus Aquakulturen stammt. Ha! Eigentlich darf „Wildlachs“ nur ein Lachs heißen, der tatsächlich wild und ohne jedes menschliche Zutun gelebt hat – eine Fischart ist das jedenfalls nicht.

Kulinarik Martin Lagoda_8631Unter dem „Wildlachs“-Label sind die pazifischen Oncorhynchen wie Königslachs, Silberlachs, Buckellachs, Rotlachs und Ketalachs verpackt. Und die stammen inzwischen überwiegend aus Unterwassergehegen. Vom atlantischen Bruder, dem Salmo Salar, der als Räucherlachs oder Graved Lachs meist aus Norwegen kommt, weiß man ja, dass es sich um einen Zuchtlachs handelt. Was das Manöver soll, ist damit klar: Wir Verbraucher sollen (mal wieder) treuherzig glauben, dass wir die Wahl hätten zwischen einem mutmaßlich wertvolleren wild gefangenen Fisch und einem aus Farmanlagen.Da hilft nur eins: Ob man sich beim Einkauf nun für diese oder jene Fischsippe entscheidet, sollte allein eine Frage des Gustos sein, die geschmacklichen Unterschiede zwischen den Arten können nämlich groß sein. Wild ist hier schon lange nichts mehr, allenfalls die Gier derer, die mit billigen Tricks die Leute hinters Licht führen und noch mehr Reibach machen wollen. Foto: Rewe.
Martin Lagoda ist Food-Journalist, Ex-Chefredakteur Essen + Trinken und Buchautor. Für die Oncorhynchen kann er sich nicht erwärmen, sie sind ihm wegen des zum Teil sehr geringen Fettgehalts zu wenig delikat. Kontakt über www.snowdon-lagoda.de

Bücher zutischHerr Löffel und Frau Gabel „Kinder, kommt und ratet, was im Ofen bratet!“ So beginnt das Gedicht vom Bratapfel. Und Joachim Ringelnatz bemerkt: „Ach, was sind die Menschen schlecht!, jammerte im Topf der Hecht.“ Die Geschichte von der Geschichte im Käseloch wiederum fängt mit einer Behauptung an: „Jedes Kind weiß, was ein Käseloch ist.“ Und Heinz Erhardt berichtet von der Weihnachtsgans: „Tiefgefroren in der Truhe liegt die Gans aus Dänemark.“

Falls Sie jetzt neugierig geworden sind, dann empfehlen wir Ihnen „Zu Tisch! Das Hausbuch vom Essen und Trinken“, in dem die Autorin Birgit Lockheimer literarische Leckerbissen aus sechs Jahrhunderten zusammen getragen hat. Reime und Märchen, Nonsensgedichte und Kurzgeschichten von Thomas Mann und Uwe Timm, von Robert Gernhardt und Erich Kästner, von Michael Ende und James Krüss. Alles liebevoll illustriert von der Zeichnerin Sonja Bougaeva. So kann man höchst vergnüglich erfahren, dass „die Biene Liane, steigt auf mit der Sahne“ und sich erkundigen: „Puddingspeise, wackelst leise. Ist dir kalt?“ Bis es ganz zum Schluss heißt: „Vanilleschnitzel und Erdbeertomaten, Marmeladensoße und Senfbananen, Nudelpommesfrites und Schokobraten sind in meinem Magen durcheinandergeraten – rumpeldibumm da drin geht’s um.“ Wohl bekomm’s! Birgit Lockheimer, Sonja Bougaeva: Zu Tisch! – Das Hausbuch vom Essen und Trinken. 24,95 Euro, Gerstenberg Foto: Gerstenberg

Bücher- FuchsVon Wolken und Wellen Es ist ein Buch für Segler, die Herausforderungen mögen. Es ist ein Buch für Skandinavienfans und für Naturliebhaber, eins für Fotoschauer und für Geschichtenleser, ein Sachbuch mit literarischen Qualitäten und eins für richtige Männer – und die, die solche lieben. Also eigentlich für jeden.

Die neun harten Männer, die zusammen mit dem Polarforscher und Buchautor Arved Fuchs im Dezember 2012 mit einem kleinen Segelschiff zu den Lofoten nördlich des Polarkreises, insgesamt 1300 Seemeilen, aufbrachen, sind Abenteurer, die nicht ins Guinness-Buch der Rekorde wollten. Ihr Ziel war vielmehr, den Fischern früherer Zeiten nachzureisen, auf deren gefährlichem Weg zum Kabeljau, der hierher zum Laichen kommt. Mit an Bord der Fotograf Harald Schmitt und der Reporter Peter Sandmeyer, beide langjährige Stern-Mitarbeiter. Und das merkt man: Schmitts aufregende Bilder von haushohen Wellen und bizarren Wolkenungetümen, von vernebelten Eisbergen und leuchtend grünem Polarlicht, von trocknenden Stockfischen und an Bord Schnee schippenden Männern illustrieren eindrucksvoll Sandmeyers dramatische Geschichten vom Kabeljaufang in früheren Zeiten, vom einsamen Leben auf der norwegischen Inselgruppe und vom beengten Beieinander auf dem ehemaligen Fischereischiff „Dagmar Aaen“ bei Windstärke 10. Arved Fuchs, Peter Sandmeyer, Harald Schmitt: Polarlicht in den Segeln – Eine Winterreise zu den Lofoten, 29,90 Euro, Delius Klasing Foto: Delius Klasing

Hotel Best WesternFünf Minuten braucht man von hier in die Altstadt von Brescia. Gleich hinterm Hotel erhebt sich der Berg mit dem eindrucksvollen um 1500 erbauten Castello, unter dem man aber durch einen hässlichen Tunnel hindurch gehen kann. Das Haus liegt an einer Ecke zwischen zwei stark befahrenen Straßen und ist trotzdem ganz ruhig. Die Zimmer sind relativ groß, die Bäder modern zweckmäßig, und das Frühstück ist für italienische Verhältnisse ausgesprochen üppig. DZ ab 109 Euro Foto: tripadvisor.