Aufreger Der Tatort ist Kult. Am Sonntag Abend um 20 Uhr 15 was anderes gucken, das geht für viele Deutsche gar nicht. Seit 1970 sind bereits 850 mehr oder minder spannende Krimis ausgestrahlt worden. Aber ist Ihnen da schon mal aufgefallen, dass die Täter immer in „modernistischen Villen“ wohnen? Und die Guten meist in „sympathischen Vorstadthäuschen“? Das jedenfalls behauptet Alexander Gutzmer, Chefredakteur des Architekturmagazins „Baumeister“, in seinem Vorwort zu dem unterhaltsamen, spannenden und lehrreichen Buch „Schauplatz Tatort“.
In dem dicken Band werden alle Teams und sieben Tatort-Städte vorgestellt, verschiedene Kommissare beantworten jeweils zehn Fragen zu den unterschiedlichen Drehorten, und die Architektur im Krimi wird als Stilmittel erläutert. (Über)Lebenshilfe wird auch gegeben. Der Journalist Guido Walter kommt in seinem Essay „Orte des Bösen – wo im Tatort gestorben wird“ nämlich zu dem Schluss: „Der Tod kann mich überall erwischen. Wenn ich auf Nummer sicher gehen will, halte ich mich möglichst wenig in der Wohnung auf und meide die Natur. Am Arbeitsplatz lasse ich mich selten sehen, und wenn ich mich überhaupt dort hinbegebe, dann auf keinen Fall im Zug oder im Auto.“